Bekommt Skoubo endlich die Kuve?Neuanfang?
Mönchengladbach (rpo). Morten Skoubo galt als großes Talent, konnte dies bei Borussia bislang aber nicht unter Beweis stellen. Er sollte schon ausgeliehen werden. Doch im Trainingslager in Marbella hat er vielleicht noch einmal die Kurve gekriegt.Das passte irgendwie zu Morten Skoubos Situation: Im Ansatz war es prima, doch es fehlte die letzte Konsequenz. Dynamisch hatte er sich durchgesetzt im Marbella-Cup-Endspiel der Gladbacher gegen Borussia Dortmund, den Ball ins Tor getreten. Der Siegtreffer? Mitnichten. Der Schiedsrichter pfiff Freistoß: gestrecktes Bein. Nichts wurde es mit positiven Schlagzeilen für Skoubo. "Egal, ich lese ohnehin keine Zeitung", sagt der 23-jährige Däne. Zu oft wurde er als "Millionen-Irrtum" bezeichnet. 2,5 Millionen Mark hatte Borussia im Sommer 2002 für Skoubo an den FC Midtjylland überwiesen; der Ruf eines überragenden Talents eilte ihm voraus. Doch so recht konnte er das nicht beweisen. Zu selten traf er ins Tor (was er in Dänemark durchaus regelmäßig getan hatte). Nur in der Schlussphase der vergangenen Saison, an der Seite Mikael Forssells, blühte er auf mit vier Treffern. Es schien, als habe er den Durchbruch geschafft. "Da habe ich gezeigt, dass ich in der Bundesliga bestehen kann." Phlegmatische SpielweiseDoch als die neue Saison anfing, verfiel Skoubo wieder in seine phlegmatische Spielweise. "Sicherlich erweckt auch mein Laufstil diesen Eindruck. Aber daran kann ich nichts ändern", sagt er. Zudem musste der 1,90-Mann bei Ex-Trainer Lienen Rechtsaußen spielen. Eine Position "die mir nicht liegt, weil ich vorher immer im Zweiersturm gespielt habe", sagt Skoubo. Vor allem aber nutzte er seine Chancen nicht. Als Ewald Lienen ging und Holger Fach kam, war Skoubo außen vor, trotz der Umstellung auf 4-4-2. Er wurde ins Amateurteam zurückversetzt oder hockte auf der Tribüne. Fach setzte auf Arie van Lent, Joris van Hout und Vaclav Sverkos. Mit Letzterem sollte Skoubo eigentlich den Angriff der Zukunft bilden. Nun aber sollte der Däne sogar ausgeliehen werden, absolvierte ein Probetraining beim englischen Erstligisten West Bromwich. Das Geschäft kam nicht zustande. "Jetzt bin ich hier und will versuchen, heranzukommen. Ich habe auch wieder das Gefühl, dass der Verein an mich glaubt", sagt Skoubo im Trainingslager in Marbella. Dort macht er einen guten Eindruck, wirkte weniger in sich gekehrt als zuvor. "Er ist näher dran an den anderen, seine Fitnesswerte sind deutlich verbessert. Er hat in den Testspielen in zwei, drei Situationen die Dynamik gezeigt, die ich von ihm erwarte. Sicherlich haben die anderen einen Bonus, aber wenn er an ihnen vorbei zieht, halte ich ihn nicht auf. Ich muss nur sehen, dass er es versucht", sagt Holger Fach. Lob weitergegebenDas Lob hat Fach an Skoubo weitergegeben. Eine Tatsache, die dem sensiblen Profi Selbstvertrauen geben dürfte. Vielleicht war die Zeit an der Costa del Sol ein Neuanfang. "Wenn er es schafft, weiter abzurufen, was er in Marbella gezeigt hat, ist er auf einem guten Weg", sagt Sportdirektor Christian Hochstätter. Und eines ist sicher: "Verschenken werden wir ihn nicht", sagt Holger Fach.