Alle Sport-Artikel vom 11. Januar 2004
Düsseldorf verliert beim Vorletzten

DEG unterliegt Hannover mit 2:3Düsseldorf verliert beim Vorletzten

Düsseldorf (rpo). Zuletzt ist der achtmalige deutsche Meister Düsseldorf drei Mal siegreich gewesen. Gegen den Tabellenvorletzten Hannover Scorpions ließen es die DEG-Spieler jedoch an Siegeswillen vermissen.Nach zuletzt drei Siegen in Serie musste der achtmalige deutsche Meister Düsseldorf beim 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) als Gast des Tabellenvorletzten Hannover Scorpions erstmals im neuen Jahr als Verlierer das Eis verlassen mussten. Marcus Thuresson hatte die Gäste zunächst in Front geschossen, ehe Leonardo Soccio noch vor der ersten Pause für die Niedersachsen ausgleichen konnte. Ausgerechnet Ex-DEG-Stürmer Lorenz Funk brachte die Hausherren auf die Siegerstraße, ehe Mattias Lööf für die Vorentscheidung sorgte. Pat Mikesch (49.) konnte noch einmal für die DEG verkürzen.

Erstmals schoss Frau das "Tor des Jahres"
Erstmals schoss Frau das "Tor des Jahres"

Nia Künzer schreibt FußballgeschichteErstmals schoss Frau das "Tor des Jahres"

Köln (rpo). Frauen-Fußball-Weltmeisterin Nia Künzer schreibt Fußballgeschichte. Als erste Frau in der 32-jährigen Historie der ARD-Sportschau hat die Studentin das "Tor des Jahres" erzielt. Das "Golden Goal" zum 2:1-Siegtreffer im WM-Finale gegen Schweden im vergangenen Oktober wurde am Sonntag mit 36,7 Prozent Zuschauerstimmen zum schönsten Treffer 2003 gewählt. Damit verwies die Abwehrspielerin des deutschen Meisters und Pokalsiegers 1. FFC Frankfurt die männlichen Konkurrenten Giovane Elber, Fabian Ernst und Klaus Fischer auf die weiteren Plätze. Bislang war es nur 9 Spielerinnen gelungen, Tore des Monats zu erzielen. Bereits zum zweiten Mal wurde unterdessen ein "Golden Goal" zum besten Treffer des Jahres gewählt. 1996 wurde Oliver Bierhoffs Treffer zum 2:1 im EM-Finale gegen Tschechien zum "Tor des Jahres" gekürt.

Basketball: Trier festigt Playoff-Ambitionen

Trier bezwingt OldenburgBasketball: Trier festigt Playoff-Ambitionen

Berlin (rpo). TBB Trier hat seinen vierten Sieg in Folge eingespielt. In einer überaus spannenden Partei bezwangen die Baskettballer ihre Gegner aus Oldenburg. Überdies landete Leverkusen am Sonntag einen Pflichtsieg gegen Augfsteiger Karlsruhe.Beim Hinrundenfinale der Basketball-Bundesliga hat die TBB Trier mit dem vierten Sieg in Folge die EWE Baskets Oldenburg als Mannschaft der Stunde abgelöst. In einer spannenden Partie setzten sich die Trierer mit 82:79 (44:40) gegen die Opel Skyliners aus Frankfurt durch, stoppten den Anlauf der Hessen an die Tabellenspitze und festigten ihre Playoff-Ambitionen. Die extreme Ausgeglichenheit der Liga hält also an, und die große Popularität zeigt sich darin, dass beim Allstar-Day am 31. Januar in Köln eine Rekordkulisse angestrebt wird. Über 12.000 Tickets sind bereits verkauft, bis Dienstag dürfen die Fans im Internet noch über die Zusammensetzung der Teams abstimmen. Im Norden führt derzeit Carl Brown (Bayer Giants Leverkusen), im Süden hat der Bonner Alexander Nadfeji die Nase vorn. Leverkusen landet PflichsiegDer frühere Serienmeister Bayer Giants Leverkusen hat zum Abschluss des 15. Spieltags der Basketball-Bundesliga einen Pflichtsieg gelandet. Gegen Aufsteiger BG Iceline Karlsruhe gewann Bayer 90:83 (44:39) und verbuchte damit den achten Saisonerfolg. Vor 1800 Zuschauern konnte auch ein mit 36 Punkten überragender Narcisse Ewodo die elfte Pleite des Tabellenvorletzten aus Karlsruhe nicht verhindern. Bester Werfer bei Leverkusen, das in der ersten Halbzeit ungewöhnlich viele Ballverluste zu verzeichnen hatte, war Jamal Basit mit 22 Zählern. Einen Rückschlag im Kampf um die Playoff-Plätze mussten die Artland Dragons Quakenbrück beim 76:78 (40:44) bei BS/Energy Braunschweig hinnehmen. Nach der achten Saisonniederlage fielen die Dragons auf den neunten Tabellenrang zurück. Braunschweig dagegen, das nach zuvor vier sieglosen Spielen seinen ersten Erfolg verbuchte, schob sich mit nun ebenfalls zwölf Zählern auf Rang acht vor. Die entscheidenden Punkte für die Gastgeber erzielte Demond Mallet, der mit 14 Punkten hinter Pete Lisicky (20) zweitbester Werfer seines Teams war, praktisch mit der Schlusssirene. Für Quakenbrück verbuchte Michael Jordan (18) in einer hart geführten Partie die meisten Zähler.Bamberg gewinnt gegen LudwigsburgIm Ligaalltag kam Vizemeister GHP Bamberg zu einem souverän herausgespielten 84:63-Sieg gegen EnBW Ludwigsburg und rangiert nun punktgleich mit Frankfurt (beide 18:10) hinter dem am Wochenende spielfreien Spitzenduo Alba Berlin und Telekom Baskets Bonn. Zu Ende ging die zuvor sechs Spiele andauernde Siegesserie der Oldenburger, die überraschend beim Abstiegskandidaten Gießen 46ers mit 80:89 (32:44) unterlagen. Auf dem sechsten Platz behaupteten sich die Bayer Giants Leverkusen nach dem 90:83 (44:39)-Pflichtsieg gegen den Tabellen-15. BG Iceline Karlsruhe. "Wir haben viel investiert, doch der Siegeswille der Trierer war einfach größer", analysierte Skyliners-Trainer Gordon Herbert nach dem Duell vor 4112 Zuschauern in der Trier Arena. Die Gastgeber ließen sich auch von der Solo-Show des Nationalspielers Robert Garrett (30 Punkte) nicht beeindrucken. Viel eindeutiger kamen die Bamberger zu ihrem Heimerfolg und erfreuten dabei ihren Coach Dirk Bauermann. "Endlich haben wir wieder mal gut verteidigt", lobte der Bundestrainer. Mit einer soliden Vorstellung und zwölf Punkten gab ein langjähriger Star sein Comeback in der Bundesliga. Der ehemalige Bonner und Berliner US-Spielmacher Derrick "General" Phelps war im Herbst bei Slask Breslau geschasst worden und absolvierte sein erstes Spiel für Ludwigsburg. Köln meldet Ansprüche auf einen Playoff-Rang anSeine Ansprüche auf einen Playoff-Rang meldete RheinEnergie Köln an. Gegen TSK Würzburg landeten die Kölner einen 69:61 (36: 35)-Arbeitssieg und haben als Tabellenzehnter nun zwölf Zähler auf dem Konto. Bester Akteur der Rheinländer, die erneut von nur gut 1000 Fans unterstützt wurden, war der niederländische Center Geert Hammink mit 18 Punkten und 15 Rebounds. Auf dem harten Boden der Realität landete der Tabellenfünfte aus Oldenburg in Gießen. Die 46ers kamen zu ihrem erst vierten Saisonsieg und schöpften neue Hoffnung im Abstiegskampf. EWE-Coach Don Beck monierte die mangelnde Konzentration seiner Spieler: "Mit 19 Turnovers kann man kein Spiel gewinnen."

DEL: Kopf-an-Kopf-Rennen bleibt spannend

Eisbären gewinnen bei Meister KrefeldDEL: Kopf-an-Kopf-Rennen bleibt spannend

Neuss (rpo). Auch nach dem 38. Spieltag bleibt das packende Rennen um die Tabellenspitze der DEL offen. Während Spitzenreiter Frankfurt Lions die Augsburger Panther im Schach hielt, gewann der Verfolger aus Berlin bei Meister Krefeld.Die Frankfurt Lions haben die Eisbären Berlin auch am 38. Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Schach gehalten. Die Hessen setzten sich vor eigenem Publikum 5:3 (2:1, 1: 0, 2:2) gegen die Augsburger Panther durch und verteidigten mit nunmehr 77 Punkten erfolgreich die Tabellenführung vor den Berlinern, die sich ihrerseits mit 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) beim deutschen Meister Krefeld Pinguine durchsetzten. Die Eisbären liegen bei einem Punkt Rückstand und einem Spiel weniger als Frankfurt aber dennoch aussichtsreich im Rennen um den ersten Rang nach der Vorrunde. In Frankfurt brachte Francois Fortier die Panther zunächst überraschend in Führung, ehe die Hessen zwischenzeitlich problemlos durch Jesse Belanger, Peter Ratchuk, Francois Boulard und Patrick Lebeau den fünften Sieg in Folge anstrebten. Mit einem Doppelschlag innerhalb von 16 Sekunden in der 45. Minute sorgten Xavier Delisle und Ronny Arendt aber noch einmal für Spannung, ehe Jason Young in der 54. Minute das 5:3 schaffte. Vor nur 2613 Besuchern in Krefeld machte Nationalspieler Sven Felski bereits in der 17. Minute den zehnten Auswärtssieg der Eisbären in dieser Saison perfekt. Der Titelverteidiger kassierte seinerseits seine neunte Heimpleite und muss allmählich die Playoff-Teilnahme abschreiben. Ärgster Verfolger des Spitzenduos bleiben Hamburg FreezersÄrgster Verfolger des Spitzenduos bleiben die Hamburg Freezers, die den abstiegsgefährdeten Iserlohn Roosters in der Eishalle am Seilersee mit dem 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) bereits die 10. Heimniederlage zufügten. Robert Francz war mit zwei Treffern spielentscheidender Scorer. Die Nürnberg Ice Tigers gewannen überraschend gegen die Adler aus Mannheim mit 2:1 (0:0, 0:0, 1:1, 1:0). Vor 5236 Zuschauern sorgte Devin Edgerton erst in der Schlussminute für den Mannheimer Ausgleich und damit für das Penalty-Schießen. Den entscheidenden Penalty verwandelte dann jedoch Petr Fical zu Gunsten der Ice Tigers, die damit den angepeilten 10. Auswärtssieg der Mannheimer zunichte machten. Reichlich Tore in der KölnarenaReichlich Tore erlebten 13.505 Zuschauer in der Kölnarena, wo die Kölner Haie Tabellenschlusslicht Wölfe Freiburg mit 6:3 (2:1, 4: 2, 0:0) nach Hause schickten. Während das Team von Bundestrainer Hans Zach mit dem dritten Sieg in Serie seine Position im Verfolgerfeld festigte, kassierten die Breisgauer ihre fünfte Niederlage in Serie. Tino Boos, Kai Hospelt, Mickey Elick, Boris Blank, Brad Schlegel und Eduard Lewandowski erzielten die Treffer für den Vizemeister. Rawil Chaidarow, Neuzugang Christoph Sandner sowie Henrik Hölscher trafen für das Team des neuen Wölfe-Cheftrainers Horst Valasek. Der ERC Ingolstadt konnte sich wieder auf den achten und letzten Playoff-Platz vorkämpfen. Die Ingolstädter feierten nach zuletzt zwei Niederlagen ein 2:1 (1:0, 1:0, 0:1) gegen die Kassel Huskies und überholten damit wieder die DEG Metro Stars, die ihrerseits einen Rückschlag im Kampf um die Playoff-Plätze erlitten. Mit seinen beiden Treffern war der Kanadier Samuel Groleau der Matchwinner der Hausherren, der Gegentreffer von Paul Grosseau (41.) konnte den ERC nicht mehr erschüttern. Düsseldorf patzt beim TabellenvorletztenNach zuletzt drei Siegen in Serie musste der achtmalige deutsche Meister Düsseldorf beim 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) als Gast des Tabellenvorletzten Hannover Scorpions erstmals im neuen Jahr als Verlierer das Eis verlassen mussten. Marcus Thuresson hatte die Gäste zunächst in Front geschossen, ehe Leonardo Soccio noch vor der ersten Pause für die Niedersachsen ausgleichen konnte. Ausgerechnet Ex-DEG-Stürmer Lorenz Funk brachte die Hausherren auf die Siegerstraße, ehe Mattias Lööf für die Vorentscheidung sorgte. Pat Mikesch (49.) konnte noch einmal für die DEG verkürzen.

