Alle Sport-Artikel vom 10. Januar 2004
Rallye Dakar: Zwei Etappen abgesagt

Warnung vor möglichen ÜbergriffenRallye Dakar: Zwei Etappen abgesagt

Bamako (rpo). Die zehnte und elfte Etappe der berühmten Wüstenrallye an diesem Wochenende wurde von den Organisatoren aus Sicherheitsgründen abgesagt, nachdem die schweren Teilstücke zuvor die Teilnehmer an den Rand der völligen Erschöpfung gebracht hatten. Zudem hatte es Warnungen der Behörden von Frankreich und Mali vor möglichen Übergriffen bewaffneter Banditen in der Nähe der Grenze zwischen Mauretanien und Mali gegeben. "Ich denke, das ist im Interesse von allen Teilnehmern", kommentierte VW-Motorsportdirektor Kris Nissen die Absage der beiden Etappen: "Die Rallye war bislang unheimlich hart", sagte der Däne dem Sport-Informations-Dienst (sid) am Samstag nach seiner Ankunft in Bamako. Am späten Samstagabend wurden in Malis Hauptstadt auch die Piloten erwartet. Am Sonntag geht es ebenfalls in neutralisierter Fahrt weiter nach Bobo Dioulasso in Burkina Faso, wo am Montag der geplante Ruhetag auf dem Programm steht, bevor die letzten sechs Etappen auf dem Weg nach Dakar anstehen. "Es war bisher eine typische Dakar, aber vielleicht haben die Organisatoren ein bisschen zu sehr gepusht und die Teams und Privatfahrer zu sehr gefordert. Unter diesen Umständen war es eine sensible Entscheidung, die beiden Etappen abzusagen", meinte Mitsubishi-Sportchef Sven Quandt. Sein Pilot Stephane Peterhansel (Frankreich) führt die Gesamtwertung mit 1:04 Stunden Vorsprung vor Teamkollege und Titelverteidiger Hiroshi Masuoka (Japan/beide Mitsubishi Pajero Evo) an. Andrea Mayer aus Hiemenhofen ist mit Beifahrer Andreas Schulz (München) in einem weiteren Pajero Gesamt-Sechste (4:50:24 Stunden zurück), obwohl sie am Freitag durch einen Aufhängungsschaden viel Zeit verloren hatte. "Das war einfach Pech", sagte Andrea Mayer. Die gebürtige Kölnerin Jutta Kleimschmidt hatte am Freitag in ihrem VW Touareg nach Platz zwei tags zuvor in der Tageswertung den dritten Rang belegt. In der Gesamtwertung liegt die Dakar-Siegerin von 2001 aber nach ihren mehrstündigen Zeitstrafe als 26. weit zurück (20:39:11). Gegen ihre Disqualifikation wegen eines nach Meinung der Organisatoren nicht erlaubten Wechsels des Motorblock hatte VW erfolgreich Protest eingelegt, so dass sie vorerst unter Vorbehalt weiterfahren und das neue Auto weiter unter Rennbedingungen testen kann. Der Franzose Bruno Saby ist im zweiten VW Gesamt-Siebter (5:19:55).

England: Lehmann-Klub Arsenal an der Tabellenspitze

4:1-Sieg gegen den FC MiddlesbroughEngland: Lehmann-Klub Arsenal an der Tabellenspitze

London (rpo). Mit dem deutschen Fußball-Nationaltorhüter Jens Lehmann hat sich Arsenal London in der englischen Premier League zumindest kurzzeitig an die Tabellenspitze geschossen.Am 21. Spieltag gewannen die "Gunners" 4:1 gegen den FC Middlesbrough und zogen mit 49 Zählern mit dem tor- und punktgleichen Titelverteidiger gleich. "ManU" hat allerdings am Sonntag gegen Newcastle United die Chance, den Vorsprng wieder auf drei Zähler auszubauen. Auch der Tabellendritte Chelsea London (42 Punkte) ist erst am Sonntag bei Leicester City im Einsatz. Bereits am Samstag feierte Englands Nationalstürmer Michael Owen für den FC Liverpool nach sechswöchiger Verletzungspause sein Comeback. Der Teamkollege von Vize-Weltmeister Dietmar Hamann stand beim glücklichen 1:0-Erfolg der "Reds" über Aston Villa 73 Minuten auf dem Platz. Der Treffer des Tages vor 43.771 Zuschauern war ein Eigentor durch Mark Delaney in der 36. Minute, durch den Liverpool seinen dritten Erfolg innerhalb von sieben Tagen feierte und mit 32 Punkten Rang fünf verteidigte. Bei Villa wurde der deutsche "U21"-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger in der 40. Minute eingewechselt. Arsenal dominierte gegen Middlesbrough von Beginn an. Allerdings benötigte die Lehmann-Mannschaft einen Elfmeter, um in der 38. Minute durch Thierry Henry den ersten Treffer zu erzielen. Franck Queudrue (45. Eigentor), Robert Pires (57.) und Fredrik Ljungberg (68.) steuerten die weiteren Tore für Arsenal bei.

Nordische Kombination: Hettich Dritter

Direkt hinter dem Finnen-Duo Manninen und LajunenNordische Kombination: Hettich Dritter

Seefeld (rpo). Es ist sein bislang bestes Resulat in dieser Saison: Der Rohrhardsberger Georg Hettich wurde Dritter der Nordischen Kombination von Seefeld. Allerdings überschattete die Schutzsperre wegen unkorrekter Blutwerte gegen Björn Kircheisen die starke Leistung des Drittplatzierten Georg Hettich beim Sprint-Weltcup der Nordisch-Kombinierten in Seefeld. Kircheisen war bei einer Stichproben-Blutkontrolle vor dem Wettbewerb mit einem Hämoglobinwert von 17,1 statt erlaubter 17,0 aufgefallen und wurde vom Internationalen Skiverband FIS laut Reglement "zum Schutz des Athleten" fünf Tage gesperrt. Auf Antrag der deutschen Mannschaftsführung wurde am Abend während des zeitgleich laufenden Wettkampfes eine reguläre Dopingkontrolle beim Johanngeorgenstädter durchgeführt. Im Weltcup-Sprint feierten Hannu Manninen und Olympiasieger Samppa Lajunen einen Doppelsieg für Finnland. Die beiden Thüringer Sebastian Haseney (Zella-Mehlis) und Weltcup-Spitzenreiter Ronny Ackermann (Oberhof), die nach dem Springen nur auf den Rängen 22 sowie 16 gelegen hatten, kämpften sich noch auf Platz fünf sowie sieben nach vorn. Tino Edelmann (Zella-Mehlis) wurde 15. In der Weltcup-Gesamtwertung verteidigte Ackermann sein Gelbes Trikot des Führenden mit nunmehr 698 Punkten vor Manninen (610), Lajunen (437) und Haseney (415). "Dass ein Dopingvergehen von Björn Kircheisen vorliegt, schließe ich aus", erklärte Teamarzt Dr. Ludwig Geiger dem Sport-Informations-Dienst (sid). Kircheisen hätte laut Geiger einen normalen Wert von etwa 16,4, der im Bereich des Wertes von Weltcup-Spitzenreiter Ronny Ackermann (Oberhof) liegt. Geiger begründete den zu hohen Wert damit, dass Kircheisen aufgrund von privatem und sportlichem Stress in den Tagen vor dem Weltcup permanent zu wenig getrunken hätte. Auch Bundestrainer Hermann Weinbuch schob den unzulässigen Blutwert auf unprofessionelles Verhalten seines Schützlinges. "Der Björn hätte nur ein, zwei Liter mehr trinken müssen, aber das hat er versäumt." Kircheisen selbst erklärte dem sid: "Ich habe ein absolut reines Gewissen. In den letzten Tagen kam halt bei mir vieles zusammen, und auf der Höhe hier wirkt es sich offenbar extrem aus, wenn man zu wenig trinkt." Das Ergebnis des Dopingtests bei Kircheisen wird laut Geiger in etwa einer Woche bekannt werden. Der Team-Vizeweltmeister will in zwei Wochen beim Weltcup in Japan wieder antreten. "Ich bleibe bei der Mannschaft. Wir werden von hier aus in ein Trainingscamp fahren", sagte Kircheisen. Hettich, der nach dem Springen noch Zweiter war und im Ziel nur neun Sekunden hinter Sieger Manninen lag, jubelte nach seinem besten Saisonergebnis: "Ich freue mich riesig. Beim Lauf habe ich gemerkt, dass ich richtig gut in Schuss bin. Da habe ich versucht, mit den Finnen mitzuhalten. Das ging am Ende gut aus." Weinbuch meinte: "Ich bin sehr froh, dass der Georg seine gute Ausgangsposition genutzt hat. Endlich ist er wieder da, wo er hingehört." Ackermann dagegen haderte mit seinem schlechten Wettkampfsprung. "Das Timing am Schanzentisch hat nicht gestimmt. Ich war zu früh dran." Ackermann sprang nur 85 Meter (Hettich 89,5) und war beim Kampf um den Sieg chancenlos. "Das Rennen war brutal hart. Nach dem Sprunglauf-Resultat bin ich am Ende mit Platz sieben hoch zufrieden", meinte Ackermann.

