Alle Sport-Artikel vom 01. August 2004
Vor Bundesliga-Auftakt: Die mühsame Suche nach der Form

Bielefeld überrascht EindhovenVor Bundesliga-Auftakt: Die mühsame Suche nach der Form

München (rpo). In eine Woche beginnt die Fußball-Bundesliga. Doch noch längst sind nicht alle Erstligisten richtig in Schuss. Kaiserslautern und Nürnberg verpatzten etwa ihre letzten Testspiele. Bielefeld gelang hingegen ein sauberes Glanzspiel gegen Eindhoven.Während Aufsteiger Arminia Bielefeld bei seiner offiziellen Saisoneröffnung mit einem 2:0 gegen den niederländischen Spitzenklub PSV Eindhoven glänzte, verpatzten der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Nürnberg die Generalproben für ihr Punktspiel-Duell ebenso wie Neuling FSV Mainz 05 seinen letzten Test vor dem ersten Auftritt im Oberhaus. Die "Roten Teufel" kassierten in ihrem letzten von zehn Vorbereitungsspielen ihre zweite Niederlage. Beim 2:4 (1:1) gegen den französischen Erstligisten FC Metz erzielten in Mülheim-Kärlich Kapitän Timo Wenzel (24.) und Ferydon Zandi (51., Foulelfmeter) die Treffer für den FCK. Dimitrios Grammozis feierte nach langer Verletzungspause in der ersten Halbzeit wenigstens ein ordentliches Comeback. Lautern und Nürnberg suchen ihre FormAuch Lauterns Auftaktgegner Nürnberg sucht noch nach seiner Form. Vor 3000 Zuschauern in Ingolstadt unterlagen die Franken gegen Bundesliga-Absteiger 1860 München 0:1 (0:0). Für die "Löwen" war in der 75. Minute Paul Agostinho erfolgreich. Mainz plagen vor seiner Bundesliga-Premiere beim VfB Stuttgart gleichfalls noch einige Probleme. Gegen Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln verloren die Rheinhessen in Wiesbaden 1:3 (1:2). Für die Elf von FSV-Trainer Jürgen Klopp traf vor 5270 Zuschauern lediglich Markus Dworrak zum zwischenzeitlichen 1:1. Bielefeld als dritter Aufsteiger dagegen nutzte sein Stadionfest zu einem "Warnschuss" vor der Auftaktpartie am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach. Die Neuzugänge Claudiu Raducanu (68.) und Delron Buckley (72.) erzielten vor knapp 6000 Zuschauern die Treffer gegen den ehemaligen Europapokalsieger Eindhoven. Ebenfalls mit 2:0 besiegte Hannover 96 den 29-maligen bulgarischen Meister ZSKA Sofia, der den Niedersachsen allerdings mit einem Eigentor (27.) und einem Foulelfmeter (verwandelt von Mathis, 79.) weiterhalf. Hanke bewahrt Schalke vor einer PleiteMike Hanke bewahrte eine "B-Auswahl" von Schalke 04 vor einer Pleite gegen den belgischen Erstligisten VV St. Truiden. Der "U21"-Nationalstürmer erzielte den Ausgleichstreffer zum 1:1 (0:0) gegen das Team des Ex-Schalkers Marc Wilmots. Trainer Jupp Heynckes setzte die Uruguayer Dario Rodriguez und Gustavo Varela ein, schonte mit Blick auf das UI-Cup-Rückspiel am Dienstag gegen den dänischen Klub Esbjerg fB (Hinspiel: 3:1) aber seine Stars. Auch Schalkes Revierrivalen Borussia Dortmund und VfL Bochum scheinen in Bundesliga-Form. Dortmund siegte beim niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim durch Treffer von Sunday Oliseh und Niclas Jensen 2:1 (1:0), während Uefa-Cup-Teilnehmer Bochum in Recklinghausen gegen Arnheims Ligakonkurrenten De Graafschap Doetinchem dank seines dänischen Duos Peter Madsen (zwei Tore) und Tommy Bechmann (1) 3:0 (0:0) siegte. Bochums Auftaktgegner Hertha BSC Berlin besiegte den türkischen Meisterschafts-Dritten Besiktas Istanbul 3:1 (2:0). Zur Wiedereröffnung des Olympiastadions in der Hauptstadt trafen Pal Dardai, Artur Wichniarek und Marcelinho. Dortmunds erster Bundesliga-Kontrahent VfL Wolfsburg siegte beim belgischen Erstligisten Standard Lüttich 3:1 (2:0). Neuzugang Kevin Hofland, Dioego Klimowicz und Martin Petrow trafen gegen den Ex-Klub von VfL-Trainer Erik Gerets. Rostocks Generalprobe nach MaßEine Generalprobe nach Maß gelang auch Hansa Rostock. Vor 14. 000 Zuschauern beim Jubiläumsspiel "50 Jahre Ostseestadion" kamen die Hanseaten dank der Treffer von Kim Masen (55.), Rene Rydlewicz (77., Foulelfmeter) und Thomas Meggle (87.) zu einem 3:1 (0:0) gegen den englischen Premier-League-Klub FC Middlesbrough. Auftaktgegner SC Freiburg, der Rostock am Samstag empfängt, erreichte gegen den FC Sochaux aus der ersten französischen Liga derweil nur ein 0:0. Stuttgart schoss sich nach seinem 0:2 im Ligapokal-Halbfinale gegen Werder Bremen zumindest 45 Minuten lang den Frust von der Seele. Beim Verbandsligisten SG Sonnenberg-Großaspach gewann die Mannschaft von Trainer Matthias Sammer mit 5:0, die Treffer von Horst Heldt, Cacau, Mario Gomez, Marco Caligiuri und Hakan Yakin fielen alle in der ersten Halbzeit. Bayer Leverkusen kam zu einem 6: 1 gegen den Oberligisten FC Bocholt. Jermaine Jones (2), Jens Nowotny, Robson Ponte, Franca sowie Jörg Butt per Foulelfmeter waren für den Champions-League-Kandidaten erfolgreich.