VfL gewinnt Marbella-Finale gegen Dortmund

VfL gewinnt Marbella-Finale gegen Dortmund

Marbella (rpo). Der BVB wird zum Lieblingsgegner der Fohlen. Im Finale des Marbella-Cups setzte es für die Sammer-Truppe gegen den VfL eine weitere Niederlage. Allerdings ging es diesmal nur über das Elfmeterschießen.Nach jeweils 2:1-Siegen in Liga und DFB-Pokal gewann die "Fohlen-Elf" auch das Endspiel um den Marbella-Cup im Rahmen des Trainingslagers mit 3:2 im Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten hatte es 0:0 gestanden. 300 Zuschauer sahen allerdings ein äußerst schwaches Spiel. Im Mini-Elfmeterschießen mit drei Schützen pro Team verschoss schließlich BVB-Stürmer Billy Reina. Gladbach war durch einen 3: 0-Erfolg gegen den FC Volendam ins Endspiel eingezogen, der BVB hatte Shenhua Schanghai 5:1 bezwungen.

Kombinierer Ackermann lässt Federn

Finne Manninen gewinnt Kombinations-WeltcupKombinierer Ackermann lässt Federn

Seefeld (rpo). Zwar konnte Weltcup-Spitzenreiter Ronny Ackermann nach seinem verpatzten Springen noch Boden gut machen, doch ließ der Doppelsieg des Finnen Hannu Manninen seinen Vorsprung auf schlappe sechs Punkte zusammenschmilzen.Die Bilanz des Wochenendes fällt nicht eben positiv aus: Seriensieger Ronny Ackermann im Formloch, Junioren-Weltmeister Björn Kircheisen unter Dopingverdacht, und nur die zwei dritten Plätze durch Georg Hettich und Sebastian Haseney verhinderten ein rabenschwarzes Ende des Auftritts der deutschen Kombinierer in Seefeld. Mit zwei Siegen startete der Finne Hannu Manninen zum Großangriff auf das von Ackermann durch die Ränge sieben sowie 14 geradenoch verteidigte gelbe Führungstrikot. "Ich habe alles probiert, aber hier ging einfach nix. Mir fehlte einfach das richtige Timing am Schanzentisch. Läuferisch war ich nicht unzufrieden" sagte Ronny Ackermann und haderte vor allem mit seinen Leistungen beim Springen. Der Oberhofer kam mit der Normalschanze im Olympia-Ort von 1976 an beiden Wettkampftagen überhaupt nicht zurecht. "Sein alter Fehler am Schanzentisch ist wieder aufgetreten. Das müssen wir schnell abstellen", wetterte Sprungtrainer Andreas Bauer und kündigte ein Spezialtraining in Innsbruck an.Schwächstes Wochenende der Saison Selbst mit starken Leistungen beim Lauf konnte der fünfmalige Saisonsieger sein schwächstes Wochenende im aktuellen Winter nicht verhindern. Im Gesamtweltcup behauptete der Weltmeister und Titelverteidiger mit 716 Punkten ganze sechs Zähler Vorsprung auf Manninen, der nun auch schon drei Siege im aktuellen Winter auf seinem Konto hat. "Georg Hettich und Sebastian Haseney auf dem Siegerpodest. Das kann sich sehen lassen. Nur der Ronny war etwas müder. Aber der kommt schon wieder", kommentierte Hermann Weinbuch die beiden Seefeld-Rennen. Der Bundestrainer war vor allem mit dem Comeback von Georg Hettich in der Weltspitze zufrieden. "Endlich ist der Georg wieder da, wo er hingehört", meinte Weinbuch. Hettich in TopformHettich hatte nach einer Schulteroperation im Weltcup zuvor nicht an seine starke WM-Saison (WM-Vierter und Staffel-Zweiter) anknüpfen können, zeigte sich aber mit neuen Sprungschuhen auf der Schanze wieder in Topform. "Ich weiß auch nicht, aber alles was bisher so schwer ging, ist auf einmal ganz einfach", meinte der Sprint-Dritte Hettich. Sebastian Haseney (Zella-Mehlis) war wieder einmal beim Laufen nicht zu stoppen und stürmte im Sprint vom Sprungrang 22 noch auf Platz fünf nach vorn. Über die doppelte Distanz schaffte er von Position 14 aus gestartet sogar noch den Sprung auf die dritte Stufe des Siegerpodestes. Zum dritten Mal in diesem Winter. "Ich renne einfach los, und weiß das es klappt. Wichtig ist, dass ich mich im Springen verbessert habe", meinte Haseney. Doping-Wirbel ohne EndeDer sportliche Auftritt der deutschen Mannschaft aber geriet angesichts des Wirbels um unkorrekte Blutwerte bei Björn Kircheisen fast zur Nebensache. Kircheisen war zum Bluttest ausgelost worden und wies dabei einen Hämatokritwert von 17,1 knapp über dem zulässigen Höchstwert von 17,0 auf. Kircheisen musste sich umgehend einem Urin-Dopingtest unterziehen und wurde vom Internationalen Skiverband FIS mit einer fünftägigen Schutzsperre belegt. Danach muss der 18-Jährige bei einem neuerlichen Bluttest nachweisen, das der Anteil der roten Blutkörperchen regelgerecht ist. Das Ergebnis der Dopingprobe wird innerhalb von einer Woche erwartet. "Ich habe ein absolut reines Gewissen", sagte Kircheisen und begründete seinen abnormalen Blutwert mit zu wenig Flüssigkeit, die er in den letzten Tagen aufgrund von privatem und sportlichem Stress zu sich genommen habe. Auch Weinbuch wollte ein mögliches Dopingvergehen seines Schützlinges ausschließen, räumte aber einen Imageschaden für seine Mannschaft ein: "Wir stehen jetzt in einem schlechten Licht da, obwohl ich hundertprozentig sicher bin, dass Björn nichts gemacht hat. Sowas können wir uns nicht noch einmal leisten." Laut Weinbuch werden seine Athleten "etwa 10 bis 15 Mal pro Jahr" vor allem durch die nationale Antidopingagentur Nada unangekündigt im Training getestet.

Christoph Metzelder sieht Land

Erstmals wieder Lauftraining für den DauerverletztenChristoph Metzelder sieht Land

Marbella (rpo). Ein Hoffnungsschimmer am Horizont für den BVB und seinen Vize-Weltmeister Christoph Metzelder. Der 23-jährige Dauerverletzte konnte erstmals seit langer Zeit wieder ein Lauftraining absolvieren.Der 23-Jährige fliegt am Montag für eine Woche nach Basel, um dort sein individuelles Reha-Programm fortzusetzen. Metzelder selbst hofft, dass er im April wieder spielen kann. Seine Chancen, noch auf den EM-Zug aufzuspringen, hatte Metzelder aber kürzlich selbst als unwahrscheinlich bezeichnet. Der BVB-Kapitän bestritt sein letztes Spiel am 31. März. Nach überstandender Knieverletzung kehrte zudem Guy Demel am Sonntagvormittag ins Mannschaftstraining zurück. Am Montag wird auch der zuletzt angeschlagene Brasilianer Ewerthon wieder auf dem Trainingsplatz erwartet.

Ahonen fliegt allen davon

Weltcup im tschechischen LiberecAhonen fliegt allen davon

Liberec (rpo). Der Finne Janne Ahonen hat auch das zweite Springen im tschechischen Liberec gewonnen, hatte aber wegen des Verzichts vieler Stars eine nur schwache Konkurrenz. Bester Deutscher wurde Jörg Ritzerfeld. Der neue Gesamtweltcup-Spitzenreiter gewann auch das zweite nach nur einem Durchgang abgebrochene Springen mit dem eingestellten Schanzenrekord von 139 Metern. Mit 147,2 Punkten verwies er den Norweger Björn Einar Romoeren (145,3 Punkte) und Andreas Küttel aus der Schweiz (143,2) auf die Plätze. Bester Deutscher war der Oberhofer Jörg Ritzerfeld als 11. mit 129,0 Punkten für einen 127,5-Meter-Flug. Dahinter landeten Alexander Herr (Rohrhardsberg) und Michael Uhrmann (Rastbüchl) auf den Plätzen 12 und 13. Das schwindende Tageslicht verhinderte den zweiten Durchgang. Am Vortag hatte Janne Ahonen nach ebenfalls nur einem Durchgang vor den Österreichern Thomas Morgenstern und Martin Höllwarth gewonnen. Bester Deutscher war Herr auf Platz sieben. Die deutschen Stars Sven Hannawald und Martin Schmitt sowie auch Georg Späth, Maximilian Mechler und Stephan Hocke waren nicht am Start. Tournee-Gewinner Sigurd Pettersen (Norwegen) reiste ebenfalls nicht an.

Tennis: "Mindestens 47 Weltklassespieler gedopt"

Vernehmung von Greg Rusedski am 9. FebruarTennis: "Mindestens 47 Weltklassespieler gedopt"