Handballer außer Form

Niederlage gegen ÄgyptenHandballer außer Form

Tschechow (rpo). Die deutsche Handball-Nationalmannschaft enttäuscht beim Sechsländer-Turnier auf ganzer Linie. Auch das zweite Spiel ging verloren.Knapp zwei Wochen vor Beginn der Europameisterschaft in Slowenien (22. Januar bis 1. Februar) unterlag die Mannschaft des Deutschen Handball-Bundes (DHB) Ägypten 23:26 (12:11) und fiel damit auch aus den Preisgeldrängen des mit rund 80.000 Euro dotierten Turniers vor den Toren Moskaus. Das Finale hatte der ersatzgeschwächte Vize-Weltmeister bereits durch die 21:29-Niederlage im ersten Turnierspiel gegen den WM-Dritten Frankreich verspielt. Im Spiel um Platz fünf muss das Team gegen Russland antreten."Die Ägypter haben gut gespielt und wir schwach. Uns fehlen hier einige Spieler und die, die da sind, haben aus verschiedenen Gründen keine gute Form. Aber wir werden alles versuchen, die Spieler bis zum EM-Beginn in Form zu bringen", erklärte Bundestrainer Heiner Brand. Gegen die vom ehemaligen Bundesliga-Coach Jörn-Uwe Lommel trainierten Ägypter zeigte die DHB-Auswahl wie am Vortag ein schwaches Spiel. Daniel Stephan (Lemgo) erzielte als bester deutscher Torschütze zwar fünf Treffer, stand damit wie die gesamte deutsche Mannschaft aber im Schatten von Ägyptens Rückraumstar Hussein Zaky. Der Torschützenkönig der WM-2001 erzielte 14 Treffer und war auch durch eine enge Deckung des Hamburgers Torsten Jansen nicht zu stoppen. Jansen erlitt bei einem Zusammenstoß mit Zaky wenige Minuten vor Spielende eine Verletzung im Gesicht und wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Zuvor hatte der Linksaußen wie Kreisläufer Christian Schwarzer, Florian Kehrmann (beide Lemgo) und der Hamburger Pascal Hens drei Tore erzielt. In Moskau muss Bundestrainer Heiner Brand auf die Leistungsträger Markus Baur vom deutschen Meister TBV Lemgo (Leistenbeschwerden) und Stefan Kretzschmar (Leisten-OP/Magdeburg) sowie den Nordhorner Holger Glandorf (Mandelentzündung) verzichten. Auch 2,11-m-Riese Volker Zerbe aus Lemgo steht Brand derzeit nicht zur Verfügung. Der Rückraumspieler wird nach seiner Länderspielpause aber am 15. Januar und damit rechtzeitig zu den beiden EM-Generalproben gegen Olympiasieger Russland in Hannover (16. Januar) und Dortmund (18. Januar) zum Team stoßen.

Skispringen: Ahonen spielt Routine aus

Schlechtes Wetter: Nur ein DurchgangSkispringen: Ahonen spielt Routine aus

Liberec (rpo). Nichts für schwache Nerven war das Skispringen in Liberec bei wechselnden Winden und dichtem Schneefall. Der Finne Janne Ahonen kam mit den Verhältnissen am besten zurecht.Unberechenbare Winde hatten zunächst zur zweimaligen Verschiebung der Konkurrenz geführt, wegen der dann einbrechenden Dunkelheit und fehlenden Flutlichtes konnte kein Finaldurchgang ausgetragen werden. Alexander Herr (Platz sieben) sagte nach seinem guten Sprung in die Dämmerung auf 125,5 Meter (116,4 Punkte): "Die Sicht war schlecht, ich habe abbrechen müssen, um noch sicher zu landen." Bundestrainer Wolfgang Steiert wollte diese Ausrede nicht gelten 558 Punkten zwei Zähler vor Pettersen. Eine zweite Konkurrenz findet lassen. "Er hat die Gunst der Stunde nicht genutzt, er hätte als Sieger ganz oben stehen können. Da wird er sich im Nachhinein noch ärgern", so Steiert und monierte: "Der Absprung war nicht optimal, dann war er wohl auch ein wenig überrascht. Es war aber trotz des Durcheinanders ein fairer Wettbewerb und es gab einen würdigen Sieger." So folgten bei leichtem Schneefall hinter Ahonen, der 127 Meter und 128,6 Punkte schaffte, die Österreicher Thomas Morgenstern (126 m/127,3 Punkte) und Martin Höllwarth (122,5/121,5) auf den Rängen zwei und drei. Michael Uhrmann (Rastbüchl) wurde 14. Ahonen übernimmt Führung im GesamtweltcupAhonen liegt nach seinem ersten Saisonsieg nun im Gesamtweltcup mitam Sonntag (13.45 Uhr) statt. Neben Hannawald (Gesamt-Zehnter) und Schmitt fehlen in Tschechien auch Georg Späth, Maximilian Mechler und Stephan Hocke. Steiert begründete den Verzicht: "Es ist insgesamt ein brutales Programm, ein großer psychischer Stress - da ist auch einmal eine Pause notwendig." Mitgereiste deutsche Anhänger fanden das wenig erfreulich und machten mit Plaketen ("Wir sind hier! Wo seid ihr?) ihrem Ärger Luft. Der Bundestrainer versprach für den Weltcup in Zakopane am kommenden Wochenende den Start des "kompletten A-Teams". Für die Probestunden in Hinterzarten drohen bis dahin hinderliche Wetterkapriolen. "Es ist Sturm angesagt, hoffentlich können wir Montag und Dienstag noch einmal gut trainieren", so Steiert. Das wünscht auch Schmitt: "Wichtig ist für mich, dass ich wieder den Anschluss nach ganz vorne finde. Da muss ich jetzt weiter dran bleiben."

Kamerun: Winnie Schäfer bleibt Löwendompteur

Kamerun: Winnie Schäfer bleibt Löwendompteur

Hamburg (rpo). Noch vor Beginn des Afrika-Cups Ende Januar will Winfried Schäfer seinen Vertrag als Nationalcoach Kameruns verlängern. Eine Rückkehr nach Deutschland wollte der frühere Coach des Karlsruher SC und vom VfB Stuttgart zwar nicht auschließen, aber es müsse ein Verein sein, "der seriös geführt wird". "Wenn ich sehe, wie in der Bundesliga derzeit mit den Trainern umgegangen wird, das ist ja nicht mehr normal", sagte Schäfer und führte als Negativbeispiele die Entlassung Friedhelm Funkels beim 1. FC Köln und die Kollegenschelte von Klaus Toppmöller beim Hamburger SV in Richtung seines Vorgängers Kurt Jara an. Schäfer schloss sich der Forderung der in der so genannten "G14" zusammengeschlossenen europäischen Top-Klubs an, dass der Afrika-Cup zukünftig zeitgleich zur Europameisterschaft ausgetragen werden müsse, um lange Abstellungen afrikanischer Profis zu vermeiden: "Dadurch würden sich etliche Probleme von selbst lösen." Was heute mit Kameruns Profis gemacht werde, sei eine "Unverschämtheit". Skeptisch äußerte sich Schäfer über eine WM-Ausrichtung in Afrika 2010. Momentan sei der Kontinent dazu nicht in der Lage. "In Südafrika gibt es das Sicherheitsproblem. Hinzu kommt, dass allen Bewerbern die nötige Infrastruktur fehlt, um solch ein Turnier auszutragen, angefangen bei den Stadien, aufgehört bei den Straßen. Dagegen sind die Probleme, die Athen vor Olympia 2004 hat, Pipifax", sagte Schäfer.