Handball: Unentschieden und Sieg gegen Island

Brand: "Noch nicht erreicht, was wir wollen"Handball: Unentschieden und Sieg gegen Island

Rostock (rpo). Ein Fortschritt war bei Deutschlands Handballern durchaus zu erkennen: Knapp zwei Wochen vor den Olympischen Spielen in Athen hat der Europameister von Bundestrainer Heiner Brand das zweite Testspiel in Rostock gegen Island mit 32:25 (18:13) gewonnen, nachdem es zuvor nur zu einem 27:27-Unentschieden gereicht hatte. Vor 4.000 Zuschauern in der ausverkauften Stadthalle von Rostock steigerten sich die Gastgeber im Vergleich zum Vortag leicht, ohne jedoch großen spielerischen Glanz zu verbreiten. Erneut gelang ein guter Start mit einer 12:7-Führung nach 17 Minuten, danach verlief die Partie weitgehend ausgeglichen. Leistungsträger Nummer eins war in der deutschen Mannschaft an beiden Tagen Christian Schwarzer vom TBV Lemgo. Der dynamische Kreisläufer erzielte insgesamt 14, zum Teil spektakuläre Tore und avancierte zum Publikumsliebling des Wochenendes. An der Ostseeküste konnte sich aber auch Schwarzers Vereinskollege, der deutsche Ersatzkeeper Christian Ramota, vor dem Seitenwechsel mehrfach gut in Szene setzen. So war die Bilanz von Brand mehr von Nüchternheit denn von Euphorie geprägt. "Wir haben noch nicht erreicht, was wir erreichen wollen, auch wenn ein Aufwärtstrend klar zu erkennen ist. Das Einordnen von Leistungen in einer solchen Vorbereitungsphase ist schwierig, aber ich hatte ein besseres Gefühl als bei den Partien gegen Russland", sagte der 52-Jährige, der mit seinem Team noch vor zwei Wochen gegen den Olympiasieger zwei derbe Niederlagen (26:31 und 27:34) hatte einstecken müssen.Erwartungen zu hochBitter stößt Brand allerdings die durch die Öffentlichkeit forcierte hohe Erwartungshaltung an seine Vize-Weltmeister auf. "Wir haben hohe Ziele, dazu stehen wir auch. Aber das 'Operation Gold' zu nennen, würde ich nicht als seriös empfinden. Das ist total unpassend zum jetzigen Zeitpunkt", relativierte Brand im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Der Weltmeister von 1978 macht trotzdem keinen Hehl daraus, dass für die erfolgreichste Mannschaft der letzten drei Jahre alles andere als eine Medaille in Athen eine "Enttäuschung" wäre. Positiv durfte der Erfolgscoach registrieren, dass seine gesundheitlich angeschlagenen Sorgenkinder bei den beiden Tests in Mecklenburg-Vorpommern problemlos wieder den Anschluss schafften. Der Kieler Abwehrchef Klaus-Dieter Petersen lieferte nach dem Auskurieren einer Fußentzündung ebenso eine solide Leistung ab wie der mittlerweile 36 Jahre alte Routinier Volker Zerbe (Lemgo). Und auch Linksaußen Stefan Kretzschmar fiel ungeachtet einer Muskelzerrung im rechten Oberschenkel nicht ab. Aus diesen positiven Signalen leitete sich der Optimismus der Spieler ab, in Athen den ganz großen Wurf ansetzen zu können. Schwarzer: "Wir kennen seit der EM in Slowenien das Gefühl, eine Goldmedaille um den Hals hängen zu haben. Dies zu wiederholen, muss und wird bei Olympia unser Ziel sein." Auch Torhüter Henning Fritz, der in Rostock sein 150. Länderspiel bestritt, zog eine vorsichtig optimistische Zwischenbilanz. "Wir haben ja noch ein bisschen Zeit, um unsere Fehler zu minimieren", erklärte der Keeper des THW Kiel. Dazu bieten zwei abschließende Testspiele gegen Vize-Europameister Slowenien am Freitag (19.30 Uhr) in Stuttgart sowie am Sonntag (16.00 Uhr) in Frankfurt/Main die letzten Gelegenheiten. Der Olympiaauftakt ist für den 14. August gegen Gastgeber Griechenland angesetzt. Wie schon für Athen erwischte die deutsche Mannschaft auch für die Weltmeisterschaft 2005 in Tunesien eine Auslosung mit lösbaren Aufgaben. Die Brand-Truppe wird im kommenden Jahr in der WM-Vorrunde auf Serbien und Montenegro, Norwegen, Ägypten, Brasilien und Katar treffen. Für Brand ist dieses Turnier jedoch noch ganz weit weg: "Das nehme ich jetzt einfach mal so hin."