Neuss (rpo). Dem internationalen Tennis droht ausgehend vom Fall Greg Rusedski möglicherweise ein gigantischer Dopingskandal. Seine Vernehmung am 9. Februar könnte nach seinen bisherigen Andeutungen für einige Topstars im Tennis-Zirkus unangenehme Folgen haben."Was da an die Oberfläche kommt, ist nicht nur für unseren Sport eine Katastrophe, deren Ausmaße sich nicht mal erahnen lassen", sagte Rusedski, in dessen Urinprobe beim Turnier im Juli 2003 in Indianapolis Spuren von Nandrolon entdeckt worden waren. Der 30-jährige, der sich am 9. Februar vor einem Untersuchungsausschuss in Montreal verantworten muss, sprach von "mindestens 47 doping-positiven Weltklasse-Spielern. Die Chancen, dass alle diese Spieler zufällig fast zur gleichen Zeit getestet wurde, ist eins zu einer Milliarde." Schüttler gelassenRainer Schüttler reagierte auf Rusedskis Behauptungen keinesfalls geschockt. "Als Petr Korda vor einigen Jahren positiv getestet wurde, waren alle Spieler geradezu erschüttert und haben ihn das auch deutlich spüren lassen", sagte Deutschlands bester Tennisspieler dem sid: "Im Fall Rusedski haben alle große Zweifel, und so lange Rusedski nicht hundertprozentig überführt ist, kann und wird ihm keiner etwas vorwerfen." Schüttlers Trainer Dirk Hordorff findet, dass "es langsam Zeit wird, dass endlich mal die Wahrheit auf den Tisch kommt." Doch damit tut sich die Spielergewerkschaft ATP ungewöhnlich schwer. Als sich in der Dopingprobe des Tschechen Bohdan Ulihrach 2002 Spuren von Nandrolon fanden, wurde der Spieler für zwei Jahre gesperrt - und im Mai 2003 wieder begnadigt. Alles ein Versehen?Die ATP wollte damals herausgefunden haben, dass Elektrolyte in Tablettenform, von den ATP-Physiotherapeuten ausgegeben, Spuren von Nandrolon enthielten und die Spieler somit ohne eigenes Dazutun versehentlich gedopt wurden. Seit Mai 2003, so ATP-Sprecher David Higden, seien alle ATP-Mitarbeiter strikt angewiesen, keinerlei Nahrungsergänzungsmittel mehr an die Spieler weiterzugeben. Rusedski ist nun der erste, der diese Variante öffentlich anzweifelt. "Diese Elektrolyte werden seit Jahren verabreicht, und auf einmal sind sie verseucht, das ist schon merkwürdig. Das einzige, woran ich felsenfest glaube, ist die Unschuld der überführten Spieler. Doping hat im Tennis keinen Sinn, das weiß doch jeder Jugendspieler." Rusedski will kein Bauernopfer seinDie seit Wochen immer lauter werdenden Gerüchte, einen der positiv getesten Spieler brauche die ATP dringend zur Eigenwerbung und medialen Außendarstellung, weshalb sie keine umfassenden Untersuchungen einleite, wollte Rusedski nicht kommentieren: "Ich weiß nur, dass es unfair und diskriminierend ist, nur sporadisch einzelne Namen bekannt zu geben. Dagegen werde ich mit aller Kraft kämpfen, weil ich jetzt auch zu den Bauernopfern gehöre." Auch die Anti-Doping-Weltagentur Wada hat sich mittlerweile in die Angelegenheit eingeschaltet und eine sorgfältige Untersuchung der Dopingtest-Verfahren bei der ATP angekündigt. "Wenn es stimmt, was Greg Rusedski sagt, wird es höchste Zeit, sich mit der ATP zu befassen", sagte Wada-Generaldirektor David Howman: "Vielleicht hat es ja gar nichts mit Physiotherapeuten und Elektrolyten zu tun, aber das werden wir herausfinden. Es ist sehr beunruhigend, dass da möglicherweise irgendwas abläuft, das schweren Schaden verursacht." Die Stellungnahmen der ATP am Wochenende gaben keinen Aufschluss über mögliche Erkenntnisse und ließ die Vorwürfe von Rusedski unkommentiert. "Die ATP setzt ihre Anstrengungen im Anti-Doping-Kampf fort und wird auch weiterhin die Spieler vor den Gefahren von Nahrungsergänzungsmitteln warnen", sagte Higden: "Wir glauben, dass unser Testprogramm sehr sicher und gemessen an den internationalen Standards auf einem absoluten Toplevel ist."

Anni Friesinger verteidigt EM-Krone

EM in Heerenveen: Claudia Pechstein wird ZweiteAnni Friesinger verteidigt EM-Krone

Heerenveen (rpo). Anni Friesinger hat mit einem dritten Platz beim 5000-Meter-Lauf in Heerenveen ihr drittes EM-Gold in Folge perfekt gemacht. Dauerrivalin Claudia Pechstein wurde Zweite und sorgte damit ebenfalls für die Fortsetzung einer tollen Serie.Im Ziel war sie wieder einmal "everybodys darling". Erschöpft, aber übergücklich griff sich Anni Friesinger einen Blumenstrauß aus dem Publikum und lief nach ihrem vierten Titelgewinn bei Allround-Europameisterschaften eine umjubelte Ehrenrunde. Logisch, dass die Olympiasiegerin aus Inzell an ihrem 27. Geburtstag die Ovationen der 13.000 Fans im Eisschnelllauf-Mekka Heerenveen besonders genoss. "Das war ein schwer erkämpftes Geburtstagsgeschenk. Es tut supergut vor so vielen Zuschauern, ich genieße jeden Moment. Ich habe jetzt auch noch die Kraft zum Feiern, denn ich habe mir den Erfolg hart erarbeitet", sagte Friesinger, die sich bei der Siegerehrung Tränen der Rührung aus den Augenwinkeln wischte. Ihre Rivalin Claudia Pechstein, zum vierten Mal in Folge mit EM-Silber dekoriert, gratulierte artig. Die Doppel-Olympiasiegerin aus Berlin ließ Tränen der Erleichterung fließen, nachdem sie im abschließenden 5000-m-Rennen noch die Niederländerin Renate Groenewold vom zweiten Rang verdrängt und somit für den fünften deutschen EM-Doppeltriumph in Folge gesorgt hatte. "Ich total happy, dass es gereicht hat. Das war für mich ein schwerer Kampf", sagte Pechstein. "Mission impossible" Mit dem EM-Gold von Heerenveen ist Anni Friesinger Vollgas in eine "Mission impossible" gestartet. Bis Mitte März kann die Powerfrau aus Bayern gewinnen, was vor ihr noch keine gewann: Medaillen bei allen Europa- und Weltmeisterschaften in einer Saison. Schon am Montag fliegt sie von Amsterdam aus nach Japan, um am kommenden Wochenende in Nagano erstmals bei Weltmeisterschaften im Sprint-Vierkampf zu starten. Im abschließenden 5000-m-Rennen war selbst Weltrekordlerin Pechstein in 7:03,15 Minuten chancenlos im Vergleich mit der überragenden Niederländerin Gretha Smit (6:58,34), die den Flachland-Weltrekord von Gunda Niemann-Stirnemann nur knapp verpasste. Friesinger wurde in 7:06,44 Minuten Dritte. Gerührt hatte die Inzellerin vor dem Start die "Happy Birthday"-Gesänge von den Rängen zur Kenntnis genommen: "Ich inhaliere die Stimmung, spüre das Vibrieren - da kann ich ganz viel Kraft rausziehen." Der Schlüssel zum TriumphDie Vorentscheidung im Titelkampf war am Samstag gefallen. "Das Silber über 3000 m war Gold wert. Das war für mich wie ein Freilaufen und der Schlüssel zum Triumph", meinte Friesinger, die in 4:08,28 Minuten das Lauf-Duell mit Claudia Pechstein (4:09,37) für sich entschied. Nur Gretha Smit (4:07,96) war schneller. Genauso wie über 1500 m eine andere Niederländerin: Renate Groenewold (1:57,81) lag vor Weltrekordlerin Friesinger (1:58,24), die Pechstein (1:58,37) nur hauchdünn auf Rang drei verwies. Zum Auftakt am Freitagabend war Friesinger mit dem Streckensieg über 500 m (39,28 Sekunden) an die Spitze des Klassements gesprintet. Gretha Smit als FavoritinClaudia Pechstein wertete ihr insgesamt fünftes EM-Silber als gutes Omen: "Das lässt für die weitere Saison einiges erhoffen." Mehr als das neuerliche Duell mit Friesinger bei der Mehrkampf-WM Anfang Februar in Hamar interessieren die Doppel-Olympiasiegerin die Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Seoul Mitte März. Allerdings meinte Pechstein auch: "Gretha Smit ist nach ihrer Leistung bei dieser EM jetzt die Favoritin über 5000 m." Überdies wird die 37 Jahre alte Gunda Niemann-Stirnemann nach ihrer Babypause zu den Hauptkonkurrentinnen auf den langen Strecken zählen. Friesinger mühte sich zuvorderst, die Erwartungen für Nagano zu dämpfen: "Vor allem geht es mir darum, mit einer guten 1000-m-Zeit die Qualifikation für die erste Startgruppe bei der Einzelstrecken-WM zu schaffen." Natürlich liebäugelt die Inzellerin aber mit einer Medaille, nachdem Kanadas 500-m-Olympiasiegerin Catriona LeMay-Doan zurückgetreten ist und die fünfmalige Weltmeisterin Monique Garbrecht-Enfeldt aus Berlin mit Knieproblemen kämpft. Friesingers Trainer Markus Eicher meint: "Läuft alles normal, werden die Niederländerin Marianne Timmer, Jennifer Rodriguez aus den USA und Anni auf dem Treppchen stehen." Jan Friesinger mit bester Saison-PlatzierungBei den Herren erzielte Jan Friesinger als Neunter seine bislang beste Platzierung bei einer Allround-EM. Zum Abschluss belegte Anni Friesingers jüngerer Bruder über 10.000 m mit der persönlichen Bestzeit von 14:11,72 Minuten den 14. Platz. Der 23-Jährige hatte zum Auftakt über 500 m als Dritter erstmals eine Streckenmedaille gewonnen. Der Berliner Tobias Schneider wurde nach dem 12. Rang über die Langstrecke in 14:03,20 Minuten an 15. Position der Gesamtwertung notiert. Die beiden Platzierungen unter den Top 16 sicherten der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) zwei Männer-Startplätze bei den Weltmeisterschaften am 7./8. Februar im norwegischen Hamar. Der EM-Titel ging zum 3. Mal hintereinander und zum 12. Mal in den vergangenen 13 Jahren an einen Niederländer. Der Vorjahresdritte Mark Tuitert gewann mit dem Punkteweltrekord von 151,691 Zählern deutlichem Vorsprung vor seinen Landsleuten Carl Verheijen und Jochem Uytdehaage, der die alte Bestmarke von 152,482 Punkten hielt.STATISTIK:Eisschnelllauf, Allround-Europameisterschaften in Heerenveen/Niederlande: Männer (500, 1500, 5000, 10.000 m): 500 m: 1. Mika Poutala (Finnland) 36,09 Sekunden, 2. Mark Tuitert (Niederlande) 36,18, 3. Jan Friesinger (Inzell) 36,35, 4. Jewgeni Lalenkow (Russland) 36,45, 5. Petter Andersen (Norwegen) 36, 46, 6. Jochem Uytdehaage (Niederlande) 36,70, ... 18. Tobias Schneider (Berlin) 38,23 1500 m: 1. Tuitert 1:47,41 Minuten, 2. Lalenkow 1:48,01, 3. Carl Verheijen (Niederlande) 1:48,80, 4. Uytdehaage 1:48,90, 5. Enrico Fabris (Italien) 1:49,64, 6. Iwan Skobrew (Russland) 1:49, 84, ... 9. Friesinger 1:50,34, ... 19. Schneider 1:53,85 5000 m: 1. Verheijen 6:26,43 Minuten, 2. Tuitert 6:27,63, 3. Gianni Romme (Niederlande) 6:29,88, 4. Uytdehaage 6:31,93, 5. Fabris 6:34,87, 6. Skobrew 6:35,55, ... 13. Schneider 6:45,05, ... 17. Friesinger 6:48,76 10.000 m: 1. Verheijen 13:22,91 Minuten, 2. Romme 13:26,34, 3. Lasse Saetre (Norwegen) 13:28,29, 4. Uytdehaage 13:30,51, 5. Tuitert 13:38,91, 6. Skobrew 13:42,31, ... 12. Schneider 14:03, 20, ... 14. Friesinger 14:11,72 Endstand nach 4 Disziplinen: 1. Tuitert 151,691 Punkte (Weltrekord), 2. Verheijen 152,194, 3. Uytdehaage 152,718, 4. Romme 153,871, 5. Skobrew 154,013, 6. Lalenkow 154,688, ... 9. Friesinger 156,592, ... 15. Schneider 158,845 Frauen (500, 1500, 3000, 5000 m): 500 m: 1. Anni Friesinger (Inzell) 39,28 Sekunden, 2. Wieteke Cramer (Niederlande) 39,53, 3. Claudia Pechstein (Berlin) 40,08, 4. Barbara de Loor (Niederlande) 40,21, 5. Nicola Mayr (Italien) 40, 29, 6. Renate Groenewold (Niederlande) 40,34, ... 9. Daniela Anschütz (Erfurt) 40,67, ... 13. Lucille Opitz (Berlin) 41,01 (sid) 1500 m: 1. Groenewold 1:57,81 Minuten, 2. Friesinger 1:58,24, 3. Pechstein 1:58,37, 4. Cramer 2:00,20, 5. de Loor 2:00,46, 6. Olga Tarasowa (Russland) 2:01,76, ... 8. Opitz 2:02,44, ... 11. Anschütz 2:03,39 3000 m: 1. Gretha Smit (Niederlande) 4:07,96 Minuten, 2. Friesinger 4:08,28, 3. Groenewold 4:08,45, 4. Pechstein 4:09,37, 5. Cramer 4:14,18, 6. de Loor 4:15,30, 7. Opitz 4:15,61, ... 12. Anschütz 4:21,73 5000 m: 1. Smit 6:58,34 Minuten, 2. Pechstein 7:03,15, 3. Friesinger 7:06,44, 4. Groenewold 7:08,45, 5. de Loor 7:14,77, 6. Cramer 7:15,41, ... 8. Opitz 7:18,70, 9. Anschütz 7:20,63 Endstand nach vier Disziplinen: 1. Friesinger 162,717 Punkte, 2. Pechstein 163,412, 3. Groenewold 163,863, 4. Cramer 165,500, 5. de Loor 166,390, 6. Smit 166,590, 7. Opitz 168,294, ... 11. Anschütz 169,484

