Stephan bester Werfer - Strombach will GoldHandball: Gala-Vorstellung gegen Slowenien
Ljubljana (rpo). Deutschlands Handballer stehen bei der EM in Slowenien vor dem Halbfinaleinzug. Im Hexenkessel von Ljubljana bewahrte der Vize-Weltmeister kühlen Kopf und deklassierte im zweiten Hauptrundenspiel Gastgeber Slowenien mit 31:24 (18:10).Am Donnerstag benötigt die Mannschaft im Duell mit Ungarn (18.30 Uhr) nur noch ein Unentschieden, um den Einzug ins Semifinale perfekt zu machen. "Diese Mannschaft hat das Zeug, Europameister zu werden. Das erwarte ich jetzt auch", sagte Ulrich Strombach, Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB), und träumt weiter vom ersten Titel seit 1978 und der Siegprämie von 40.000 Euro. Eine EM-Medaille würde zudem die direkte Qualifikation für die WM 2005 in Tunesien sichern. Vor 7000 Zuschauern in der ausverkauften "Hall Tivoli" besiegelten Daniel Stephan (8 Tore) und Florian Kehrmann (7/ beide Lemgo) als beste deutsche Werfer den dritten Sieg im fünften EM-Spiel. 26 Stunden nach dem gelungenen Hauptrundenauftakt gegen Tschechien (37:27) zeigte die DHB-Auswahl nach der verletzungsbedingten Abreise von Kapitän Markus Baur (Meniskuseinriss) am Dienstag eine kämpferische und spielerische Glanzleistung. Mit einer "jetzt-erst-recht"-Stimmung und neu entfachtem Teamgeist dominierte sie die ohne den verletzten Kieler Bundesliga-Legionär Roman Pungartnik (Kreuzbandriss) angetretenen Slowenen von Beginn an. Angeführt von Ersatz-Spielführer Stephan auf der Spielmacherposition zog der Favorit schnell über 6:1 (10.) auf 13:5 (23.) davon und entnervte die Gastgeber mit einer konsequenten Deckung, hinter der erstmals der überzeugende Lemgoer Keeper Christian Ramota den Vorzug vor Henning Fritz (Kiel) erhielt. Nach einer enttäuschenden Vorrunde mit einer Schlappe gegen Serbien und Montenegro (26:28) sowie einem Unentschieden im Duell mit Ex-Weltmeister Frankreich (29:29) bewies die mit nur einem Pluspunkt in die Hauptrunde gestartete deutsche Auswahl auch in der Folge ihr enormes Potenzial. Nach der Pause baute die Brand-Sieben den Vorsprung schnell auf zehn Tore aus und ließ den Slowenen nicht den Hauch einer Chacne. Zudem beendete das Brand-Team in beeindruckender Manier die Niederlagen-Serie gegen die Gastgeber der vergangenen Großereignisse. Bei der EM 2002 in Schweden setzte es im Endspiel gegen die Skandinavier eine bittere Pleite (31:33 n.V.), ein Jahr zuvor war in Frankreich gegen die "Equipe Tricolore" im Viertelfinale Endstation (23:26 n.V.) gewesen. "Wir wussten diesmal, was auf uns zukommt. Es war entscheidend, dass meine Spieler Spaß daran hatten, gegen die Atmosphäre anzukämpfen. Was gibt es Schöneres, als in einer vollen Halle den Gastgeber zu schlagen", meinte Brand, der sich noch am Mittwochabend per Videostudium auf die Ungarn vorbereitet hatte. Immerhin spricht die Statistik für den Vize-Weltmeister, der mit seiner A-Mannschaft die letzten vier Duelle gegen die Magyaren gewann. Der letzte Vergleich bei einer EM endete vor acht Jahren mit einem Unentschieden (24:24).