Neue Tribüne fast fertig
Neue Tribüne fast fertig

1600 zusätzliche PlätzeNeue Tribüne fast fertig

Düsseldorf (rpo). Münster ist Vergangenheit, Braunschweig kann kommen! Am Flinger Broich laufen die Vorbereitungen auf das erste Heimspiel am Freitag gegen Eintracht Braunschweig auf Hochtouren. Seit Tagen wird am Aufbau der 1600 Plätze fassenden Stahlrohrtribüne gearbeitet: Das derzeit etwa 7500 Zuschauer fassende Paul-Janes-Stadion wird künftig 9100 Fans Platz bieten. Die Stadt schießt die Kosten von 116.000 Euro vor und hofft, das sie das Geld bald wieder zurück bekommt. Die Rechnung sieht dabei so aus: Mit dem Verein ist ausgemacht, dass von jedem der zusätzlich verkauften Sitze auf der neuen Tribüne vier Euro in die Stadtkasse fließen. Bei erwarteten 1000 zusätzlichen Zuschauern pro Partie und bei 25 Spielen wären das 100.000 Euro.Von FALK JANNING

Rekordverdächtig: Friedek tritt sechs Mal über

10. Bayer-Meeting in LeverkusenRekordverdächtig: Friedek tritt sechs Mal über

Leverkusen (rpo). Der frühere Dreisprung-Weltmeister Charles Friedek konnte beim 10. Bayer-Meeting der Leichtathleten in Leverkusen nicht einen gültigen Versuch erzielen. Bei jedem seiner sechs Anläufe trat der Lokalmatador über oder lief durch. Jetzt ist die Olympiateilnahme stark gefährdet. Der 32-Jährige wirkte körperlich fit, ließ es aber noch an der Feinabstimmung im Bewegungsablauf missen und trat jedesmal über oder lief durch. Einer der verunglückten Versuche wurde im letzten Durchgang mit 14,07 Meter gemessen.Nach seinem am 11. Juni erlittenen Muskelfaserriss im Oberschenkel hatte das Nationale Olympische Komitee (NOK) den Leverkusener unter der Auflage eines Gesundheitsnachweises im Wettkampf für Olympia nominiert. Frank Hensel, Generalsekretär des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), konnte die Folgen von Friedeks Nullnummer noch nicht absehen. "Die Abmachung erfolgte mit dem NOK. Deshalb müssen wir jetzt erneut Rücksprache halten", erklärte Hensel. Bereits bei seiner Wettkampf-Rückkehr nach sechswöchiger Pause war Friedek am 25. Juli in Paris ohne gültigen Versuch geblieben. Dabei war der Pechvogel zu Saisonbeginn mit einem Sprung auf 17,40 Meter in die Weltklasse zurückgekehrt.