Biathlon: Björndalen läuft einsames Rennen

Mit Platz neun und zehn "Leistung gebracht"Biathlon: Björndalen läuft einsames Rennen

Pokljuka (rpo). Für Siege im Biathlon-Weltcup kommen die deutschen Herren momentan nicht in Frage. Dafür sind die Seriensieger Ole Einar Björndalen und Raphael Poiree zuständig.Beim vierten Saisonsieg von Norwegens fünfmaligem Olympiasieger kamen die deutschen Skijäger mit Minutenrückstand ins Ziel. "Wir haben natürlich beim Sprint keine gute Grundlage gelegt. Sendel, Fischer und auch Groß haben heute ihre Leistung gebracht", kommentierte Bundestrainer Frank Ullrich das neunte sieglose Saisonrennen seiner Männer. Weltmeister Ricco Groß lief von Sprintrang 20 noch auf Platz 13 nach vorn. Der Sprint-27. Michael Greis (Nesselwang) wurde 21. Björndalen verwies die beiden Russen Nikolai Kruglow und Sergej Tschepikow mit 6,3 sowie 11,5 Sekunden Vorsprung auf die restlichen Siegerpodest-Plätze. Weltcup-Spitzenreiter Poiree (320 Punkte), der in Pokljuka zuvor den Sprint gewonnen hatte, wurde diesmal Fünfter. "Wenigstens das Skimaterial war heute gut, aber auf diesem Gebiet fehlt uns noch die Kontinuität. Wir haben jetzt alle möglichen Wettersituationen im Weltcup gesehen und müssten eigentlich für die WM gewappnet sein", meinte Ullrich, der nach dem Sprint noch seine Skitechniker öffentlich gerüffelt hatte. Der Coach kündigte an, in den nächsten Tagen teamintern eine Analyse des Vorbereitungsstandes auf die am 6. Februar in Oberhof beginnende WM durchziehen zu wollen.Fischer: Platz zwei verschossenBis zur letzten von vier Schießübungen lag vor allem der Sprint-16. Fischer sogar noch auf Kurs Siegerpodest und ging das Schießen als Sechster mit nur sieben Sekunden Rückstand auf Rang zwei an. Dann aber leistete sich der Thüringer zwei Fehler, musste in die Strafrunde und fiel zurück. Auch Sendel und Groß (jeweils eine Strafrunde) kamen nicht fehlerfrei über die letzte Schießklippe und mussten deshalb am Ende mit Plätzen abseits der Preisgelder zufrieden sein. "Insgesamt bin ich zufrieden. Der Formaufbau stimmt, und die Ski liefen heute gut", meinte Sven Fischer. "Beim letzten Schießen habe ich gemerkt, dass rechts und links neben mir Fehler geschossen wurden. Da gab es nur noch Sekt oder Selters. Schade, es hat nicht geklappt. Ein Podestplatz wäre so gut für das Selbstvertrauen gewesen." Auch Groß stellte am Ende erleichtert fest: "Vom Speed her auf den Abfahrten war ich diesmal voll bei den Besten dabei. Wo es noch fehlt, wissen wir." Die Weltcup-Wettbewerbe auf dem Hochplateau in den Julischen Alpen gehen am Sonntag mit den Massenstart-Rennen der Damen über 12,5 km (10.30 Uhr) und der Herren über 15 km (12.45 Uhr) zu Ende. Ab dem 14. Januar steht dann das deutsche Weltcup-Heimspiel in Ruhpolding (14. bis 18. Januar) auf dem Programm.

Kjus verhindert Austria total

Eberharter gewinnt in ChamonixKjus verhindert Austria total

Chamonix (rpo). Stephan Eberharter ist zurück. Nach einem mäßigen Saisonstart, verursacht durch einen hartnäckigen Grippevirus, war der 34-jährige Österreicher bei der Abfahrt in Chamonix eine Klasse für sich und raste mit der Startnummer 1 zu seinem ersten Saisonsieg. In 1:59,08 Minuten gewann der zweimalige Gesamt-Weltcupsieger auf der tückischen Kandahar-Piste überlegen vor dem Norweger Lasse Kjus (0,31 Sekunden zurück), der einen totalen Austria-Triumph quasi im Alleingang verhinderte. Hinter dem 33 Jahre alten Norweger folgten mit Weltmeister Michael Walchhofer (0,75), Andreas Schifferer, Hannes Trinkl, Fritz Strobl, Johann Grugger und Christoph Gruber sechs weitere Österreicher. Superstar Hermann Maier (1,33) hingegen musste sich knapp vor seinem Landsmann Benjamin Raich (1,37) mit dem ungewohnten 13. Platz begnügen. Zwar musste Eberharter als Erster im Zielraum eine halbe Ewigkeit warten, dennoch genoss der Riesenslalom-Olympiasieger von 2002 seinen 26. Weltcupsieg in vollen Zügen. "Natürlich war es ein Fehler, sich im Abschlusstraining die Nummer 1 zu holen. Aber ich bin völlig ruhig geblieben und habe mich nicht geärgert", schilderte der Sieger später sein Erfolgsgeheimnis auf der vom nächtlichen Regen aufgeweichten Kandahar-Piste: "Jetzt bin ich überglücklich. Das ist ein super Tag für mich." Deutsche Abfahrer waren in Chamonix, wo die am Freitag geplante erste Abfahrt wegen Regen und Nebel abgesagt worden war, nicht am Start. Rückkehrer Florian Eckert (Lenggries) will erst am kommenden Wochenende beim Lauberhorn-Klassiker in Wengen wieder starten, Max Rauffer (Leitzachtal) fällt mit einem Kreuzbandriss den Rest des Winters aus, und Stefan Stankalla (Partenkirchen) soll im Training seine verlorene Form wiederfinden. Trotz seiner enttäuschenden Vorstellung behauptete Hermann Maier die Pole Position im Gesamt-Weltcup. Mit 535 Punkten führt der "Herminator" allerdings nur noch knapp vor Kjus (518) und seinem Landsmann Raich (487). Titelverteidiger Eberharter schob sich mit 548 Punkten bereits auf dem vierten Platz. Im Abfahrtsweltcup führt Weltmeister Walchhofer mit 330 Punkten nach fünf von 12 Rennen überlegen vor Eberharter (251).

Hopman-Cup: USA erfolgreich

Entscheidung im DoppelHopman-Cup: USA erfolgreich

Perth (rpo). In der Besetzung Lindsay Davenport und James Blake haben die USA den Hopman-Cup gewonnen. Die Entscheidung fiel erst im Doppel.Das Mixed-Turnier im westaustralischen Perth entschieden Atlanta-Olympiasiegerin Davenport und Blake im Finale mit 2:1 gegen die Slowaken Karol Kucera und Daniela Hantuchova für sich. Dabei ist Blake nun der einzige Spieler, der die Trophäe schon zweimal gewann. Im Vorjahr hatte er mit der derzeit verletzten Serena Williams gesiegt, für die in dieser Woche Lindsay Davenport als Ersatz eingesprungen war. Den ersten US-Triumph hatten 1997 Chanda Rubin und Justin Gimelstop perfekt gemacht. "Das ist ein schöner Start ins neue Jahr. Solange ich eingeladen werde, komme ich wieder. Es ist großartig hier, mit Partnerinnen, die nie verlieren. Das macht den Job einfacher", sagte Blake, der sein Einzel gegen Kucera 6:4, 4:6, 6:7 (5:7) verloren hatte. Dank der glänzend aufgelegten Lindsay Davenport konnte Blake den Siegerscheck in Höhe von umgerechnet 75.000 Euro entgegennehmen. Lindsay Davenport gewann ihr Einzel 6:3, 6:1 gegen Daniela Hantuchova und siegte dann im Doppel mit Blake 6:2, 6:3. Die frühere Wimbledonsiegerin war die einzige, die im gesamten Turnier keinen Satz abgegeben hatte. Kucera/Hantuchova hatten ihre Finalteilnahme nur der Verletzung von Alicia Molik zu verdanken. Die Australierin war mit ihrem Lleyton Hewitt bereits für das Finale qualifiziert. Eine deutsche Mannschaft war erneut nicht am Start. 1993 hatten Steffi Graf und Michael Stich sowie zwei Jahre später auch Anke Huber und Boris Becker den Hopman-Cup gewonnen. Mit Bernd Karbacher hatte Anke Huber 1994 zudem das Finale erreicht.