DHB-Handballer mit ernüchterndem EM-Test

29:24-Erfolg über schwache RussenDHB-Handballer mit ernüchterndem EM-Test

Tschechow/Frankfurt (rpo). Knapp zehn Tage vor Beginn der Handball-Europmeisterschaft in Slowenien gehen die deutschen Handballer am Stock. Geplagt durch Formkrise und Verletzungen fällt die Bilanz nach Abschluss des Sechsländerturniers im russischen Teschow ernüchternd aus.Handball-Bundestrainer Heiner Brand funkt SOS: Der ersatzgeschwächte Vizeweltmeister Deutschland enttäuschte anderthalb Wochen vor der Europameisterschaft in Slowenien (22. Januar bis 1. Februar) mit einem fünften Platz beim Sechsländerturnier im russischen Teschow und sucht fieberhaft nach seiner EM-Form. "Wir sind in einer schwierigen Phase. Wir müssen jetzt alles versuchen, um noch rechtzeitig in Tritt zu kommen", sagte Brand, den auch ein 29:24 (12:13) gegen Gastgeber Russland zum Abschluss der mit knapp 80.000 Euro dotierten Veranstaltung nicht versöhnen konnte. Bittere PleitenDer Kieler Christian Zeitz und Florian Kehrmann aus Lemgo sorgten vor 1300 Zuschauern mit jeweils neun Treffern nach den vorangegangenen bitteren Pleiten gegen den WM-Dritten Frankreich (21:29) und Ägypten (23:26) zumindest für das erste Erfolgserlebnis. Doch der insgesamt eher schwache Gesamteindruck des "zweiten Anzugs" bereitet dem 51-jährigen Brand vor dem EM-Auftakt gegen Serbien und Montenegro am 22. Januar Kopfzerbrechen. "Ich hätte mir mehr Initiative von denen gewünscht, die noch um ihr EM-Ticket kämpfen. Aber wenn man müde ist, ist auch der Kopf müde", bilanzierte der Gummersbacher, der auf den Lemgoer Spielmacher Markus Baur (Leistenbeschwerden) und den Magdeburger Stefan Kretzschmar (Leistenoperation) verzichten und damit ohne Linkshänder auskommen musste. Starker Ersatz-Kapitän Symptomatisch für den insgesamt ernüchternden Test, dass Kretzschmar-Ersatz Torsten Jansen gegen Ägypten bei einem Zusammenprall einen Schneidezahn verlor, mit vier Stichen an der Lippe genäht werden musste und ins Krankenhaus kam. Zudem konnten im Rückraum weder Frank von Behren aus Gummersbach noch der Wallauer Jan-Olaf Immel Akzente setzen. Immerhin überzeugte Spielmacher und "Ersatz"-Kapitän Daniel Stephan als Vertreter von Baur und zusammen mit Kehrmann als bester deutscher Turnierwerfer (je 14). Doch besonders die Schlappen gegen die Franzosen sowie die vom ehemaligen Bundesligacoach Jörn-Uwe Lommel trainierten Ägypter deckten schonungslos die markante Abschlussschwäche der deutschen Mannschaft und die enorme Bedeutung der zurzeit verletzten Baur und Kretzschmar auf. Bedenklich stimmt zudem, dass auch Leistungsträger wie der Lemgoer Kreisläufer Christian Schwarzer, der im Duell mit Frankreich eine miserable Chancenverwertung von unter 50 Prozent hatte, noch weit von ihrer EM-Form entfernt sind. Immerhin zeigte die deutsche Mannschaft in der zweiten Hälfte der Partie gegen die schwachen Russen einen deutlichen Formanstieg und bewies Moral. Hoffnungen auf Volker ZerbeDie größten Hoffnungen liegen auf "Teilzeit"-Nationalspieler Volker Zerbe (268 Länderspiele/729 Tore) vom deutschen Meister TBV Lemgo. Der 35 Jahre alte Linkshänder stößt am Donnerstag zur Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) und steht in den beiden EM-Generalproben gegen Olympiasieger Russland am kommenden Freitag (16. Januar) in Hannover und am Sonntag (18. Januar) in Dortmund nach knapp einjähriger Nationalmannschaftspause wieder im Brand-Team. "Volker ist für unsere Abwehr, als Werfer und Persönlichkeit enorm wichtig", bekräftigte der Bundestrainer. Zerbe selbst, der derzeit noch mit seiner Frau im Urlaub weilt, freut sich auf sein vor Großveranstaltungen fast schon obligatorisches Comeback. "Brand weiß, dass er sich hundertprozentig auf mich verlassen kann", kündigte der 2,11-m-große Riese an.

Kahn macht Mitspielern Dampf

Verträge mit Scholl und Linke vor der VerlängerungKahn macht Mitspielern Dampf

Dubai (rpo). Die Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde treibt erste Blüten: So hat Bayern-Kapitän Oliver Kahn zum Auftakt des Trainingslagers angekündigt, sich in Zukunft zurückzunehmen. Zweck des Ganzen: Auch andere sollen sich mal engagieren.Eindringlicher Appell von Oliver Kahn zum Auftakt des Trainingslagers in Dubai: Der Kapitän von Fußball-Rekordmeister Bayern München will sich nicht länger in der Öffentlichkeit verschleißen und hat mit deutlichen Worten mehr Engagement von seinen Teamkollegen gefordert. "Es müssen alle Spieler an die Front. Jeder muss in seinem Bereich Verantwortung tragen. Deshalb werde ich mich zurücknehmen", erklärte der Nationaltorwart: "Es kann nicht sein, dass ich oder der Michael Ballack uns verschleißen an allen Ecken und Ende." Kahn will sich künftig vor allem auf seine Aufgaben auf dem Platz konzentrieren. "Ich bin Torhüter. Mein Job ist nicht einfach. Ich muss unheimlich viel arbeiten und mich auf Dinge konzentrieren. Für mich hat der Torhüter-Job daher absolute Priorität", kündigte der 34-Jährige an - und schloss sich ausdrücklich Trainer Ottmar Hitzfeld an, der schon vor einigen Tagen von den ausländischen Bayern-Stars gefordert hatte, sich mehr einzubringen. Kahn will mehr Willen"Die Willenskraft, die mentale Stärke - das ist ein wichtiger Aspekt. Ich hoffe, dass wir uns da ein bisschen steigern können", fügte Kahn hinzu. Zwar kann der Keeper die heftige Kritik nach der Hinrunde nicht ganz nachvollziehen ("Es kommt mir vor, als hätten wir ein Verbrechen begangen."), dennoch sei ein guter Rückrunden-Auftakt unerlässlich: "Die Hinrunde ist zwar wichtig, aber in der Rückrunde trennt sich die Spreu vom Weizen." Lob erhielt Kahn für seine Ausführungen von Manager Uli Hoeneß: "Das finde ich gut und richtig." Ballack reagierte dagegen distanzierte: "Für mich ändert sich dadurch nichts. Es ist doch normal, dass jeder Spieler viel von sich verlangen soll." Scholl und Linke sollen bleibenHoeneß plant derweil schon für die kommende Saison. Die auslaufenden Verträge mit Mehmet Scholl und Thomas Linke stünden kurz vor einer Vertragsverlängerung um ein Jahr, sagte der Manager der Welt am Sonntag. Im Fall des Franzosen Bixente Lizarazu gibt es hingegen noch Verzögerungen. Der 34-Jährige, dessen Kontrakt ebenfalls nur noch bis Ende der Spielzeit Gültigkeit hat, hat Bedenkzeit bis Februar oder spätestens März erbeten. Wirtschaftlich rechnet sich der Dubai-Trip für den deutschen Meister auf jeden Fall. "Die Trainingslager zuletzt in Marbella haben uns jeweils rund 80.000 bis 100.000 Euro gekostet. Jetzt zahlen wir fast nichts. Die Bedingungen sind einfach optimal", schwärmte Hoeneß, der zusammen mit dem Team im luxuriösen Jameira Beach Club untergebracht ist. Der Empfang beim ersten Training im "Police Officers Stadium Club" war entsprechend herzlich: Mit arabaischer Dudelsack-Musik wurde das Star-Ensemble begrüßt, und auch ein Mannschaftsfoto mit Scheichs wollten sich die Gastgeber nicht entgehen lassen. "Erste Opfer"Die von Hoeneß als "härtestes Trainingslager aller Zeiten" angekündigte Vorbereitung hat derweil ihre ersten "Opfer" gefordert. Robert Kovac und Claudio Pizarro mussten am Sonntag das Vormittagstraining angeschlagen abrechen. Beide waren umgeknickt, sollen aber schon bald wieder an den Übungseinheiten teilnehmen können. Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Peter stellte in einer ersten Diagnose in beiden Fällen Kapseldehnungen im Sprunggelenk fest und schloss Bänderrisse aus. "Der Platz war ein bisschen stumpf", meinte der Arzt angesichts der Tatsache, dass sich zwei Akteure in einem Training die gleiche Verletzung zuzogen.

Vorbereitung: Noch viel Sand im Getriebe

BVB unterliegt Mönchengladbach im Finale in MarbellaVorbereitung: Noch viel Sand im Getriebe