Cyclassics: O'Grady Sprintsieger gegen Bettini

Weltcuprennen in Hamburg / Rebellin führt weiterCyclassics: O'Grady Sprintsieger gegen Bettini

Hamburg (rpo). Bei der neunten Auflage der HEW-Cyclassics in Hamburg hat sich der Australier Stuart O'Grady im Schlusssprint den Sieg im sechsten Weltcup-Rennen der Saison gesichert. Der Fahrer vom französischen Cofidis-Radrennstll verwies nach 250,3 Kilometer den Italiener Paolo Bettini und Straßenweltmeister Igor Astarloa aus Spanien auf die Plätze.Trotz dreier potenzieller Sieganwärter hat das T-Mobile-Team bei der siebten Auflage des Hamburger Rad-Weltcuprennens "Cyclassics" am Sonntag einen Podiumsplatz verpasst. Weder Jan Ullrich, noch Andreas Klöden oder der am Ende siebtplatzierte Erik Zabel wurden den Hoffnungen der rund 800.000 Zuschauer gerecht. Zufrieden zeigte man sich hingegen beim Team Gerolsteiner. Der Italiener Davide Rebellin verteidigte als Sechster seine Führung im Gesamt-Weltcup. Den Sieg in Hamburg sicherte sich nach 250,3 Kilometern der Australier Stuart O'Grady vom französischen Cofidis-Rennstall. "Es war trotzdem sehr schön, hier zu fahren. Das Rennen war schwieriger als in den vergangenen Jahren. Da ich viele Löcher zu fahren musste, konnte ich am Ende leider nicht mehr in die Entscheidung eingreifen. Da hat mir die Kraft gefehlt", sagte Ullrich, der beim fünften und letzten 15-prozentigen Anstieg am Waseberg einen Angriff gestartet hatte, der jedoch wirkungslos verpufft war. Das Ziel erreichte "Ulle" schließlich auf Position 30. Besonders der am Ende zweitplatzierte Vorjahressieger Paolo Bettini (Italien) und Straßenweltmeister Igor Astarloa (Spanien), der Dritter wurde, zeigten dem "Cyclassics"-Sieger von 1997 seine Grenzen auf. Bettini schob sich durch seinen zweiten Platz auch auf den zweiten Rang des Gesamt-Weltcups vor. Klöden spielte im gesamten Rennverlauf keine Rolle. Ganz anders hingegen die "Gerolsteiner". "Wir sind zufrieden. Am Ende war es ein Pokerspiel. Wir mussten sehen, dass wir die Weltcup-Führung verteidigen. Ich bin froh, dass uns dies gelungen ist", sagte Gerolsteiner-Sprinter Danilo Hondo, der sich für Rebellin aufgeopfert, immer wieder die Führungsarbeit übernommen und am Ende noch für seinen Kapitän den Sprint angezogen hatte. Im Falle einer anderen Teamtaktik hätte sich möglicherweise auch der Cottbusser den Sieg im Sprint der 31-köpfigen Spitzengruppe holen können. Gerolsteiners Sportlicher Leiter Christian Henn fügte hinzu: "Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Dass es am Ende doch noch zum Sprint kommt, konnte man nicht unbedingt erwarten. Da konnten wir die Taktik nicht mehr umstellen." Rebellin dankte Hondo ausdrücklich: "Er war unser Schwerstarbeiter." Bevor das Rennen in die entscheidende Phase ging, hatte eine vierköpfige Ausreißergruppe das Geschehen bestimmt. Die beiden Leipziger Steffen Rodochla (Illes Balears) und Roberto Lochowski (Team Wiesenhof) hatten sich 30 Kilometer nach dem Start gemeinsam mit dem Dänen Lars Michaelsen sowie Rik Reinerink (Niederlande) abgesetzt und zwischenzeitlich einen Vorsprung von bis zu 16 Minuten gegenüber dem Hauptfeld herausgefahren. Nach einer 160 Kilometer langen Flucht wurde jedoch auch Reinerink als Letzter vom Peloton eingeholt. Im Vorfeld des Weltcup-Rennens hatte es ein Gespräch zwischen Ullrich und T-Mobile-Teamchef Walter Godefroot gegeben, in dem die Meinungsverschiedenheiten der vergangenen Tage ausgeräumt werden sollten. Zwar scheinen nach dem 15-minütigen Austausch noch immer nicht alle Streitpunkte bewältigt zu sein, aber Ullrich wird weiter für die Bonner an den Start gehen. Ein noch nicht terminiertes zweites Gespräch soll zur endgültigen Klärung beitragen. "Es konnten noch nicht alle Probleme besprochen werden. Die Inhalte werden intern bleiben. Im Augenblick sieht es aber so aus, als wenn Jan bei T-Mobile bleibt", sagte Ullrichs Manager Wolfgang Strohband. Auch Godefroot, der den Streit mit kritischen Äußerungen über seinen Teamkapitän und dessen körperlichen Zustand zum Ende der Frankreich-Rundfahrt ausgelöst hatte, ist von einer weiteren Zusammenarbeit überzeugt. Für die Stars des T-Mobile-Teams steht nun am kommenden Samstag das siebte Weltcup-Rennen der Saison im spanischen San Sebastian auf dem Programm. Eine Woche später geht es in Athen um olympisches Gold.