Olympia: Volleyball-Mädels dabei

3:0-Finalsieg gegen TürkeiOlympia: Volleyball-Mädels dabei

Baku (rpo). Die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft der Frauen hat es geschafft und darf im August um olympisches Edelmetall baggern, schmettern und pritschen.Im Finale des Qualifikationsturniers um das einzige Athen-Ticket spielte sich das Team in einen Rausch und ließ dem völlig entnervten Vizeeuropameister Türkei beim 3:0 (25:22, 25:16, 25:7) nicht die Spur einer Chance. Die überragende Atikka Bouagaa versenkte nach nur 58 Minuten den entscheidenden Matchball, danach tanzte das ganze Team glücklich im Kreis auf dem Parkett. Nach Platz acht (1996) und Rang sechs (2000) scheint bei Olympia in Athen nun alles möglich. "Wahnsinn, jetzt wird gefeiert. Wir fahren nach Athen. Das haben wir uns mit dem unglaublichen Kampfgeist in der Truppe verdient", erklärte die überglückliche Spielführerin Angelina Grün. Verbandschef Werner von Moltke erlebte den noch höher als EM-Bronze einzuschätzenden Triumph vor dem Fernseher in Leipzig, wo am Vortag die deutschen Herren die Olympia-Teilnahme verpasst hatten: "Sensationell. Diese Frauen sind ein Glücksfall für den deutschen Volleyballsport. Sie erhalten jetzt alle nur denkbare Unterstützung für Athen." In Baku hatte die physiotherapeutische Abteilung nach drei Fünfsatzspielen binnen 48 Stunden über Nacht Wunder bewirkt. Dem 3: 2 nach 1:2-Rückstand im entscheidenden Vorrundenspiel gegen den Olympiazweiten Russland und dem 3:2 nach nach 0:2 und Abwehr von zwei Matchbällen gegen Weltmeister Italien folgte eine Demonstration deutscher Volleyball-Kunst. Die Damen erwischten den besseren Start, nach drei Aufschlag-Assen von Kathy Radzuweit stand es schnell 6:2. Zwar brachte die türkische Starangreiferein Neslihan Demir die von 5000 fanatischen Fans angefeuerten Türkinnen mit einer Aufschlagserie mit 17:16 in Front, dann jedoch hatte der deutsche Block wieder alles im Griff. Judith Sylvester brachte schließlich mit einem sehenswerten Lob den ersten Satzgewinn. Bouagaa mit Lauf im zweiten SatzAuch im zweiten Durchgang wirkten die Türkinnen wie im 0:3 verlorenen Finale der Heim-EM gegen Polen vor einem Vierteljahr gehemmt und lagen schnell 3:8 hinten. Die deutsche Feldabwehr mit Kerstin Tzscherlich kratzte selbst die unmöglichsten Bälle vom Boden, während im Angriff vor allem Angelina Grün punktete. Zwar kämpften sich die Türkinnen wieder heran, aber dann legte Bouagaa eine unglaubliche Serie von acht Aufschlagwinnern in Folge zum vorentscheidenden 22:12 hin. Den Satzball versenkte erneut Sylvester. Im dritten Durchgang stand es schnell 12:2 für die jetzt auf absolutem Weltspitzenniveau spielenden Deutschen, die von Zuspielerin Tanja Hart immer wieder glanzvoll eingesetzt wurden. In der Halle herrschte eisiges Schweigen, die völlig entnervten Türkinnen verschlugen jeden Angriff und die Deutschen trafen in der Euphorie alles. Alle im Team vertretenen Männer inklusive Bundestrainer Hee Wan Lee müssen sich nach dem glücklichen Happyend nun eine Glatze scheren lassen. Die deutschen Herren waren beim Finale des Qualifikationsturniers in Leipzig zwischen Russland und der Niederlande nur Zuschauer, nachdem sie im Halbfinale mit 0:3 an den Holländern gescheitert waren. "Es fehlt einfach noch die Klasse, um in solche entscheidenden Situationen die beste Leistung zu bringen. Aber wir fördern die Herren weiter, sie müssen sich für Olympia 2008 qualifizieren", erklärte von Moltke. Der frustrierte Bundestrainer Stelian Moculescu soll weitermachen und dann möglicherweise auf den Sportdirektor-Posten wechseln. Kapitän Wolfgang Kuck denkt über den Abschied aus dem Nationalteam nach. Das Olympiaticket sicherte sich die russische Herren-Auswahl durch einen 3:0 (25:19, 25:17, 25:16)-Sieg gegen die Niederlande.

Eisschnelllauf: Friesinger auf Pole Position

Pechstein liegt auf der LauerEisschnelllauf: Friesinger auf Pole Position

Heerenveen (rpo). Anni Friesinger liegt bei der Allround-EM in Heerenveen nach drei von vier Disziplinen in Führung und hat damit beste Chancen auf den Gesamtsieg.Im 3.000-m-Duell mit Erzrivalin Claudia Pechstein behielt die Titelverteidigerin aus Inzell bei den Allround-Europameisterschaften der Eisschnellläufer die Oberhand und baute ihren Vorsprung nach drei der vier Disziplinen in Heerenveen klar aus. "Wenn alles gut geht, wird das ein traumhaftes Geburtstagsgeschenk", sagte Friesinger, die mit einem Zeitpolster von 9,45 Sekunden auf die Niederländerin Renate Groenewold in den 5.000-m-Showdown am Sonntag (ab 12 Uhr) geht. Pechstein hat als Dritte 10,24 Sekunden Rückstand. "Ich habe jetzt schon einen schönen Vorsprung. Jetzt bin ich beruhigt. Die 5.000 m schaffen wir auch noch", sagte Friesinger, die am Vorabend ihres Geburtstages von den 13.000 Zuschauern in der ausverkauften Thialfhalle des niederländischen Eisschnelllauf-Mekkas bereits frenetisch mit "Anni, Anni"-Sprechchören gefeiert wurde: "Dass ich über 1.500 und 3.000 m jeweils Zweite geworden bin, stört mich wenig." 1.500-m-Überraschungssiegerin Groenewold meinte: "Anni wird wohl wieder Europameisterin." Bereits 2000, 2002 und 2003 holte die Powerfrau aus Bayern EM-Gold. Zunächst deutete einiges darauf hin, dass Claudia Pechstein dem Publikumsliebling aus Deutschland die Geburtstagsfeier vermiesen könnte. Friesinger musste zum wiederholten Mal in dieser Saison eine Niederlage über ihre Paradestrecke 1.500 m hinnehmen, nachdem sie im Weltcup bereits dreimal das Nachsehen gegen Jennifer Rodriguez (USA) gehabt hatte. "Ich weiß, woran es gelegen hat", erklärte die Olympiasiegerin und Weltrekordlerin nach Platz zwei in 1:58,24 Minuten hinter Groenewold (1:57,81) und nur knapp vor Pechstein (1:58,37): "Die erste Runde hatte ich total verschlafen." Friesinger klagte zudem über Lospech: "Zunächst hatte ich über 500 m am Start die ungünstige Innenbahn, und dann über 1.500 m keine gleichwertige Gegnerin." Pechstein konzentriert sich nur auf sich selbstClaudia Pechstein gab sich wie gewohnt kühl bis ans Herz: "Ich konzentriere mich immer auf mein Rennen. Es bringt nichts, sich auf den anderen zu fixieren." Zweifellos profitierte die Doppel-Olympiasiegerin jedoch davon, sich über 1.500 m im Laufpaar mit Groenewold hochzupuschen und ihre Saisonbestzeit gleich um zwei Sekunden zu steigern. "Läuferisch war das meine beste Nummer der Saison", meinte die 31-jährige Berlinerin, deren 4:09,37 Minuten über ihre Weltrekordstrecke 3.000 m Rang vier hinter Gretha Smit (4:07,96), Friesinger (4:08,28) und Groenewold (4:08,45) bedeuteten. Pechstein konzentriert sich vor allem auf die Einzelstrecken-WM Mitte März in Seoul. Anni Friesinger, die schon am Montag nach Japan weiterfliegt, um am kommenden Wochenende erstmals bei Sprint-Weltmeisterschaften auf Medaillenjagd zu gehen, war mit einem 500-m-Streckensieg in Meisterschafts-Rekordzeit von 39,28 Sekunden in die EM gestartet. Die als sprintschwach geltende Pechstein hatte als Dritte in 40,08 Sekunden positiv überrascht. Die Erfurter WM-Dritte Daniela Anschütz lag nach schwachen Vorstellungen ebenso außer Reichweite der Medaillenränge wie die Berlinerin Lucille Opitz. Jan Friesinger tauchte nach einem Blitzstart mit Platz drei über 500 m in persönlicher Bestzeit (36,35) wieder ins Mittelmaß ab. Nach enttäuschender Leistung über seine Paradestrecke 1.500 m (9. in 1:50,34) lag der jüngere Bruder von Anni in der Gesamtwertung nur auf Rang neun. Im abschließenden 10.000-m-Lauf am Sonntag hat der 23-Jährige nur geringe Chancen, seinen Platz unter den Top Ten zu halten. Der Berliner Tobias Schneider erreichte dank seiner guten 5.000-m-Leistung vom Freitagabend die Endrunde der besten 16 Eisläufer. Ein niederländisches Trio ist erwartungsgemäß vorne: Mark Tuitert vor Carl Verheijen und Doppel-Olympiasieger Jochem Uytdehaage. Titelverteidiger und Weltmeister Gianni Romme liegt aussichtslos zurück an siebter Stelle.