Marbella (rpo). Etliche Bundesligisten messen in ersten Testspielen ihr derzeitiges Leistungsvermögen. Wie üblich in Zeiten von Konditions- und Aufbautraining fehlte bei den meisten noch der richtige Spielfluss. Vor allem "Herbstmeister" Werder Bremen ließ beim ersten Härtetest gegen den niederländischen Ehrendivisionär Roda Kerkrade Erinnerungen an die vergangenen beiden Jahre wach werden, als auf eine hervorragende Hinrunde der Einbruch nach der Winterpause folgte. Bei der 1:2 (1:1)-Niederlage ließ die Elf von Trainer Thomas Schaaf noch viele Wünsche offen. "Es war ein wichtiges Spiel für uns, weil wir sehen konnten, was in der Rückrunde auf uns wartet. Alle sind heiß auf den Tabellenführer. Es gibt keine Freundschaftsspiele mehr", sagte Werders Sportdirektor Klaus Allofs. Trainer Schaaf wollte indes die Pleite zum Jahresauftakt nicht überbewerten: "Es war klar, dass wir nach der Winterpause nicht nahtlos an die Hinrunde anknüpfen können. " Beim einzigen Test vor der Abreise ins Trainingslager nach Belek erlitt zu allem Überfluss der brasilianische Top-Torjäger Ailton einen Museklfaserriss im rechten Oberschenkel und kann somit am Montag nicht mit in die Türkei reisen. Der Südamerikaner, der in der Hinrunde 16 Treffer erzielte und damit die Torjägerliste der Bundesliga anführt, soll nun vorerst im Bremer Reha-Zentrum an seiner Fitness arbeiten und je nach Heilungsverlauf der Verletzung ins Trainingslager nachreisen. Vor 3000 Zuschauern sorgte Stürmer Ivan Klasnic (19.) für die Werder-Führung, ehe die Gastgeber durch Arouna-Kone (33.) und Anastasiou (53.) der Partie noch eine Wende gaben. Böhme feiert gelungenes ComebackSchalke 04 feierte unterdessen beim 4:2 (1:0)-Erfolg beim niederländischen Zweitligisten De Graafschap Doetichem das Comeback des 10-maligen Nationalspielers Jörg Böhme. Nach überstandenem Kreuzbandriss kam der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler 45 Minuten zum Einsatz. "Jörgs Einstand war in Ordnung. Mehr konnte man nicht erwarten nach so einer langen Verletzung," sagte Schalke-Coach Jupp Heynckes, der in Marco van Hoogdalem einen weiteren Rekonvaleszenten einsetzen konnte. Mike Hanke, Roberto Pinto und Dario Rodriguez erzielten vor 5700 Zuschauern die Schalker Tore. Der vierte Treffer resultierte aus einem Eigentor des Niederländers Michael van der Kruis. "Die Spritzigkeit fehlte noch und die Verständigung innerhalb der Mannschaft war noch nicht gut", meinte Heynckes, der aber zuversichtlich in die Zukunft schaut: "Die Substanz ist besser als zu Saisonbeginn, deshalb glaube ich, dass wir von Verletzungen verschont bleiben und an die Entwicklung vor der Winterpause anknüpfen können." Mönchengladbach wird Angstgegner des BVBDie Hinrunde am liebsten vergessen will Borussia Dortmund. Doch wie schon in der Bundesliga und im DFB-Pokal gab es gegen Ligakonkurrent Borussia Mönchengladbach nichts zu holen. Gegen die "Fohlen" unterlag das Team von Trainer Matthias Sammer im Endspiel um den Marbella-Cup im Rahmen des Trainingslagers mit 2:3 im Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten hatte es in einer schwachen Partie 0:0 gestanden. Im BVB-Dress konnte einzig der brasilianische Gastspieler Tiago überzeugen. "Gerade auf dieser Position haben wir aber keine großen Problemen", meinte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc und will vorerst von einer Verpflichtung absehen. Auch Hannover 96 hatte viel Mühe beim 1:0 (1:0)-Sieg im ersten Testspiel des Jahres 2004. Ohne seine beiden besten Stürmer Thomas Christiansen (Knieverletzung) und Thomas Brdaric (Kapselverletzung) gelang den Niedersachsen beim Fünftligisten Sportfreunde Ricklingen nur ein Tor durch Amateurspieler Bülent Aguc (68.). Eintracht Frankfurt souveränSouverän präsentierte sich am Wochenende nur Aufsteiger Eintracht Frankfurt. Das Ligaschlusslicht kam gegen den Fünftligisten SG Dornheim zu einem 10:0 (5:0) und reist somit am Montag positiv gestimmt in das einwöchige Trainingslager nach Jerez/Spanien. Die zuletzt arg in der Kritik stehenden Eintracht-Angreifer Markus Beierle und Du-Ri Cha tankten dabei Selbstvertrauen und trugen sich am Sonntag je zwei Mal in die Torschützenliste ein. Aufsteiger Eintracht Frankfurt hat den zweiten Testspielsieg zur Vorbereitung auf die Rückrunde in der Fußball-Bundesliga indes teuer bezahlen müssen. Ex-Nationalspieler Andreas Möller wurde beim 10:0 (5: 0)-Kantersieg gegen den Fünftligisten SG Dornheim fünf Minuten vor dem Spielende mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel ausgewechselt und kann am Montag nicht mit ins einwöchige Trainingslager nach Jerez/Spanien reisen. Trainer Willi Reimann muss zudem auf den in der Hinrunde starken Brasilianer Chris verzichten, der sich beim Hallenturnier in Riesa am Samstag ebenfalls einen Muskelfaserriss zugezogen hatte.

Hilde Gerg feiert ersten Saisonsieg

Italiener Giorgio Rocca gewinnt Slalom in ChamonixHilde Gerg feiert ersten Saisonsieg

Veysonnaz (rpo). Ski-Rennläuferin Hilde Gerg hat zehn Monate nach ihrem Kreuzbandriss beim Weltcup-Super-G in Veysonnaz ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Schon Am Vortag hatte sich das angedeutet.Im siebten Anlauf hat es endlich geklappt: Hilde Gerg krönte ihre glanzvolle Rückkehr in den alpinen Ski-Weltcup mit dem heiß ersehnten ersten Saisonsieg. Nur zehn Monate nach ihrer Kreuzbandoperation im rechten Knie und 24 Stunden, nachdem sie schon zum dritten Mal in diesem Winter "nur" Rang zwei belegt hatte, raste die Lenggrieserin beim Super-G in Veysonnaz/Schweiz auf Platz eins. "Ich habe einfach nur versucht anzugreifen, und das ist mir super gelungen. Dass es endlich zum Sieg gereicht hat, freut mich umso mehr", sagte die 28 Jahre alte Ausnahme-Athletin überglücklich. Am Vortag in der Abfahrt hatten ihr noch 0,49 Sekunden auf die Siegerzeit von Renate Götschl (Österreich) gefehlt, beim Super-G war Hilde Gerg dann allerdings nicht mehr zu halten: Voller Angriffslust stürzte sie sich auf die anspruchsvolle "Bärenpiste", meisterte den Kurs, den der deutsche Abfahrtstrainer Andreas Fürbeck ausgeflaggt hatte, nahezu fehlerlos, und gewann in 1:21,34 Minuten vor Michaela Dorfmeister (Österreich/0,24 Sekunden zurück), mit der sie zuvor in der Abfahrt zeitgleich Rang zwei belegt hatte. Dritte wurde Silvia Berger (Österreich/0,76), gute Achte Martina Ertl (Lenggries), die im Oktober in Sölden den ersten deutschen Saisonsieg geholt hatte. Lasse Kjus der große SiegerBei den Männer-Rennen in Chamonix meldete sich Stephan Eberharter in der Abfahrt als Dominator zurück, Giorgio Rocca feierte im Slalom seinen ersten Saisonerfolg - der große Sieger unterm Mont Blanc aber hieß Lasse Kjus: Nach seinem zweiten Platz in der Abfahrt schaffte der 32 Jahre alte Norweger in der Kombination hinter Olympiasieger Bode Miller (USA) und dem Österreicher Benjamin Raich den dritten Platz und eroberte damit erstmals in diesem Winter die Spitze im Gesamt-Weltcup. Mit 581 Punkten führt der beste Allrounder der Welt zur Saisonhalbzeit knapp vor Raich (580) und Superstar Hermann Maier (555). Im Slalom fuhr der Italiener Rocca knapp vor dem Franzosen Pierrick Bourgeat und Miller zu seinem dritten Weltcupsieg, in der Abfahrt war Eberharter eine Klasse für sich. In 1:59,08 Minuten gewann der 34-Jährige überlegen vor Lasse Kjus (0,31 Sekunden zurück), Weltmeister Michael Walchhofer (0,75) und fünf weiteren Österreichern. Hermann Maier (1,33) hingegen musste sich nach einem schweren Fahrfehler mit dem ungewohnten 13. Platz begnügen. PeinlichDie deutschen Männer enttäuschten in Chamonix mit einer peinlichen Nullnummer. In der Abfahrt war keiner am Start, im Slalom schied Alois Vogl (Lohberg) im ersten Lauf aus. Andreas Ertl (Lenggries) und Felix Neureuther (Partenkirchen) verpassten als 38. und 45. die Qualifikation für den Final-Durchgang. Hilde Gerg hatte nach dem 17. Weltcup-Triumph ihrer bewegten Laufbahn Mühe, ihre Tränen zurückzuhalten. "Ich danke allen, die mich begleitet haben. Es war eine harte Zeit", sagte die Slalom-Olympiasiegerin von 1998. Am 7. Dezember 2002 war ihr in Lake Louise das Kreuzband gerissen, nur 24 Stunden nach ihrem 16. Weltcup-Sieg an gleicher Stelle. Die WM im Februar 2003 fuhr sie trotz des Handicaps, verkorkste ihre Rennen aber. Danach entschied sie sich zur Operation - und schließlich auch zur Fortsetzung ihrer Karriere, die sie nun erst nach Olympia 2006 beenden will. Jetzt nicht überdrehenVor den vier "Speed"-Rennen ab Mittwoch im italienischen Cortina d'Ampezzo (zweimal Abfahrt, zweimal Super-G) hat sich Hilde Gerg nun eine hervorragende Ausgangsposition verschafft: Im Kampf um den Abfahrtsweltcup liegt sie nach vier von acht Rennen mit nunmehr 285 Punkten in Führung vor Götschl, die im Super-G stürzte. In der Super-G-Wertung trennen sie nach drei von acht Rennen nur 15 Zähler von der führenden Dorfmeister (220 Punkte). Und die deutsche Vorläuferin, die sich hinter Anja Pärson (Schweden/752), Götschl (573) und Nicole Hosp (Österreich/506) mit 490 Punkten auch auf Rang vier im Gesamtweltcup nach vorne schob, will ihre Chancen nutzen. "Ich muss versuchen, weiter so zu fahren wie diesmal. Nicht zu viel wollen, Ruhe bewahren und trotzdem auf Angriff fahren", sagte die zweimalige Super-G-Weltcupsiegerin (1997, 2002) vorsichtig - und das mit gutem Grund: Auf der spektakulären "Olimpia delle Tofane" in Cortina d'Ampezzo hat Hilde Gerg bislang lediglich zwei dritte Plätze erreicht. STATISTIK:Damen:3. Super-G in Veysonnaz: 1. Hilde Gerg 1:21,34 Minuten, 2. Dorfmeister 0,24 Sekunden zurück, 3. Silvia Berger (Österreich) 0,76, 4. Ingrid Jacquemod (Frankreich) 0,80. 5. Montillet 1,01, 6. Genevieve Simard (Kanada) 1,23, 7. Meissnitzer 1,34, 8. Ertl und Styger je 1, 37, 10. Brigitte Obermoser (Österreich) 1,55, ... 13. Riesch 1, 73, ... 27. Huber 2,55, ... 36. Haltmayr 2,89, 37. Häusl 3,01, ... 49. Stefanie Stemmer (Rottach-Egern) 5,09 Stand im Super-G-Weltcup (nach 3 von 8 Rennen): 1. Dorfmeister 220, 2. Hilde Gerg 205, 3. Götschl 180, 4. Meissnitzer 139, 5. Montillet 127, 6. Clark 97, 7. Jacquemod 96, 8. Berger 92, 9. Styger 77, 10. Lalive 66, ... 12. Ertl 61, ... 17. Riesch 42, ... 29. Huber 17, ... 31. Häusl 16, ... 41. Haltmayr 10 Stand im Gesamtweltcup (nach 16 von 34 Wettbewerben):1. Anja Pärson (Schweden) 752, 2. Götschl 573, 3. Nicole Hosp (Österreich) 506, 4. Hilde Gerg 490, 5. Dorfmeister 473, 6. Ertl 464, 7. Montillet 437, 8. Meissnitzer 406, 9. Clark 314, 10. Tanja Poutiainen (Finnland) 284, ... 14. Riesch 200, ... 18. Monika Bergmann-Schmuderer (Lam) 185, ... 37. Annemarie Gerg (Lenggries) 100, ... 53. Huber 60, ... 67. Häusl 43, 68. Haltmayr 39. Herren:4. Slalom in Chamonix: 1. Giorgio Rocca (Italien) 1:29,09 Minuten (44,33 Sekunden/44,76), 2. Pierrick Bourgeat (Frankreich) 1:29,17 (44, 36/44,81), 3. Bode Miller (USA) 1:29,52 (45,08/44,44), 4. Rainer Schönfelder (Österreich) 1:29,58 (43,80/45,78), 5. Jean-Pierre Vidal (Frankreich) 1:29,82 (45,57/44,25), 6. Manfred Pranger 1:29, 83 (44,00/45,83), 7. Heinz Schilchegger (Österreich) 1:30,10 (44, 87/45,23), 8. Markus Larsson (Schweden) 1:30,17 (45,70/44,47), 9. Akira Sasaki (Japan) 1:30,27 (45,80/44,47), 10. Kilian Albrecht (Österreich) 1:30,33 (44,98/45,35)nicht qualifiziert für den 2. Lauf: 38. Andreas Ertl (Lenggries) 47,41, ... 45. Felix Neureuther (Partenkirchen) 48,22. - ausgeschieden im 1. Lauf: Alois Vogl (Lohberg) Stand im Slalom-Weltcup (nach 4 von 11 Rennen): 1. Rocca 290 Punkte, 2. Pranger 240, 3. Kalle Palander (Finnland) 215, 4. Schönfelder 170, 5. Benjamin Raich (Österreich) 142, 6. Bourgeat 127, 7. Ivica Kostelic (Kroatien) 109, 8. Manfred Mölgg (Italien) 108, 9. Albrecht und Johan Brolenius (Schweden) je 94, ... 17. Vogl 55, ... 27. Neureuther 32 1. Kombination, Gesamtzeit (Abfahrt/Slalom):1. Miller 3:30,91 Minuten (2:01,39/1:29,52), 2. Raich 3:30,94 (2:00,45/1:30,49), 3. Kjus 3:30,97 (1:59,39/1:31,58), ... 8. Walchhofer 3:34,26 (1:59, 83/1:34,43), ... 13. Maier 3:40,32 (2:00,41/1:39,91) Stand im Gesamt-Weltcup (nach 17 von 40 Wettbewerben): 1. Kjus 581 Punkte, 2. Raich 580, 3. Maier 555, 4. Miller 497, 5. Walchhofer 468, 6. Palander 464, 7. Eberharter 458, 8. Knauß 454, 9. Schifferer 421, 10. Bjarne Solbakken (Norwegen) 383, ... 59. Vogl 55, ... 72. Neureuther 32, ... 77. Rauffer 29, ... 117. Stefan Stankalla (Partenkirchen) 6