Nowitzki führt deutsche Basketballer zum Sieg

EM-Revanche gegen ItalienNowitzki führt deutsche Basketballer zum Sieg

Köln (rpo). Der NBA-Superstar Dirk Nowitzki hat die deutsche Basketball-Nationalmannschaft zu einem verdienten Sieg gegen Italien geführt. Die Mannschaft um den NBA-Superstar von den Dallas Mavericks siegte in der Kölnarena mit 85:77 (40:39) gegen den EM-Dritten Italien. Vor knapp einem Jahr hatten die Südeuropäer in Schweden noch mit einem Erfolg im entscheidenden Vorrundenspiel die Olympia-Träume der deutschen Riesen beendet. Am Sonntag kassierten die Italiener vor allem wegen der herausragenden Lesitung von Nowitzki, der mit 26 Punkten bester Werfer der Partie war, im 53. Vergleich die achte Niederlage. Zweitbester deutscher Punktesammler war Ademola Okulaja (Casademont Girona) mit 13 Zählern. Damit blieb der neue Bundestrainer Dirk Bauermann auch in seinem zweiten Spiel ungeschlagen.Zwei Tage nach dem 89:48-Kantersieg gegen Estland in Trier taten sich die Gastgeber vor gut 11.342 Zuschauern zunächst sehr schwer. Eine schwache Wurfquote und zahlreiche unnötige Fehler im Aufbau ermöglichten den Italienern eine klare 23:17-Führung nach dem ersten Viertel. Besonders Spielmacher Gianluca Basile, der allein in der ersten Halbzeit 16 Punkte erzielte, brachte die deutsche Deckung immer wieder in Verlegenheit. Auch Nowitzki hatte Probleme, dennoch sorgte der NBA-Allstar von den Dallas Mavericks für das Highlight vor der Pause. Nach drei missglückten Wurfversuchen schnappte sich der 2,13-m-Riese in der achten Minute den Ball und versenkte ihn mit einem krachenden Dunking im Korb. Im zweiten Viertel verbesserten sich sowohl Deckungs- als auch Angriffsspiel des Bauermann-Teams deutlich. Zwei verwandelte Freiwürfe durch Nowitzki, der in seinem 56. Länderspiel vor der Pause nur acht Punkte beisteuerte, sorgten dann sogar für die Halbzeitführung.Hoher UnterhaltungswertNach der Pause erlebten die Zuschauer eine absolut ausgeglichene Partie. Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, leisteten sich aber weiterhin zahlreiche Fehler, was den Unterhaltungswert allerdings steigerte. Das Spiel gegen die Italiener gehörte ebenso wie die mit Spannung erwartete und bereits seit Wochen ausverkaufte Partie gegen Olympiasieger USA am Mittwoch (20.00 Uhr) zum Vorbereitungsprogramm der DBB-Auswahl für die EM-Qualifikation im September. Dort muss Deutschland in einer Gruppe mit der Ukraine, Ungarn und Belgien mindestens Platz zwei belegen, um sich direkt für die Endrunde 2005 in Serbien und Montenegro zu qualifizieren. Als letzter Test steht vom 20. bis zum 22. August in Bamberg der Supercup mit den Spielen gegen Frankreich, Europameister Lettland und die Türkei auf dem Programm. Nowitzki wird der Nationalmannschaft definitiv in Bamberg und voraussichtlich auch bei den letzten beiden EM-Qualifikationsspielen gegen Ungarn und Belgien fehlen.