NHL: Kölzig lässt nur einen durch

Hecht-Vorlage zum 1:0NHL: Kölzig lässt nur einen durch

New York (rpo). Sieben Spiele in Folge waren die Washington Capitals in der NHL sieglos. Gegen die Carolina Hurricanes endete die schwarze Serie auch dank eines starken Olaf Kölzig.Der Vizemeister von 1998 gewann mit 4:1 gegen Carolina und kam damit zum 12. Sieg im 43. Saisonspiel. Als Sieger konnte sich auch Jochen Hecht feiern lassen. Beim 3: 2 der Buffalo Sabres über die Ottawa Senators gab der frühere Mannheimer die Vorlage zum 1:0 durch J.P. Dumont. Die Senators, die den deutschen Nationalspieler Christoph Schubert ins Farmteam nach Binghampton abgeschoben haben, waren zuvor elfmal ungeschlagen. Einen Rekord stellte am Freitag Brian Boucher auf. Beim 2:0 der Phoenux Coyotes über Minnesota Wild blieb der Torwart zum fünften Mal in Folge seit nunmehr 325 Minuten und 45 Sekunden ohne Gegentor. Damit stellte er die Bestmarke von Bill Durnan (Montreal Canadiens) ein, der 1949 ohne Torhütermaske 309:21 Minuten nicht überwunden wurde. In der Saison 1927/28 war Axel Connell mit Ottawa sechsmal ungeschlagen, damals waren in der Angriffszone aber keine Vorwärtspässe erlaubt. ERGEBNISSE:Washington Capitals - Carolina Hurricanes 4:1Buffalo Sabres - Ottawa Senators 3:2New Jersey Devils - Tampa Bay Lightning 1:4Minnesota Wild - Phoenix Coyotes 0:2Anaheim Mighty Ducks - Vancouver Canucks 2:5

Dubai: Triumphaler Empfang für Bayern-Stars

Hitzfeld lobt BedingungenDubai: Triumphaler Empfang für Bayern-Stars

Dubai (rpo). Laut Bayern-Manager Uli Hoeneß soll es das härteste Trainingslager aller Zeiten werden. Der Empfang in Dubai erinnerte allerdings mehr an eine Triumphfahrt.Erst eine herzliche Begrüßung mit Dudelsack-Musik, dann ein Gruppenbild mit Scheichs - und trainiert wurde auch ein wenig. Die Augen waren vor lauter Müdigkeit nach sechs Stunden Flug und dreistündiger Zeitumstellung noch ziemlich klein, doch Bayern Münchens Trainer Ottmar Hitzfeld zeigte sich auf Anhieb begeistert. "Die Bedingungen sind sehr gut", schwärmte der 54-Jährige, nachdem der deutsche Fußball-Rekordmeister die erste Übungseinheit des einwöchigen Trainingslagers in dem Öl-Emirat absolviert hatte. Manager Uli Hoeneß hatte vor dem Abflug "das härteste Trainingslager aller Zeiten" angekündigt - und für die geschlauchten Bayern-Stars war auch gleich der Auftakt mühsam. Zwar hielt Hitzfeld im "Police Officers Club Stadium" nur einige Regenerationsübungen ab, an die schon vormittags pralle Sonne der arabischen Halbinsel mussten sich die Münchner allerdings erst noch gewöhnen. Für den Coach aber kein Problem. "Das spornt uns eher noch an", meinte der zuletzt grippekranke Hitzfeld, während Hoeneß zusammen mit Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und anderen Mitarbeitern des Bayern-Stabs auf einer Ecke des Trainingsplatzes selbst mit vollem Einsatz kickte. Beckenbauer mit dabeiNeben Hoeneß und Rummenigge ist auch Franz Beckenbauer in Dubai vertreten. Der Aufsichtsratsvorsitzende, der zuletzt angesichts der dürftigen Hinrunde harsche Kritik geübt hatte ("mangelnde Berufsauffassung"), will sich zwar vornehmlich aufs Golfen konzentrieren, aber "natürlich werde ich mich vom Zustand der Mannschaft überzeugen". Wirtschaftlich rechnet sich der Trip für den deutschen Meister auf jeden Fall. "Die Trainingslager zuletzt in Marbella haben uns jeweils rund 80.000 bis 100.000 Euro gekostet. Jetzt zahlen wir fast nichts. Die Bedingungen sind einfach optimal", schwärmte Hoeneß, der zusammen mit dem Team im luxuriösen Jameira Beach Club untergebracht ist. Die geringen Kosten haben einen Grund: Der derzeitige Bundesliga-Tabellenzweite ist von Scheich Rakadh bin Salem Rakadh eingeladen. Und der verspricht sich davon einiges. So soll die Mannschaft um Kapitän Oliver Kahn für eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit Dubais mit der Bundesrepublik Deutschland werben.

Langlauf: Künzels erster großer Coup

Sommerfeldt als Siebter weiter in GelbLanglauf: Künzels erster großer Coup

Otepää (rpo). Hauchdünne 0,2 Sekunden hat Claudia Künzel beim 15 km langen Massenstartrennen im klassischen Stil vor der Estin Kristina Smigun ins Ziel gerettet und damit ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert.Zuvor hatte Künzels Vereinsgefährte Rene Sommerfeldt durch einen siebten Platz im 30-km-Lauf seine Führung im Gesamtweltcup ausgebaut. An der Spitze feierten Frode Estil und Anders Aukland einen Doppelsieg für Norwegen. Jens Filbrich (Frankenhain) und Tobias Angerer (Vachendorf) belegten die Ränge fünf sowie sechs. "Ich habe immer gesagt, dass ich für meinen ersten Weltcup-Sieg bereit bin. Aber heute hatte ich wirklich nicht damit gerechnet. Ich bin überglücklich", sagte Claudia Künzel. "Zuerst hatte ich Mühe mitzukommen. Am Ende habe ich darauf spekuliert, dass die anderen auch kaputt sind, und das war zum Glück der Fall." Die Staffel-Weltmeisterinnen Manuela Henkel (Oberhof) und Evi Sachenbacher (Reit im Winkl) belegten trotz Stürzen in der Schlussphase die Ränge elf sowie 13. Bundestrainer Jochen Behle sprach nach dem Sieg der eigentlichen Freistil-Spezialistin "von einer richtigen Sensation. Die Claudia hat immer gesagt, dass sie sich in den klassischen Rennen die Entscheidung immer von hinten anschaut. Aber sie ist sehr klug gelaufen und hat zum richtigen Zeitpunkt alles auf eine Karte gesetzt." Für die deutschen Skilangläuferinnen war es der erste Saisonsieg. Die Herren von Bundestrainer Jochen Behle haben durch Axel Teichmann und Tobias Angerer bereits zwei Saisonsieger in ihren Reihen. Sommerfeldt: "Alles optimal"Rene Sommerfeldt nimmt derweil Kurs auf den ersten deutschen Weltcup-Gesamtsieg der Geschichte. "Derzeit sieht wirklich alles optimal aus. Ich fühle mich blendend in Form, bin sogar in einem klassischen Rennen ganz vorne dabei gewesen, habe optimales Skimaterial und eine ganz gute Führung im Weltcup", meinte Sommerfeldt, der nun mit 474 Punkten deutlich vor Angerer (389) liegt. Sommerfeldt lief fast über die gesamte Distanz an der Spitze des Feldes ("Ich wollte dem ganzen Gerangel aus dem Weg gehen. Der Trainer hat mir zwar immer zugerufen, ich soll mich mehr verstecken, aber auf den Abfahrten war ich sowieso der Schnellste. ") und wurde erst auf den letzten Metern überspurtet. Weltmeister Axel Teichmann (Lobenstein) erhielt frühzeitig einen unbeabsichtigten Stockstich zwischen die Beine und fiel stark gehandicapt auf Rang 44 zurück. "Am Ende fehlt mir bei Massenstartrennen eben immer der letzte Kick, auch der Ausfallschritt. Aber mein Ziel war es, heute Punkte in der Gesamtwertung gutzumachen. Das habe ich geschafft. Jetzt schaue ich, dass ich gesund bleibe. Dann bin ich für den Rest der Saison optimistisch", meinte Sommerfeldt. Als bislang einziger deutscher Läufer hatte 2000 Johann Mühlegg den Gesamtweltcup gewonnen. Der derzeit wegen Dopings gesperrte Bayer startete damals allerdings bereits für Spanien.

