Ralf Schumacher holt aufGeldrangliste: Wer in der Formel 1 so richtig abräumt
Melbourne (rpo). Sportlich ist er längst eine lebende Legende, doch auch wirtschaftlich kann sich die Karriere des sechsfachen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher sehen lassen. Er führt souverän die Geldrangliste an. Doch auch andere Fahrer haben ein gut gefülltes Portemonnaie.Schumachers Karriereeinnahmen werden in diesem Jahr die 500-Millionen-Euro-Grenze übersteigen, die Geldrangliste führt er bereits zum zehnten Mal in Folge an. Auch wenn die Königsklasse angesichts der angespannten Wirtschaftslage sparen muss - bei dem Ferrari-Star rollt der Rubel kräftig weiter. Am Sonntag (4.00 Uhr MEZ) wird in Melbourne/Australien die neue Saison eröffnet. "Michael ist jeden Cent wert, den wir investieren. Er zahlt uns das Geld in Siegen zurück, und darauf sind wir sehr stolz. Ich habe ihm gesagt, dass er für uns fahren kann, solange er will", erklärte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. Für Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, dessen Vermögen auf mehr als drei Milliarden Euro geschätzt wird, ist "Schumacher der Superstar der Formel 1, der entsprechend bezahlt werden muss". Ferrari, Privatsponsoren und FanartikelSchumachers weltmeisterliches Einkommen, das im Sport nur von US-Golfer Tiger Woods (etwa 100 Millionen Euro) übertroffen wird, setzt sich aus drei Säulen zusammen. Allein 38 Millionen zahlt Ferrari seinem schnellsten und teuersten Angestellten. Dazu kommen 10,5 Millionen von diversen Privatsponsoren und 7,5 Millionen aus der eigenen Fanartikel-Kollektion. "Da ist der Markt nun ausgereizt, wir setzen künftig verstärkt auf Qualität", sagt Schumachers Manager Willi Weber, der mit 20 Prozent an allen Einkünften seines Schützlings beteiligt ist. Von seinen Einnahmen kann sich Schumacher, längst Besitzer eines Privatjets, Dinge leisten, von denen ein Normalsterblicher nicht mal zu träumen wagt. So könnte sich der 35-jährige Kerpener pro Jahr gleich 86 Ferrari-Supersportwagen des Typs Enzo Ferrari kaufen. An der Entwicklung des etwa 660 PS starken und 645.000 Euro teuren Flitzers hat Schumacher seinerzeit mitgewirkt. Der Weltmeister kassiert für jeden der 18 Grand Prix in diesem Jahr 3,1 Millionen, damit kommt er bei einer durchschnittlichen Renndauer von 90 Minuten auf einen Stundenlohn von rund 2,1 Millionen Euro - Ausfälle nicht eingerechnet. Ralf Schumacher verdient rund 18 Millionen EuroAufgebessert wird die Familienkasse der Schumachers durch Bruder Ralf, der als Nummer zwei der Geldrangliste immerhin 18 Millionen Euro beisteuert. Offenbar ist das Teamchef Frank Williams zuviel, bereits seit Wochen geht im Vertragspoker nichts voran. Jetzt hat "Schumi II" die Verhandlungen mit BMW-Williams für die ersten Rennen auf Eis gelegt, um sich aufs Fahren zu konzentrieren. "Frank Williams weiß, was er an mir hat. Auch wenn es ihm schwer fällt, das Geld zu überweisen, macht er es doch letztendlich gerne. Ich fahre verdammt gerne in der Formel 1 und möchte auch gutes Geld verdienen", sagte Ralf Schumacher dem Fachmagazin auto, motor und sport. Neue Nummer drei der Geldrangliste nach der Ausmusterung des Kanadiers Jacques Villeneuve ist Michael Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello (Brasilien) mit Gesamteinkünften von etwa zwölf Millionen Euro vor dem WM-Zweiten Kimi Räikkönen (Finnland), der bei McLaren-Mercedes geschätzte zehn Millionen verdient. Räikkönens angehender Teamkollege, BMW-Williams-Pilot Juan Pablo Montoya (Kolumbien), belegt mit neun Millionen Rang fünf. Schlusslicht der "bezahlten" Fahrer ist der Mönchengladbacher Nick Heidfeld, der von seinem neuen Arbeitgeber Eddie Jordan mit 500.000 Euro entlohnt wird. "Das Geld spielt in Nicks Fall keine so große Rolle. Wichtig ist, dass er bei Jordan die Chance bekommt, in der Formel 1 zu bleiben und sich vielleicht für andere Teams zu präsentieren", sagt Heidfeld Manager Werner Heinz. 1. Michael Schumacher (Kerpen), Ferrari 56 Millionen Euro (38 Millionen Jahresgage/10,5 Werbung/7,5 Kollektion) 2. Ralf Schumacher (Kerpen), BMW-Williams 18 (15,0/3,0) 3. Rubens Barrichello (Brasilien), Ferrari 12 (10,0/2,0) 4. Kimi Räikkönen (Finnland), McLaren-Mercedes 10 (8,5/1,5) 5. Juan Pablo Montoya (Kolumbien), BMW-Williams 9 (7,0/2,0) 6. David Coulthard (Schottland), McLaren-Mercedes 8 (7,0/1,0) 7. Jenson Button (England), BAR-Honda 6 (5,0/1,0) 8. Jarno Trulli (Italien), Renault 5 (4,0/1,0) 9. Cristiano da Matta (Brasilien), Toyota 4,5 (4,0/0,5) 10. Olivier Panis (Frankreich), Toyota 4 (3,5/0,5)