Zidane mit blutenden Füßen ausgewechselt

Verletzung während Japanreise der KöniglichenZidane mit blutenden Füßen ausgewechselt

Tokio (rpo). Real Madrids Superstar Zinedine Zidane hat sich während der Japanreise der Königlichen eine Verletzung zugezogen. Bei einem Spiel musste er mit blutenden Füßen ausgewechselt werden.Der frühere Welt- und Europameister musste beim 4:0-Sieg der Königlichen beim J-League-Klub Tokyo Verdy nach einer Stunde mit einer stark blutenden Wunde am linken Fuß vom Platz. "Mir ist ein Gegenspieler ziemlich stark auf den Fuß getreten", beschrieb Zidane die Situation. Real-Trainer Jose Antonio Camacho, für dessen Mannschaft nach Zidanes Führungstor auch die Superstars Ronaldo und Luis Figo sowie Fernando Morientes trafen, geht von einer mehrtägigen Pause für den Franzosen aus. Eine genaue Diagnose soll nach der Rückkehr der Madrilenen nach Spanien zu Wochenbeginn erfolgen.

Merk zum FCK-Ehrenmitglied ernannt

"Das ist ein großer Tag für mich"Merk zum FCK-Ehrenmitglied ernannt

Kaiserslautern (rpo). Vor vier Wochen hat er das Finale der Fußball-Europameisterschaft in Portugal geleitet, jetzt stand Fifa-Schiedsrichter Markus Merk wieder im Rampenlicht. Bundesligist 1. FC Kaiserslautern hat ihn zum Ehrenmitglied ernannt.Der Pfälzer wurde im Rahmen des Stadion-Festes der "Roten Teufel" am Sonntag auf dem Betzenberg vom FCK-Vorstandsvorsitzenden Rene C. Jäggi ausgezeichnet und unter anderem für seine Verdienste als Repräsentant des Traditionsklubs geehrt. "Das ist ein großer Tag für mich. Mein Puls war in diesem Moment wesentlich höher als beim EM-Finale in Portugal", erklärte der 42-jährige Merk exakt vier Wochen nach seinem Einsatz im EM-Finale von Lissabon zwischen Griechenland und Gastgeber Portugal (1:0). Trotz guter Kritiken und großen Ansehens in ganz Europa hat der Zahnarzt im Hinblick auf die WM 2006 in Deutschland bereits einen großen Traum. "Wenn es noch einen Wunsch gibt, dann wäre das, bei der WM in zwei Jahren ein Spiel im Fritz-Walter-Stadion leiten zu dürfen", meinte Familienvater Merk, der bereits beim WM-Turnier 2002 in Südkorea und Japan zur Gilde der Referees gehört hatte. Mit der Ehrenmitgliedschaft würdigte der FCK auch Merks soziales Engagement. Der Unparteiische ist für etliche Projekte der Europäischen Fußball-Union (Uefa) sowie für die von ihm gegründete "Indien-Hilfe" aktiv.

DTM: Paffett fährt dritten Saisonsieg ein

Ab 2005 exklusiv in der ARDDTM: Paffett fährt dritten Saisonsieg ein

Nürburgring (rpo). Das Rennen um den Titel in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) hat einen neuen Teilnehmer: Gary Paffett feierte am Sonntag auf dem Nürburgring seinen dritten Saisonsieg und damit ist der Mercedes-Pilot auch Titelaspirant. Ab 2005 dreht die DTM ihre Runden exklusiv in der ARD.Der 23-Jährige Engländer erhöhte sein Konto beim 6. von 10 Saisonrennen als Drittplatzierter auf 35 Punkte. Neuer Spitzenreiter in der Gesamtwertung ist der Schwede Mattias Ekström im Abt-Audi, der nach Platz zwei 47 Zähler aufweist. Ekström löste den Niederländer Christijan Albers (42) ab, der nach Bremsproblemen im AMG-Mercedes zunächst weit zurückfiel und dann gänzlich ausfiel. Vor 48.000 Zuschauern auf ausverkauften Rängen dominierte Paffett nach 41 Runden über insgesamt 148,789 Kilometer vor Ekström und seinem Markenkollegen und Titelverteidiger Bernd Schneider aus St. Ingbert. Bester Opel-Pilot war der Schweizer Marcel Fässler auf Position vier, der den Rüsselsheimern damit das beste Saisonresultat bescherte. Sein Markenkollege Heinz-Harald Frentzen aus Mönchengladbach schied in der 26. von 41 Runden zum dritten Mal in Serie vorzeitig aus. Zu diesem Zeitpunkt lag der ehemalige Formel-1-Fahrer allerdings aussichtslos an 15. Position. DTM ab 2005 exklusiv in der ARDDie ARD wird ab 2005 exklusiver Vertragspartner für die Live-Übertragungen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Der Vertrag gilt drei Jahre mit einer Option auf zwei weitere Jahre. Darauf einigten sich die ITR und SportA, die Sportrechte-Agentur von ARD und ZDF. Die ARD wird neben den Rennen auch das Qualifying live übertragen. Außerdem wird das gemeinsame Event-Programm weiter ausgebaut, zu dem bereits in den vergangenen Jahren Pop-Konzerte oder die Veranstaltung DTM meets Boxen gehörten. Bisher hatte die ARD seit dem DTM-Comeback 2000 im Wechsel mit dem ZDF übertragen. "Wir freuen uns, dass sich die ARD ab 2005 noch stärker für die DTM engagiert als bisher. Der Exklusiv-Vertrag schafft weitere Stabilität und Planungssicherheit. Attraktiv ist dabei auch das Gesamtpaket mit Qualifying und Events", sagte Hans Werner Aufrecht, Vorsitzender der DTM-Dachorganisation ITR: "Die ARD hat bereits in den vergangenen Jahren ihr Engagement für die DTM eindrucksvoll bewiesen." ARD-Programmdirektor Dr. Günter Struve meinte: "Die Fortsetzung des Vertrages ist das Ergebnis einer langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit. Mit unserem nunmehr verstärkten Engagement bei der DTM werden wir unseren Zuschauern Motorsport von höchster Qualität bieten."