Ski Alpin: Hilde Gerg wieder Zweite

Sieg für GötschlSki Alpin: Hilde Gerg wieder Zweite

Veysonnaz (rpo). Schon wieder auf dem Stockerl: Ski-Rennläuferin Hilde Gerg ist bei der Weltcup-Abfahrt in Veysonnaz/Schweiz auf Platz zwei gerast.Die Enttäuschung über den verpassten Sieg hielt sich bei Hilde Gerg (1:39,07 Minuten), die zeitgleich mit Weltmeisterin Michaela Dorfmeister aus Österreich die "Bärenpiste" herunterfuhr, diesmal aber in Grenzen. "Der Abstand ist ja diesmal relativ groß", sagte die Slalom-Olympiasiegerin von 1998 über ihren Rückstand von knapp einer halben Sekunde auf Renate Götschl (Österreich/1:38,58), die den 30. Weltcupsieg ihrer Karriere feierte. Schon im Super-G am Sonntag an gleicher Stelle will Hilde Gerg versuchen, sich die ultimative Bestätigung für ihre bislang äußerst erfolgreiche Saison zu verschaffen. "Da greifen wir nochmal an. Wenn man gut in Form ist, und ich bin ja gut in Form, will man natürlich auch gewinnen", betonte sie. Dennoch räumte auch die Lenggrieserin ein, dass die sich ihre bisherigen Saison-Resultate angesichts der Kreuzbandoperation Mitte März "schon sehen lassen können". Der erhoffte Triumph stellt sich möglicherweise erst im März ein, wenn die Kristallkugeln für die Weltcupsieger verteilt werden. Im Abfahrts-Weltcup hat Hilde Gerg jedenfalls mit dem zweiten Rang von Veysonnaz Platz eins (285 Punkte) übernommen, knapp vor Götschl (280). Die "kleine" Kugel hatte die Deutsche vor dem Winter bereits vorsichtig als Saisonziel ausgegeben. Einen Disziplin-Weltcup hat sie bisher nur einmal gewonnen, 1997 im Super-G. Haltmayr überraschtNeben dem schon obligatorischen Spitzenresultat durch Hilde Gerg sorgten in den Bergen über dem Rhonetal zwei weitere deutsche Damen für strahlende Gesichter. Petra Haltmayr (Rettenberg) tauchte wie aus dem Nichts auf und fuhr mit der hohen Startnummer 49 auf den neunten Rang (1:39,78). Für die Allgäuerin, die vor der Saison eine Kaution von 10.000 Euro beim Verband hinterlegen musste, war es das beste Weltcup-Resultat seit fast zwei Jahren. Ebenfalls bemerkenswert ist der zehnte Rang von Martina Ertl. Die Lenggrieserin (1:39,80), die in diesem Winter ursprüngliche auf die Abfahrt verzichten wollte, erreichte ihr bestes Ergebnis in dieser Disziplin seit Dezember 2002. "Das war überraschend gut", erklärte die 30-Jährige. Maria Riesch (Partenkirchen/29.), Regina Häusl (Bad Reichenhall/33.) und Isabelle Huber (Ruhpolding/42.) blieben dagegen hinter den Erwartungen zurück. Führende in der Gesamtwertung bleibt die Schwedin Anja Pärson (739 Punkte), die sich ebenfalls auf die "Bärenpiste" gewagt hatte, als 37. aber ebenfalls keine Punkte erhielt. Renate Götschl schob sich durch ihren dritten Saisonsieg auf Rang zwei vor (573). Hinter der Österreicherin Nicole Hosp (506) folgen Ertl (432) auf Rang vier und Hilde Gerg (390) auf Rang sechs.

Radsport: Jan Ullrich liegt flach

Mit Grippe im BettRadsport: Jan Ullrich liegt flach

Düsseldorf (rpo). Während die Teamkollegen ins Trainingslager nach Palma de Mallorca geflogen sind, liegt Jan Ullrich zu Hause im Bett. Allerdings nicht ganz freiwillig. Der Tour-de-France-Sieger von 1997 muss wegen einer Grippe-Erkrankung das Bett im heimischen Scherzingen hüten und wird erst in den nächsten Tagen seiner Mannschaft auf die Baleareninsel folgen. "Mein Doktor in der Schweiz und Mannschaftsarzt Dr. Andreas Schmid haben mir geraten, einige Tage das Bett zu hüten, damit das Fieber schnell verschwindet und ich meine Kollegen nicht anstecke", erklärt Ullrich auf seine Homepage die Situation. Trotz der Erkrankung ist der Mecklenburger jedoch sehr optimistisch. "Der Infekt ist kein Beinbruch. Ich habe bisher sehr gut gearbeitet. Deshalb wirft mich die kleine Pause nicht zurück", sagt Ullrich, der der Angelegenheit noch etwas Positives abgewinnt: "Gut, dass es mich so früh in der Saison erwischt hat. Vielleicht habe ich damit meine schon traditionelle jährliche Erkältung überstanden, und ich kann mich in den nächsten Wochen ungestört vorbereiten." Ullrichs Teamkollegen werden am Sonntag mit dem Training beginnen. "Wenn der Infekt abgeklungen ist, wird Jan zum Team stoßen. Bis dahin wollen wir auf Nummer sicher gehen", sagt der Teamarzt. Das Trainingslager wird zwei Wochen dauern. Dabei wird am 19. Januar der neuformierte Bonner Rennstall der Öffentlichkeit präsentiert.

Hannover 96 an Ex-Kölner Song interessiert

Ausstiegsklausel im VertragHannover 96 an Ex-Kölner Song interessiert

Hannover (rpo). Zur Stabilisierung der Abwehr will sich 96-Trainer Ralf Rangnick eines Ex-Kölners bedienen. Kameruns Coach Winfried Schäfer findet die Idee klasse. Fußball-Bundesligist Hannover 96 ist offenbar an einer Verpflichtung von Abwehrspieler Rigobert Song interessiert. Winfried Schäfer, der den 27-Jährigen als Nationaltrainer Kameruns betreut, bestätigte eine Anfrage seitens 96-Coach Ralf Rangnick. "Er hat mich zu dem Wechsel gefragt. Rigobert zu verpflichten, das ist die beste Idee, die 96 seit langem hatte", sagte der frühere Bundesliga-Trainer der Neuen Presse in Hannover. Song, der derzeit beim französischen Erstligisten RC Lens spielt und eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag haben soll, war bereits in der Saison 2001/2002 in Deutschlands Eliteliga aktiv. Für den 1. FC Köln bestritt der Afrikaner 16 Begegnungen, konnte den Abstieg in die zweite Bundesliga aber auch nicht verhindern.