Kombinierer Kircheisen unter Doping-Verdacht

Deutsches Team bestreitet VergehenKombinierer Kircheisen unter Doping-Verdacht

Seefeld/Leipzig (rpo). Der sechsmalige Junioren-Weltmeister der nordischen Kombinierer, Björn Kircheisen, ist wegen unkorrekter Blutwerte unter Dopingverdacht geraten. Der Bundestrainer befürchtet Schaden für das gesamte Team, zweifelt jedoch nicht an der Unschuld seines Schützlings.Wegen unzulässiger Blutwerte ist Björn Kircheisen unter Dopingverdacht geraten. Bei einer Blutkontrolle in Seefeld hatte der sechsmalige Junioren-Weltmeister als erster Nordisch-Kombinierter in der Weltcup-Geschichte den festgesetzten Hämoglobin-Grenzwert 17,0 mit 17,1 knapp überschritten und war daraufhin wegen des zu großen Anteils der roten Blutkörperchen laut Reglement des Internationalen Skiverbandes (FIS) "zum Schutz des Athleten" mit einer fünftägigen Schutzsperre belegt worden. Ein Dopingvergehen des Olympia-Zweiten ist nicht auszuschließen, wird aber vom deutschen Team bestritten. "Reines Gewissen""Ich habe ein absolut reines Gewissen", sagte Kircheisen dem Sport-Informations-Dienst (sid): "Derzeit läuft bei mir einfach alles daneben." Kircheisen wurde von Fis-Renndirektor Ulrich Wehling umgehend zu einer regulären Dopingkontrolle beordert. Das Ergebnis wird in etwa einer Woche erwartet. Der Athlet begründete seinen abnormalen Blutwert mit zu wenig Flüssigkeit, die er in den letzten Tagen aufgrund von privatem und sportlichem Stress zu sich genommen habe. "Björn hätte einfach nur drei bis vier Liter täglich trinken müssen. So wird es von der Trainerschaft gefordert. Aber er ist eben noch nicht so ein Vollprofi. Wir müssen das künftig besser kontrollieren", meinte Hermann Weinbuch. Der Bundestrainer fürchtet "einen Schaden für unsere ganze Mannschaft. Wir stehen jetzt in einem schlechten Licht da, obwohl ich hundertprozentig sicher bin, dass Björn nichts gemacht hat. Sowas können wir uns nicht noch einmal leisten." Laut Weinbuch werden seine Athleten "etwa 10 bis 15 Mal pro Jahr" vor allem durch die nationale Antidopingagentur Nada unangekündigt im Training getestet. Kontinuierliche ÜberprüfungenTeamarzt Dr. Ludwig Geiger erklärte, die Mannschaft werde kontinuierlich überprüft. Athleten wie Kircheisen, aber auch Weltcup-Spitzenreiter Ronny Ackermann und der Weltcup-Gesamtdritte Sebastian Haseney würden in Topform immer im Bereich eines Hämoglobinwertes um 16,0 liegen: "Da kann es schnell vorkommen, dass man bei entsprechendem Flüssigkeitsverlust in die Nähe des Grenzwertes kommt." Geiger meint, der Grenzwert 17,0 sei zu niedrig angesetzt: "Schon ein normal Sterblicher kann den Wert überschreiten, wenn er einmal Durchfall hat." Geiger stellte einen deutschen Antrag in Aussicht, wonach der zulässige Grenzwert erhöht werden soll: "Vorteile kann man sich meiner Meinung nach erst ab 18, 0 verschaffen." Eventuelle Anträge hätten allerdings keinerlei Aussicht auf Erfolg. Erst vor der aktuellen Saison hatte die FIS entsprechend einer Forderung der Welt-Antidopingagentur Wada die Grenzwerte für Damen und Herren einheitlich auf 16,0 sowie 17,0 (zuvor 16,0 und 17, 5) festgesetzt und damit den bei der Nordischen WM 2003 in Val di Fiemme von der finnischen Mannschaft als zu niedrig kritisierten Damen-Wert zementiert. Damals war Langläuferin Kaisa Varis mit 16,4 statt der erlaubten 16,0 aufgefallen und wenige Wochen später des Dopings überführt worden. "Die Wada macht die Regeln. Wir setzen sie um und fertig", erklärte Fis-Generalsekretärin Sarah Lewis. "Ich halte nichts davon, über eine Veränderung des Grenzwertes zu diskutieren", sagt auch Wehling: "Das war der erste Fall, der in der Nordischen Kombination aufgetreten ist." Laut Wehling hätten die Werte der meisten Winterzweikämpfer seiner Kenntnis nach in den letzten Jahren im Bereich zwischen 14,0 und 15,0 gelegen.

"Italienischer Fußball vor radikaler Wende"

AC Parma verabschiedet Präsident und Bilanzfälscher Tanzi"Italienischer Fußball vor radikaler Wende"

Rom/Parma (rpo). Verbandschef Franco Carraco hat die Clubs der italienischen Serie A vor dem endgültigen Finanz-Kollaps gewarnt und eine radikale Wende angemahnt. Die kommenden Monate seien für die Zukunft des italienischen Fußballs entscheidend.Unterdessen hat der italienische Verbands-Präsident Franco Carraro vor dem Zusammenbruch des gesamten Profi-Fußballs auf dem Apennin gewarnt. "Die kommenden drei oder vier Monate werden für die Zukunft des italienischen Fußballs ausschlaggebend sein. Entweder ändern die Klubs ihre Strategie und starten eine radikale Sanierungsaktion, oder es wird zu spät sein", sagte Carraro. "Der italienische Fußball steht vor einer Wende. Es gibt keinen Markt mehr, die Klubs können daher nicht mehr mit dem Verkauf von Spielern ihre Verluste eindämmen. Das ganze System muss tiefgreifend reformiert werden", forderte Carraro. Der Verbands-Chef meinte weiter, es müsse zu einer Neuordnung der Spielergehälter und zu einer drastischen Kostenreduzierung kommen. Andernfalls drohe den Klubs der Lizenzentzug für die kommende Saison: "Die Klubs geben doppelt so viel aus wie sie einnehmen. Es ist mit keinem Umsatzwachstum zu rechnen." Bis 30. Juni 2003 hatten in Inter Mailand, Juventus Turin, AC Mailand, AS Rom und Lazio Rom die fünf größten Klubs der Serie A Nettoverluste in Höhe von über einer Milliarde Euro eingefahren, was einen Negativ-Rekord darstellt. Auch die Zukunft des AC Parma, der nach 16 Spieltagen Platz fünf in der italienischen Tabelle belegt, ist ungewiss. Am kommenden Mittwoch sollte der mit der Parmalat-Sanierung beauftragte Top-Manager, Enrico Bondi, einen neuen Aufsichtsrat einsetzen. Als neuer Klubchef sind Ex-Nationaltrainer Arrigo Sacchi und der Ex-Manager von Lazio Rom, Luca Baraldi, im Gespräch. Nach Angaben der Gazzetta dello Sport interessiert sich eine Gruppe englischer Bankiers und Finanziers für den Klub. Kontakte sind angeblich auch mit dem Nahrungsmittelkoloss Barilla im Gange, Manager Bondi will Barilla überreden, als Sponsor den Verein zu unterstützen. Der Konzern hatte in den letzten Tagen einen direkten Einsatz zur Rettung des Klubs ausgeschlossen. Verabschiedung von Präsident Tanzi in ParmaBeim italienischen Fußball-Traditionsklubs AC Parma ging mit der Verabschiedung von Präsident Stefano Tanzi eine Ära zu Ende. Der 1:0-Sieg im Serie-A-Duell gegen Inter Mailand am Samstag sorgt beim Verein in der schwierigsten Phase seiner Geschichte für einen Hoffnungsschimmer. Der Klub, der nach Angaben der italienischen Regierung spätestens Ende der Saison verkauft werden sollte, verabschiedete sich von seinem langjährigen Boss Tanzi, der am Freitag zurückgetreten war. Obwohl das Lebensmittelunternehmen seiner Familie Parmalat, Hauptaktionär von AC Parma, in den Sog eines internationalen Skandals geraten und Insolvenz anmelden musste, zeigte sich der 36-jährige Tanzi am Samstag in der Tribüne des Stadions Ennio Tadini und beobachtete die Partie seines Klub, den er seit 1996 geführt hatte. "Ich möchte mich von den Fans verabschieden und sie auffordern, den Klub auch in dieser schwierigen Phase zu unterstützen wie sie es immer getan haben. Die Tifosi sind das Herz dieses Klubs", sagte Tanzi junior. Seine Familie ist seit 18 Jahren Hauptaktionär des AC Parma. Die Tifosi reagierten kühl auf Tanzis Appell und ignorierten den Klubchef, dessen Vater, Parmalats Firmengründer Calisto Tanzi, seit zwei Wochen wegen Betrugs und Bilanzfälschung in Haft ist.