Sommer-Springen: Deutsche enttäuschen

Malysz gewinnt EinzelwettbewerbSommer-Springen: Deutsche enttäuschen

Hinterzarten (rpo). Der Sommer-Grand-Prix in Hinterzarten ist für die deutschen Ski-Springer enttäuschend verlaufen. Am Ende blieb nur ein schwacher siebter Rang.Im Teamspringen sammelten Michael Neumayer (Berchtesgaden), Michael Uhrmann (Rastbüchl), Georg Späth (Oberstdorf) und Alexander Herr (Rohrhardsberg) 889,5 Punkte. Den Sieg holte sich Österreich mit 1073,0 Zählern vor Japan (1051,0) und Polen (1019,5). Das Einzelspringen am Vortag hatte Polens Weltmeister Adam Malysz mit 277,5 Punkten für Flüge auf 110 und 105 Meter vor dem Österreicher Thomas Morgenstern und Noriaki Kasai aus Japan gewonnen. Georg Späth belegte als bester Deutscher Platz sechs vor Michael Neumayer. Am Rande des ersten Sommer-Grand-Prix wurde Christof Duffner verabschiedet. Der Team-Olympiasieger hat seine Karriere beendet.

Beachvolleyball: Dieckmann/Scheuerpflug tanken Selbstbewusstsein

Erster internationaler Podestplatz ihrer KarriereBeachvolleyball: Dieckmann/Scheuerpflug tanken Selbstbewusstsein

Klagenfurt (rpo). Kurz vor den Olympischen Spielen haben sich die deutschen Beachvolleyballer Christoph Diekmann und Andreas Scheuerpflug noch einmal eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein genehmigt. Mit dem dritten Rang beim Grand Slam in Klagenfurt erreichten sie den ersten internationalen Podestplatz ihrer Karriere.Pünktlich zur Olympia-Generalprobe feierten die Athen-Fahrer vier Siege in Folge, ehe sie im Halbfinale den Weltranglistenersten Ricardo/Emanuel (Brasilien) nach 56 umkämpften Minuten 1:2 (21:17, 16:21, 11:15) unterlagen. Das "kleine Finale" fiel wegen der Verletzung der Brasilianer Benjamin Isfran/Marcio Araujo aus, so dass die Berliner ein Rekordpreisgeld von 21.000 Dollar kassierten. "Supergut, das zeigt uns, was bei Olympia möglich ist. Jetzt fahren wir voller Selbstbewusstsein nach Athen", erklärte Scheuerpflug. Nach vierten Plätzen in Stavanger (2004) und Marseille (2003) reichte es nun ausgerechnet bei der hochdotierten 540.000-Dollar-Veranstaltung erstmals zum Podest. Die eigentlich höher eingeschätzten Europameister Markus Dieckmann/Jonas Reckermann (Moers) verloren in der Trostrunde gegen die späteren Finalisten Franco Neto/Tande Ramos (Brasilien) 0:2 (18: 21, 16:21) und mussten sich mit Rang neun sowie 8250 Dollar begnügen. "Wir müssen uns in Athen mächtig steigern, damit wir unsere Ziele erreichen können", erklärte Medaillenkandidat Dieckmann. Bei den Frauen holten sich die US-Amerikanerinnen Kerri Walsh und Rachel Wacholder durch ein 2:0 (21:13, 21:8) über die topgesetzten Brasilianerinnen Adriana Behar/Shelda den mit 40.500 Dollar belohnten Turniersieg. Susanne Lahme und Partnerin Müsch (Düren) hatten nach einer Muskelverletzung Lahmes beim letzten Turnier vor den Olymischen Spielen durch das Nichtantreten gegen die Brasilianerinnen Felisberta Silva und Franca Rang 13 belegt. Ihr Olympia-Start ist jedoch nicht in Gefahr. Das zweite deutsche Athen-Team Okka Rau und Stephanie Pohl (Hamburg) wurde Neunte und kassierte 8250 Dollar.