Serena Williams sagt Australian Open ab

Comeback verzögert sichSerena Williams sagt Australian Open ab

Los Angeles (rpo). Die Tennisfans müssen sich noch ein wenig gedulden. Wegen anhaltender Knieprobleme hat Serena Williams ihre Teilnahme am ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres abgesagt."Nach Rücksprache mit meinen Betreuern und Ärzten bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass die Australian Open noch etwas zu früh kommen. Mein Knie fühlt sich gut an, aber ich brauche noch etwas Zeit, um in meisterlicher Form auf den Court zurückzukehren", liess die Amerikanerin in einem Statement verlauten. Serena Williams, die fünf der letzten sechs Grand Slam-Turniere gewann, hatte sich am 1. August einer Knieopration unterzogen. Von der Absage ihrer jüngeren Schwester profitiert Venus Williams, die wegen einer Bauchmuskelverletzung ebenfalls seit der Final-Niederlage in Wimbledon gegen Serena pausiert hatte. Beim Einladungsturnier in Hongkong ist der früheren US Open-Siegerin mit dem 7:5, 6:3-Finalerfolg am Samstag über die Russin Maria Chaparowa ein erfolgreiches Comeback gelungen, nun will Melbourne-Turnierdirektor Paul McNamee sie an Nummer drei der Setzliste hinter den in der Weltrangliste vorn platzierten Belgierinnen Justine Henin-Hardenne und Kim Clijsters einstufen. Dabei ist der Einsatz der derzeit verletzten Clijsters ebenso fraglich, wie der von US-Star Jennifer Capriati. Abgesagt hat bereits die frühere Australian Open-Siegerin Monica Seles (USA).

NBA: Mavericks ganz schwach

Nowitzki bester WerferNBA: Mavericks ganz schwach

Dallas (rpo). Von wegen Topteam: Die Dallas Mavericks haben gegen die Indiania Pacer deutliche Schwächen offenbart. Daran konnte auch Dirk Nowitzki nichts ändern.Nach einer der schwächsten Leistungen der Saison unterlagen die Texaner am Freitag den Indiana Pacers mit 80:92 und erzielten damit die wenigsten Punkte in der laufenden Saison. "Dass jeder Spieler unserer Startformation einen schwarzen Tag hatte, ist neu für uns. Keiner bekam etwas auf die Reihe", sagte Dirk Nowitzki, der mit 20 Punkten bester Mavericks-Werfer war, dennoch aber eine schwache Vorstellung bot. Die Pacers, die ihren siebten Sieg in Folge feierten, setzten im dritten Viertel mit einem 23:6-Zwischenspurt die Zeichen auf Sieg. Nowitzki leistete sich zu diesem Zeitpunkt elf Fehlwürfe in Folge und passte sich damit dem Niveau seiner Mannschaftskameraden an. Nach knapp der Hälfte der regulären Saison belegen die Mavericks den fünften Platz in der Western Conference und hätten damit in den Playoffs kein Heimrecht. Dagegen steuert Meister San Antonio Spurs weiter auf Titelkurs. Die Texaner gewannen 94:84 bei den New Orleans Hornets und haben nun 16 ihrer letzten 17 Spiele gewonnen.ERGEBNISSE:Dallas Mavericks - Indiana Pacers 80:92Philadelphia 76ers - New Jersey Nets 97:81Orlando Magic - Washington Wizards 103:92Toronto Raptors - Los Angeles Clippers 68:78Boston Celtics - Cleveland Cavaliers 107:82New Orleans Hornets - San Antonio Spurs 84:94Chicago Bulls - Portland Trail Blazers 78:87Milwaukee Bucks - Miami Heat 103:94Denver Nuggets - Utah Jazz 106:96Phoenix Suns - Sacramento Kings 93:113Los Angeles Lakers - Atlanta Hawks 113:67Seattle SuperSonics - Memphis Grizzlies 122:116

Der Fachmann hinter Fach

Stefan Mücke hat seine eigenen VorstellungenDer Fachmann hinter Fach

Mönchengladbach (rpo). Stefan Mücke ist seit dem Wechsel an der Seitenlinie von Ewald Lienen zu Holger Fach Borussias Co-Trainer. Er hat seine ganz eigene Philosophie, wie er diesen Posten als Co-Trainer ausfüllt. Er sieht sich nicht nur als Handlanger des Chef-Coachs. Wird Ihr Aufgabenbereich mit dem Begriff Co-Trainer hinreichend beschrieben? Warum nicht. Wie man das dann ausfüllt, hängt von jedem selbst ab. Durch dass, was ich in meinem Leben schon gemacht habe, decke ich vielleicht mehr Bereiche ab als andere in einem solchen Posten. Also ein Fachmann hinter Trainer Fach? Wenn Sie es so nennen wollen. Beschreiben Sie Ihren Tätigkeitsbereich. Holger Fach und ich sprechen nicht nur über die Trainingsvorbereitung, sondern auch über taktische Fragen. Ich habe die Fußball-Lehrer-Lizenz, kenne mich aber auch im Bereich der internistischen Sportmedizin aus. Dabei geht es darum, die Leistung eines Spielers zu erforschen, aber auch um die Ernährung, Regeneration, Trainingsbetreuung und die Dosierung des Trainings. Wichtig ist vor allem die Zusammenarbeit mit Holger, aber auch unserem Torwarttrainer Uwe Kamps. Das Wort Co-Trainer kommt schließlich von "Kooperation". Was haben Sie gedacht, als die kurz nach Ihrem Amtsantritt die ersten Auswertungen des Laktat-Tests bekamen? Dazu möchte ich nichts sagen. So etwas muss man intern besprechen, aber nicht in der Öffentlichkeit. Fakt ist aber, dass der zweite Laktat-Test jetzt, gleich nach der Winterpause, wesentlich bessere Ergebnisse zu Tage förderte. Wir sind zufrieden. Unser Stil ist es, dass wir den Spielern Eigenverantwortung übertragen. Jeder hat von uns einen individuellen Trainingsplan bekommen vor dem Urlaub. Alle haben sich daran gehalten. Auch das macht uns zufrieden. Am Montag kommt die Nationalmannschaft Kameruns mit dem Trainer Winnie Schäfer nach Marbella. Sie waren, bevor Holger Fach anrief, Co-Trainer von Schäfer. Hat er Ihnen den kurzfristigen Wechsel übel genommen? Nein. Wir werden uns auch in Marbella treffen. Ich hatte ihn gleich von der Entwicklung mit Gladbach informiert. Er sagte: Das musst du machen. Sie kennen Holger Fach als Spieler bei 1860 München, als Sie Co-Trainer Werner Lorants waren. Ja, wir haben seitdem regelmäßigen Kontakt. Als er anrief, habe ich kurz nachgedacht und dann zugesagt. Als Co-Trainer steht man nur selten im Rampenlicht... Ich weiß ja, welche negativen Auswirkungen der Stress auf einen Bundesliga-Trainer haben kann. So bin ich mit meiner Rolle zufrieden, ich muss mir das nicht antun, in der ersten Reihe zu stehen. Zumal man so auch mal Zeit für andere Dinge hat und kreativ sein kann. Ich denke auch, dass es für die Spieler wichtig ist, eine zweite kompetente Meinung hören zu können. Ich bin ja nicht nur Handlanger des Trainers, sondern habe meine eigenen Ansichten. Was halten Sie von Ihrer Mannschaft? Sie will sehr viel und gibt immer alles. Bisher haben uns die Jungs in keinem Spiel enttäuscht. Auch im Training wird mit vollem Einsatz gearbeitet. Das ist sehr positiv. Ich glaube, dass wir hier die Chance haben, langfristig etwas aufzubauen.

Bob-DM: Viertes Double für Langen

Weltcup-Spitzenreiter Lange auf Platz dreiBob-DM: Viertes Double für Langen

Königssee (rpo). Sowohl im Zweier als auch im Vierer hat Christoph Langen die nationalen Titelkämpfe dominiert. Im großen Schlitten kam dem Olympiasieger das schlechte Wetter entgegen.Langen genügten im Vierer zwei starke Läufe am Freitag, da die restlichen beiden Durchgänge am Samstag wegen starken Schneefalls abgesagt werden mussten. Sieben Wochen vor der WM-Entscheidung im Vierer auf dieser Piste landete Titelverteidiger Matthias Höpfner (0,03 Sekunden zurück) auf Rang zwei. Im Falle des wahrscheinlichen deutschen Weltcup-Erfolges würde Höpfner definitiv in den Genuss eines Starts beim Saisonhöhepunkt kommen. Der Oberhofer Doppel-Weltmeister und Weltcup-Spitzenreiter Andre Lange (0,12) wurde nur Dritter. Bundestrainer Raimund Bethge nominierte anschließend die drei Spitzenpiloten für die EM in St. Moritz (24./25. Januar) und auch für die folgenden beiden Weltcups. "Jetzt müssen wir abwarten, ob wir wirklich den dritten Startplatz sichern, sonst muss ich nach dem Weltcup-Finale noch einen Piloten streichen", sagte der Cheftrainer. Im Zweier sind nach dem Saison-Aus des WM-Dritten Rene Spies (Rückenprobleme) die Stars Lange und Langen sicher dabei. Langen war nach seinen DM-Titeln Nummer 12 und 13 auf seiner Heimbahn zufrieden, sieht aber noch Reserven im Startbereich. Das Double hatte der 41-Jährige schon 1986 (als Bremser), 1996 und 2002 geschafft. Langen: "Ich habe in den letzten Tagen sehr viel gebaut, der Schlitten lief nicht schlecht." Lange nahm die verpasste Chance zur Aufholjagd gelassen. "Die Jury-Entscheidung war absolut richtig, es wäre nur ein Lotterie-Spiel geworden", sagte der Thüringer. Höpfner meinte: "Ich bin superglücklich. Mein Ziel war es, einen der Großen hinter mir zu lassen. Das ist gelungen."