Biathlon: Uschi Disl glänzt in Serie

Dritte Plätze für Disl und Greis beim WeltcupBiathlon: Uschi Disl glänzt in Serie

Pokljuka (rpo). Biathlon-Läuferin Uschi Disl ist in Topform: Zwei Tage nach ihrem Sieg im Jagdrennen stürmte sie beim Biathlon-Weltcup im slowenischen Pokljuka als Dritte erneut auf das Siegerpodest. Im anschließenden Herren-Wettbewerb tat es ihr Michael Greis nach."Jetzt habe ich alle Vasengrößen beisammen. Da kann ich eine Menge Blumen reinstellen", meinte Uschi Disl, die auch bei der dritten Siegerehrung in Pokljuka auf dem Podest stand und deshalb wieder einen gläsernen Siegerpokal erhielt. Zuvor hatte die 33-Jährige vom SC Moosham im Jagdrennen auf der Hochebene in den Julischen Alpen ihren ersten Saisonsieg gefeiert und Rang zwei im Sprint belegt. "Ich fühle mich derzeit wirklich blendend. Vor allem das Schießen klappt. Aber ich weiß, dass das bei mir immer eine Wellenbewegung ist. Das kann zur WM in Oberhof schon wieder ganz anders aussehen", meinte die Altmeisterin. Graue HaareDas wiederum würde Uwe Müssiggangs Haarpracht schaden. "Die meisten grauen Haare auf meinem Kopf sind wahrscheinlich durch die Uschi entstanden. Die schießt im Training immer so gut und kann das dann im Wettkampf nicht bestätigen. Ich bin sehr froh, dass es derzeit besser klappt. Uschi wird nie eine Null-Schützin, aber sie ist so schnell, dass sie einen Fehler locker verkraftet. Bloß nicht gleich drei oder vier." Der grauhaarige Coach sieht seine Mannschaft vor dem WM-Heimspiel "insgesamt im Plan. Die Mannschaft ist auf Schlagdistanz. Da können eigentlich alle um den Sieg mitlaufen." Auch Katrin Apel, die in Slowenien dreimal in den Top Ten (7., 5. und 4.) landete und ihren starken Auftritt mit Faulheit begründete: "Ich habe über Weihnachten auch gekränkelt und dann das Training reduziert. Seitdem läuft es wie geschmiert." Beim am Mittwoch in Ruhpolding beginnenden Heim-Weltcup werden die in Pokljuka erkrankt fehlenden Andrea Henkel (Oberhof) und Katja Beer (Altenberg) in die Mannschaft zurückkehren. Die über den Jahreswechsel ebenfalls kranke Weltcup-Titelverteidigerin Martina Glagow (Mittenwald) hat als Massenstart-Zehnte den Anschluss bereits wieder gefunden. Greis' StolpererEin Stolperer kurz vor dem Ziel hat Biathlet Michael Greis um den möglichen ersten Weltcupsieg seiner Karriere gebracht. Wie Teamgefährtin Uschi Disl stürmte der 27-Jährige vom SK Nesselwang in den Massenstartrennen von Pokljuka auf Rang drei. Der bayerische Doppelschlag in Slowenien sorgte im deutschen Lager für das nötige Selbstvertrauen für das nun anstehende Weltcup-Heimspiel in Ruhpolding (14. bis 18. Januar). "Als ich zum Angriff gestartet bin, hat Björndalen mir clever den Weg zugemacht. Wir haben uns ein wenig mit den Ski verhakt, dann war nichts mehr drin. Aber mit Rang drei bin ich super zufrieden", schilderte Greis das Ende seines bislang besten Saisonrennens. Weil Greis und Vortages-Sieger Ole Einar Björndalen strauchelten, schnappte sich dessen norwegischer Landsmann Halvard Hanevold im Zielspurt seinen ersten Saisonsieg. Bei den Damen gelang Anna Bogali (Russland) der erste Triumph überhaupt vor der neuen Weltcup-Spitzenreiterin Liv Grete Poiree (Norwegen). Tendenz nach oben"Heute wollten wir unbedingt den Podestplatz. Zum Glück ist Michael Greis durchgekommen", meinte Frank Ullrich erleichtert. Der vier Wochen vor der Heim-WM in Oberhof noch immer ohne Einzelsieg dastehende Bundestrainer registrierte "eine aufsteigende Tendenz der Leistungen" und bezog die beiden Oberhofer Sven Fischer und Frank Luck (Siebter und Elfter) mit ein: "Endlich haben sie mal richtig Dampf gemacht." Weltmeister Ricco Groß, der als Zehnter des 15-km-Massenstarts seine beste Leistung der drei Pokljuka-Rennen ablieferte, zeigte sich vor seinem Auftritt knapp neben der Wohnzimmertür im heimischen Ruhpolding ebenfalls optimistisch: "Drei Runden bin ich schon mal locker mitgekommen, das macht neun Kilometer. Es geht also aufwärts." Groß hatte vor dem Weltcup in Obertilliach ein spezielles WM-Aufbautraining absolviert. STATISTIK:Biathlon, Weltcup in Pokljuka/Slowenien: Damen, Massenstartrennen über 12,5 km: 1. Anna Bogali (Russland) 39:02,8 Minuten/1 Strafrunde nach Schießfehler, 2. Liv Grete Poiree (Norwegen) 0:16,7 Minuten zurück/3, 3. Uschi Disl (Moosham) 0:53, 3/4, 4. Katrin Apel (Frankenhain) 1:00,6/3, 5. Albina Achatowa 1:15, 0/0, 6. Olga Saizewa (beide Russland) 1:16,5/3, 7. Anna Karin Olofsson (Schweden) 1:22,6/1, 8. Jekaterina Iwanowa (Weißrussland) 1:22,9/3, 9. Corinne Niogret (Frankreich) 1:27,2/2, 10. Martina Glagow (Mittenwald) 1:37,5/1, ... 17. Simone Denkinger (Gosheim) 1: 48,9/3, ... 25. Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) 3:12,7/6 Stand im Gesamtweltcup nach 10 von 27 Rennen: 1. Poiree 357 Punkte, 2. Bailly 356, 3. Disl 342, 4. Olga Pylewa (Russland) 307, 5. Apel 297, 6. Glagow 296, 7. Saizewa 285, 8. Olena Zubrilowa (Weißrussland) 256, 9. Wilhelm 235, 10. Bogali 221, ... 15. Katja Beer (Altenberg) 135, 16. Denkinger 135, ... 30. Andrea Henkel (Oberhof) 59, ... 55. Ina Menzel (Dippoldiswalde) 4, ... 60. Sabrina Buchholz (Oberhof) 1Herren, Massenstartrennen über 15 km: 1. Halvard Hanevold 38: 08,8 Minuten/0 Strafrunden nach Schießfehlern, 2. Ole Einar Björndalen (beide Norwegen) 0,7 Sekunden zurück/2, 3. Michael Greis (Nesselwang) 2,3/2, 4. Raphael Poiree (Frankreich) 9,7/2, 5. Sergej Tschepikow (Russland) 9,8/2, 6. Wladimir Dratschew (Weißrussland) 19,6/2, 7. Sven Fischer (Oberhof) 20,4/2, 8. Daniel Mesotitsch (Österreich) 21,5/1, 9. Wilfried Pallhuber (Italien) 30,4/1, 10. Ricco Groß (Ruhpolding) 34,5/2, 11. Frank Luck 34,8/1, ... 15. Peter Sendel 1:01,5 Minuten zurück/2, ... 28. Alexander Wolf (alle Oberhof) 3:16,7/5 Stand im Gesamtweltcup nach zehn von 27 Konkurrenzen: 1. Poiree 360 Punkte, 2. Roschkow 327, 3. Björndalen 318, 4. Dratschew 282, 5. Hanevold 279, 6. Tschepikow 236, 7. Groß 227, 8. Sendel 202, 9. Andresen 191, 10. Fischer 181, ... 19. Greis 128, ... 24. Luck 104, ... 27. Wolf 90

NHL: Kölzig stoppt Pleitenserie

Torhüter-Rekord in der NHLNHL: Kölzig stoppt Pleitenserie

Berlin (rpo). Endlich: Dank eines starken Auftritts von National-Keeper Olaf Kölzig haben die Washington Capitals ihre Negativserie von sieben Niederlagen in Folge stoppen können. Auch die deutschen Stürmer in Diensten der NHL hatten Grund zur Freude.So haben die San Jose Sharks ihre Führung in der Pacific Division der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL wieder ausgebaut. Zwei Tage nach der unglücklichen Niederlage gegen die Columbus Blue Jackets kehrte das Team der deutschen Nationalspieler Marco Sturm und Christian Ehrhoff in der Nacht zum Sonntag mit einem 5:2 über die Atlanta Thrashers in die Erfolgsspur zurück. Der Vorsprung der Sharks auf Verfolger Phoenix Coyotes beträgt wieder sechs Zähler. TorhüterrekordPhoenix feierte unterdessen seinen Torsteher Brian Boucher. Beim 2:0 über Minnesota Wild blieb Boucher zum fünften Mal in Folge und seit nunmehr 325 Minuten und 45 Sekunden ohne Gegentor. Damit stellte er die Bestmarke von Bill Durnan (Montreal Canadiens) ein, der 1949 noch ohne Maske 309:21 Minuten nicht überwunden wurde. In der Saison 1927/28 war Axel Connell mit Ottawa zwar sechsmal ungeschlagen, damals waren in der Angriffszone aber keine Vorwärtspässe erlaubt. Grund zur Freude hatten am Wochenende zwei weitere deutsche Profis. Dank des überragenden deutschen Torwarts Olaf Kölzig und des gut aufgelegten Torjägers Jaromir Jagr stoppten die Washington Capitals eine Negativserie von sieben Spielen ohne Sieg. Der Vizemeister von 1998 schlug die Carolina Hurricanes 4:1. Die Playoffs sind für Washington allerdings kaum noch zu erreichen. Schlechtestes Team der Liga sind jetzt die Pittsburgh Penguins mit einem Punkt weniger als Washington. Hecht erneut mit einem Scorer-PunktBeim 3:2 der Buffalo Sabres über die Ottawa Senators gab der frühere Mannheimer Jochen Hecht die Vorlage zum 1:0 durch J.P. Dumont. Die Senators, die den deutschen Nationalspieler Christoph Schubert ins Farmteam nach Binghampton abgeschoben haben, waren zuvor elfmal ungeschlagen. Eine Niederlage leisteten sich die Philadelphia Flyers mit dem deutschen Nationalverteidiger Dennis Seidenberg. Gegen die Edmonton Oilers verlor der Spitzenreiter der Atlantic Division 0:3, bleibt aber drei Punkte vor Titelverteidiger New Jersey Devils.

Capello bei Chelsea im Gespräch

Gazetta: 18 Millionen-Angebot an ErfolgstrainerCapello bei Chelsea im Gespräch

Rom (rpo). Einem Bericht der renommierten italienischen Zeitung Gazetta dello Sport zufolge will der FC Chelsea mit dem Millionen von Besitzer Roman Abramowitsch im Rücken den Coach des AS Rom, Fabio Capello, mit einem Wahnsinnsangebot nach England locken.Dies soll offenbar ein 18 Millionen Euro-Angebot für einen Dreijahresvertrag bewirken. Dies berichtet die Gazzetta dello Sport am Sonntag. Der 57-Jährige, dessen Klub nach 15. Spieltagen die italienische Serie A anführt, sollte nach der Vorstellung von Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch ab der kommenden Saison den Londoner Klub Klub trainieren. Der russische Öl-Milliardär hatte die "Blues" schon für die laufende Saison mit Spielern im Wert von 160 Millionen Euro verstärkt. Sollte Capello, der Nachfolger seines Landmanns Claudio Ranieri würde, das Angebot annehmen, könnte der Roma-Coach zum am höchsten bezahlten Trainer der Welt werden. Capello betreut seit fünf Saison den AS Rom und holte mit dem ehemaligen Rudi-Völler-Team 2001 die Meisterschaft. Zuvor hatte der als autoritär geltende Fußball-Lehrer mit Erfolg den AC Mailand und Real Madrid trainiert.