Lust auf mehr

Peer Kluge hat mehr PotenzialLust auf mehr

Mönchengladbach (RP). Peer Kluge fühlt sich gut. Er hockt auf einer Treppe, die vom Hotel ans Meer führt, schaut aufs Wasser. "Es ist das beste Trainingslager, das ich mitgemacht habe", sagt der 23-Jährige. "Tolles Wetter, ein toller Platz." Auch sein schmächtiger Körper spielt mit. Anders als in der Vorbereitung im Sommer, als er sich einen Bänderriss im Fuß zuzog. Dies war der Anfang einer Verletzungsmisere, die ihn kaum einmal richtig trainieren ließ. Die Folge: Kluge spielte zwar regelmäßig, wirkte aber inspirationslos und vorsichtig, spielte oft quer statt steil. Nur selten konnte er sein kreatives Potenzial abrufen. "Peer denkt manchmal zu viel nach, das hemmt ihn", sagt Trainer Holger Fach, der gleichwohl an die Qualitäten seines Mittelfeldspielers glaubt. "Ich habe mich nicht so schlecht gesehen, wie es manchmal in der Zeitung stand. Aber 100 Prozent waren das sicherlich nicht", resümiert Kluge seine Darbietungen in der Hinrunde. 14 Mal spielte er trotz seiner ständigen Blessuren (nach dem Bänderriss plagte ihn eine Muskelverhärtung, dann eine Sehnenscheidenentzündung), dazu zweimal im DFB-Pokal. "Ich will aber nicht nur die Verletzungen dafür verantwortlich machen, dass es nicht so lief. Aufgrund meiner Leistungen in der letzten Saison sind die Erwartungen natürlich größer geworden", sagt er. Zudem sieht er sich in einer anderen Rolle, als viele Experten sie im zuschreiben: "Ich bin auf der Position vor der Abwehr kein Spielmacher, sondern die erste Anspielstation im Spiel nach vorn. Ein Spielmacher steht hinter den Spitzen und muss sich nicht um die Defensive kümmern", sagt er. Die Zusammenarbeit mit Enrico Gaede, der im Vierer-Mittelfeld oft neben ihm spielte, gefällt Kluge: "Er übernimmt den defensiveren Part, ich kann mich mehr nach vorn einbringen." Bis 2005 läuft sein Vertrag, Borussia hat signalisiert, dass sie über eine Verlängerung sprechen will. "Bislang gab es aber noch keine Gespräche", sagt Kluge, der bereit wäre, seine Zeit am Bökelberg vorzeitig auszudehnen: "Ich fühle mich wohl und weiß, dass ich hier spiele. Allerdings hat man in meinem Alter immer mal eine schwächere Phase." Die aber soll nun zu Ende gehen - wenn er von weiteren Verletzungen verschont bleibt.

Meier vermutet bei van Houdt „schlafendes“ Potenzial

0:0 im Test gegen SC FreiburgMeier vermutet bei van Houdt „schlafendes“ Potenzial

Duisburg (RP). Also Peter van Houdt. Ein Stürmer. Und ein Sinneswandel. Noch vor kurzem hatte Norbert Meier mit Überzeugung bekräftigt, für die Offensive sei das Kapitel der personellen Nachbesserung gar nicht erst aufgeschlagen: „Überhaupt kein Thema“. Mit Markus Kurth, Miro Spizak, Aziz Ahanfouf, notfalls Ilia Gruev, vielleicht sogar noch mit Josef Ivanovic sei man vorne „stark besetzt“. Schnee von gestern. Der Hintergrund: Offenbar rechnet man in der sportlichen Leitung nicht mehr mit Josef Ivanovic, dem die Fans im Internet schon einen neuen Vornamen verpasst haben: Horst. Der Leidensgenosse Steffen, mittlerweile als Trainer aktiv, hatte fünf Operationen an den Achillessehnen überstehen müssen. Vielleicht droht aber Aziz Ahanfouf auch noch der Ruf zum Afrika-Cup. Da muss sich nur ein marokkanischer Mannschaftskollege verletzen. Das kann schnell passieren. Also Peter van Houdt. Der Mann ist aussortiert in Gladbach, Holger Fach will ihn nicht. Aber Norbert Meier ist immer noch einigermaßen nah dran am Bökelberg, vermutet schlafendes Potenzial beim Belgier, will ihn auf Herz und Nieren testen auf der schmucken Sportanlage des Hotels „Alfamar“. Ob’s was wird? Vernünftiger wäre wohl gewesen, wenn die Verantwortlichen Slobodan Komljenovic zur Rückkehr nach Duisburg überredet hätten. Der Mann war zu Zeiten des Trainers Friedhelm Funkel als Abräumer und guter Spieleröffner jeden Pfennig wert, den er damals verdiente. Norbert Meier zögerte, Rudi Bommer nicht. Die beiden, Bommer und „Slobo“, kennen sich aus gemeinsamen Frankfurter Zeiten. Der Trainer von Wacker Burghausen schlug schnell zu und sicherte sich die Dienste des 31-Jährigen. Jetzt hoffen die Zebra-Bosse darauf, dass der schwedische Abwehrstratege Johan Andersson noch nachkommt zur Algarve. Außerdem bemüht sich der zu Hause gebliebene Chefscout Dieter Mertens für einen „starken Mann hinten links“. Denn das ist sicher und allen Beteiligten gegenwärtig: Die Viererkette muss stabiler werdenGestern im ersten Test gegen den Sportclub Freiburg spielte der MSV 0:0-Unentschieden, wobei die Zebras gegenüber dem Bundesligisten die deutlich bessere Mannschaft waren. Norbert Meier wie auch sein Pendant Volker Finke wechselten rege durch, bei den Meiderichern kamen 16 Spieler zum Einsatz. Die Zebras hatten in der zweiten Halbzeit fünf Großchancen, brachten den Ball aber nicht im Freiburger Kasten unter. Übrigens: Johan Andersson ist noch immer nicht an der Algarve eingetroffen. Wann die erhoffte Verstärkung der Abwehr endlich eintrudelt, war gestern noch nicht bekannt.

Niebaum: "Es muss sich keiner Sorgen machen"

Rückendeckung für SammerNiebaum: "Es muss sich keiner Sorgen machen"

Dortmund (rpo). Es wurde auch langsam Zeit, dass der Präsident von Borussia Dortmund öffentlich Stellung bezieht. Den Worten von Gerd Niebaum zufolge muss sich keiner Sorgen machen, auch nicht BVB-Trainer Matthias Sammer.Sammer werde auch in der nächsten Saison Trainer des sechsmaligen deutschen Meisters sein, sagte Gerd Niebaum im Gespräch mit den in Dortmund erscheinenden Ruhr Nachrichten. "Es muss sich keiner Sorgen machen um die Existenz und den guten Ruf von Borussia Dortmund", sagte der Präsident weiter. Niebaum unterstrich nochmals, dass der Klub trotz aller Engpässe "die laufende Saison mit genau dieser Mannschaft durchfinanzieren" kann". Transferrechte und Transfererlöse seien nicht verpfändet: "Sämtliche Transferrechte bis auf Conceicao liegen beim BVB." Niebaum kündigte jedoch unmissverständlich an, dass der Verein "in allen Bereichen den Gürtel enger schnallen muss". Zuletzt hatte der Jurist "Notverkäufe" von Leistungsträgern in der am 31. Januar zu Ende gehenden Transferperiode kategorisch ausgeschlossen. "Falls wir aber in der kommenden Saison das internationale Geschäft verpassen, müssen wir weitere Korrekturen vornehmen", meinte Niebaum: "Es ist unwahrscheinlich, dass wir die Qualifikation schaffen. Da müssten wir schon einen richtigen Lauf bekommen."