Deutsche Volleyballerinnen auf Wolke sieben

Auf das Spiel wie im Rausch floss der Sekt in StrömenDeutsche Volleyballerinnen auf Wolke sieben

Leipzig/Baku (rpo). Dem Rausch auf dem Spielfeld folgte das rauschende Fest in der Hoteldisco von Baku: Für die deutschen Volleyballfrauen wurde mit dem überragenden Sieg gegen die Türkinnen ein olympischer Traum wahr. Nichts scheint nun unmöglich.Der Sekt floss in Strömen, nachdem sich die Damen schon im Finale des Qualifikationsturniers beim 3:0 (25:19, 25:17, 25:16) gegen Vizeeuropameister Türkei in einen Rausch gespielt hatten. Die Männer im Team inclusive Erfolgstrainer Hee Wan Lee büßten bei der Fete ihre Haarpracht ein, während Verbandschef Werner von Moltke eine Extraprämie für die Damen und die Weiterförderung der in Leipzig gescheiterten Herren versprach. "Wir schweben alle auf Wolke sieben, das war ein Sieg wie im Rausch. Das ist ein großes Team mit vielen kleinen Stehaufmännchen", sagte Spielführerin Angelina Grün dem sid. 3:2 nach 1:2-Rückstand gegen den Olympiazweiten Russland, 3:2 nach 0: 2-Rückstand und Abwehr von zwei Matchbällen gegen Weltmeister Italien - die Mannschaft war im Duell gegen die besten Teams Europas mehrmals mausetot und schaffte mit für deutsche Ballspielteams ungewohnten Tugenden doch noch die Wende. Das Finale um das einzige Athen-Ticket geriet dann zu einer Demonstration deutscher Volleyballkunst, die Atika Bouagaa mit dem verwandelten zweiten Matchball gegen die völlig entnervten Türken beendete. "Kein Team der Welt hätte uns stoppen können""Athen, wir kommen. Die Türken hatten halt Respekt vor unserer Wahnsinnsmoral, uns hätte an diesem Tag kein Team der Welt stoppen können", meinte Grün. Die deutsche Feldabwehr mit Kerstin Tzscherlich kratzte selbst die unmöglichsten Bälle vom Boden, Bouagaa legte im zweiten Satz acht Aufschlagwinner in Folge hin, Zuspielerin Tanja Hart machte mit müden Beinen ("Die kann ich nach diesem Turnier wegwerfen") das Spiel ihres Lebens und Angelina Grün punktete gnadenlos im Angriff. Als die Mannschaft dann nach dem zweiten großen Triumph nach EM-Bronze vor einem Vierteljahr überglücklich im Kreis tanzte, gönnte sich Teamchef Götz Moser den ersten Whisky seit Jahrzehnten: "Wir sind alle so glücklich. Ich will ja jetzt nicht von einer Olympia-Medaille spinnen, aber mehr als Platz acht in Atlanta oder Rang sechs in Sydney ist mit diesem Geist schon drin." Fand auch der gerührte Präsident Werner von Moltke, der die übernächtigten Damen am Sonntag auf dem Frankfurter Flughafen empfing: "Diese Frauen sind ein sensationeller Glücksfall für den deutschen Volleyball." Der mit einem Vertrag bis 2005 ausgestattete Chefcoach Lee (Grün: "Er ist ein Wahnsinnstrainer und hat Riesenanteil am Erfolg") soll die Damen nach dem Willen des Verbandschefs an die absolute Weltspitze führen. Die Stars Hanka Pachale und Sylvia Roll, die freiwillig auf Baku verzichtet hatten, will dagegen auch bei Olympia kaum einer mehr im Team haben. Moltke denkt an Wichtigeres: "Jetzt bekommen die Mädels erstmal eine richtig schöne Prämie und alles Geld was sie brauchen, um sich perfekt auf Olympia vorzubereiten." Wunder von Baku Schließlich wurde mit dem Wunder von Baku der mit 100.000 Euro Verlust pro Jahr verbundene Absturz in Förderklasse drei vermieden, zudem brachte der sensationelle Triumphzug endlich das langersehnte Interesse von Medien und TV. "Dem Verband geht es auch finanziell so gut wie lange nicht mehr. Wir haben zwei große Sponsoren langfristig gebunden, jetzt werden wir sicher auch einen Brustsponsor für die Damen finden", meinte von Moltke. Der Erfolg macht auch die Weiterförderung der auf dem Weg zur ersten Olympia-Teilnahme seit 32 Jahren gescheiterten Herren möglich, die im Halbfinale von Leipzig sang- und klanglos mit 0:3 an den Niederlanden gescheitert waren. Das Team musste zuschauen, wie 6000 Fans mit Wunderkerzen Russland nach dem 3:0-Triumph gegen die Holländer als Olympia-Teilnehmer feierten. Trotz des Misserfolgs unterstrichen 25.000 Zuschauer, die das Minus der 500. 000 Euro teuren Veranstaltung drückten, die neue Wertigkeit der Ballsportart. "Auch wenn die Herren wieder mal im entscheidenden Moment nicht ihre Topleistung gebracht haben, machen wir mit ihnen weiter. Die Qualifikation für Peking 2008 ist ein Muss", sagte von Moltke. Trotz des Misserfolgs will er den Vertrag mit dem restlos frustrierten Bundestrainer Stelian Moculescu verlängern, der später einmal auf einen Beraterposten wechseln könnte. Kapitän Wolfgang Kuck wird dagegen wohl zurücktreten: "Ich denke, dass aus dieser jungen Truppe in zwei, drei Jahren eine große Mannschaft wird, die in der Weltspitze mitspielt". Vielleicht hilft das Beispiel der Damen.

NFL-Playoffs: Außenseiter obenauf
NFL-Playoffs: Außenseiter obenauf

St. Louis Rams überraschend ausgeschiedenNFL-Playoffs: Außenseiter obenauf

New York (rpo). Es waren zwei Spiele, die wohl in die Geschichte der NFL eingehen werden. Die krassen Außenseiter Carolina Panthers und New England Patriots warfen in den NFL-Playoffs die turmhohen Favoriten aus dem Wettbewerb und stehen nach ihrem Doppelcoup im Halbfinale.Carolina warf überraschend den hohen Favoriten St. Louis Rams in der zweiten Verlängerung mit 29: 23 aus dem Rennen. Es war St. Louis' erste Heimniederlage nach 14 Siegen in Folge. New England tat sich gegen die Tennessee Titans schwer, gewann aber knapp mit 17:14. Super Bowl am 1. FebruarCarolina trifft im Finale der NFC auf den Sieger des Sonntagsspiels zwischen den Philadelphia Eagles und den Green Bay Packers. Im Match um die Meisterschaft in der AFC erwarten die Patriots die Kansas City Chiefs oder die Indianapolis Colts. Der Super Bowl zwischen den beiden Conference-Champions wird am 1. Februar in Houston ausgetragen. Die Partie in St. Louis wird als eines der spannendsten und verrücktesten Play-Off-Spiele in die NFL-Geschichte eingehen. Sechsmal wechselte die Führung in dem Match, das mit über 75 Minuten Netto-Spielzeit das fünftlängste in der Play-Off-Historie der NFL wurde. Dabei sahen die Panthers zwei Minuten und 39 Minuten vor Schluss bereits wie der sichere Sieger aus, verspielten anschließend aber einen Vorsprung von elf Punkten. Dabei hatten sie noch Glück, dass Rams-Coach Mike Martz 42 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit an der 19-Yards-Linie der Panther nicht den Mut hatte, einen Touchdown-Pass zu versuchen. Er gab sich stattdessen mit dem Ausgleich durch ein Fieldgoal von Jeff Wilkins zufrieden und hoffte auf Glück in der Verlängerung. Dort scheiterten zunächst beide Teams mit Fieldgoal-Versuchen. In der zweiten Verlängerung komplettierte Carolinas Quarterback Jake Delhomme dann nach einer Interception seines Gegenübers Marc Bulger den siegbringenden Pass über 69 Yards zu Steve Smith. Carolina steht damit zum zweiten Mal in der Teamgeschichte und erstmals seit 1996 wieder im Halbfinale. In Foxboro/Massachussetts kämpften die Patriots und die Titans vor allem gegen die bittere Kälte. Bei Temperaturen von minus 20 Grad war es das kälteste Spiel in der Geschichte New Englands. Gefeierter Held beim Sieger war Kicker Adam Vinatieri, der vier Minuten und sechs Sekunden vor Spielende aus 46 Yards das vorentscheidende Fieldgoal erzielte.

Langlauf: Herren gewinnen Foto-Finish

Skilanglauf-Weltcup in OtepääLanglauf: Herren gewinnen Foto-Finish

Otepää (rpo). Die deutschen Herren haben überraschend die Staffel beim Skilanglauf-Weltcup in Otepää gewonnen. Für die Damen rund um Evi Sachenbacher gibt es derzeit kein Vorbeikommen an den Norwegerinnen. Dennoch geriet das Wochenende zu einem Fest für die deutschen Langläufer.Erst jubelte Claudia Künzel über den ersten Weltcup-Einzelsieg ihrer Karriere, dann sprintete Staffel-Schlussläufer Tobias Angerer im Schneetreiben von Otepää allen davon: Die deutschen Skilangläufer haben ihre Rolle als neue Nummer 1 der Welt zementiert. Die grandiose deutsche Bilanz des Wochenendes wurde durch den zweiten Platz der Damen-Staffel und das von Rene Sommerfeldt mit Platz sieben über 30 km verteidigte gelbe Trikot abgerundet. Der Gesamtweltcup-Spitzenreiter wurde in der Staffel geschont, die aber trotzdem nicht zu schlagen war. Momentan die Nr.1"Wenn du ohne deinen besten Mann gewinnst, kannst du dich wirklich nicht mehr beschweren. Wir sind momentan die Nummer 1, und die wollen wir verteidigen", bilanzierte Bundestrainer Jochen Behle: "Die anderen Nationen haben so einen Respekt vor uns, dass sie inzwischen nicht einmal mehr richtig angreifen." So konnte Angerer schon lange vor der Ziellinie über den zweiten deutschen Staffel-Sieg der Weltcup-Geschichte vor Italien (0,6 Sekunden zurück) und Russland (0,7) jubeln. "An die Siege kann man sich gewöhnen, ich weiß, dass mich im Sprint kaum einer schlagen kann. Und irgendwann kann ich sicher auch mal mit der deutschen Fahne über die Linie laufen", erklärte Angerer. Nach dem Triumph verabschiedete sich das mit 8000 Euro belohnte Siegerquartett zum abendlichen Bowlingduell der Aktiven gegen die Trainer, bei dem allerdings Claudia Künzel im Mittelpunkt stand. Die Freistil-Spezialistin feierte ausgerechnet im klassischen 15-km-Massenstartrennen den lang ersehnten ersten Triumph 0,9 Sekunden vor Gesamtweltcup-Spitzenreiterin Kristina Smigun und kassierte das persönliche Rekordpreisgeld von 25.000 Euro. "Zuerst hatte ich Mühe mitzukommen, dann bin ich einfach drauflosgelaufen. Eigentlich war mein Hauptziel, in dieser Eiseskälte nicht zu frieren, und jetzt habe ich ausgerechnet im Klassischen gewonnen", meinte Künzel fassungslos. Künzle-Sieg keine SensationMit kräftigen Doppelstockschüben holte die Staffel-Olympiasiegerin den ersten Saisonsieg für die deutschen Damen, riss die Skistöcke in den Himmel und hatte nur ein Problem: "Mist, jetzt muss ich einen ausgeben." Für Behle war der Sieg seiner professionellsten Athletin eine Sensation: "Normalerweise laufen wir in Klassikrennen hinterher, aber Claudia ist unwahrscheinlich klug gelaufen und hat sich den Sieg lange verdient. " Am Tag nach dem nur mit ein paar Bier begossenen Triumph lief sie als Schlussläuferin 13,6 Sekunden hinter den auch im dritten Saisonrennen unschlagbaren Norwegern ins Ziel. Im Gesamtweltcup liegt Künzel mit 473 Punkten auf Platz vier jetzt wieder in Reichweite von Smigun (716).Deutscher Dreikampf möglich Noch besser sieht es bei den Herren aus, nachdem Angerer und Sommerfeldt über 30 km auf den Plätzen sechs und sieben direkt hinter Jens Filbrich (Oberhof) landeten. Der Sieg ging an den Norweger Frode Estil. "Ich hoffe, das wird ein deutscher Dreikampf um die große Kugel. Wir wollen den ersten Gesamtweltcup-Sieg für Deutschland", erklärte Behle. In der Wertung führt Sommerfeldt mit 474 Zählern vor Angerer (389), Vierter ist Weltmeister Teichmann (358). Sommerfeldt: "Derzeit sieht wirklich alles optimal aus. Ich fühle mich blendend in Form, bin sogar in einem klassischen Rennen ganz vorne dabei gewesen, habe optimales Skimaterial und eine ganz gute Führung im Weltcup. Es könnte nicht besser für uns laufen."