US-Milliardär will "ManU" kontrollieren

Glazer besitzt bereits rund 19 ProzentUS-Milliardär will "ManU" kontrollieren

Manchester (rpo). Englische Fußballklubs sind bei ausländischen Milliardären sehr beliebt. Jetzt bekundet der Amerikaner Malcolm Glazer sein Interesse an einer Übernahme von Manchster United.Die Familie des Unternehmers besitzt bereits 19,17 Prozent Aktienanteile am reichsten Fußballverein der Welt und zieht den Verkauf weiterer rund zehn Prozent in Erwägung. In diesem Fall würde Glazer Hauptanteilseigner werden und sich den Weg zur Kontrollinstanz bei "ManU" ebnen. Bislang besitzen die irischen Geschäftsleute JP McManus und John Magnier mit 28,9 Prozent den größten Aktienanteil am Klub, verzichteten aber bislang auf Bemühungen, ihr Paket auf 29 Prozent zu steigern. Erst ab dieser Marke verschieben sich die Kompetenzverhältnisse nachhaltig zugunsten des Hauptanteilseigners. Glazer will genau diese Hürde nehmen und hofft dabei gleichzeitig auf eine Verkleinerung des Aktienpakets des irischen Duos. Glazer mischt auch im US-Sport mit. Ihm gehören die Tampa Bay Buccaneers aus der National Football League. Zurzeit führt sein Sohn Joel die Verhandlungen mit europäischen Banken, um die geplante Übernahme bei "ManU" zu finanzieren.

Ailton in die Nationalelf? Kahn dagegen

Bierhoff überlegtAilton in die Nationalelf? Kahn dagegen

Neuss (rpo). Soll Bundesliga-Torschützenkönig Ailton 2006 für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen dürfen? DFB-Kapitän Oliver Kahn hat sich jedenfalls dagegen ausgesprochen.Davon halte ich gar nichts. Wenn einer für die Nationalmannschaft spielen will, dann sollte er zumindest eine Beziehung zu diesem Land haben. Er sollte hier geboren sein und ein paar Jahre gelebt haben. Ansonsten geht für mich die Identifikation zu Deutschland verloren", sagte der 35-Jährige im Gespräch mit der Welt am Sonntag. Für den neuen Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff könnte der Brasilianer Ailton, der im Sommer von Werder Bremen zu Schalke 04 gewechselt ist, aber in den nächsten Wochen durchaus zu einem Thema werden. "Ich habe gelesen, dass er für Deutschland spielen will. Mit dem Thema Einbürgerung haben wir uns in der Hektik der letzten Tage aber noch nicht befasst", sagte Bierhoff der Bild am Sonntag. Ailton hatte unlängst erklärt, dass er Interesse habe, bei der WM 2006 in Deutschland für das Gastgeberland zu spielen und sich deshalb auch einbürgern lassen wolle. Gegen Ende der vergangenen Spielzeit hatte der 31-Jährige nicht zuletzt auf Druck seines neuen Arbeitgebers Schalke ein lukratives Angebot abgeschlagen, für die Nationalmannschaft Katars zu spielen.

Berliner Olympia-Pläne kommen in Fahrt

NOK-Präsident signalisiert Rückendeckung für BewerbungBerliner Olympia-Pläne kommen in Fahrt

Berlin (rpo). Als Berlin versuchte, die Olympischen Spiele 200 in die deutsche Hauptstadt zu holen, endete das Vorhaben in einem Fiasko. Fehler sind dafür da, um gemacht zu werden - und um daraus zu lernen. Und so denkt man in Berlin über einen neurlichen Versuch nach und könnte dabei auf prominete Unterstützung zählen.Bei der feierlichen Wiedereröffnung des umgebauten Berliner Olympiastadions begrüßte NOK-Präsident Klaus Steinbach den Vorstoß des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit ausdrücklich. "Ich freue mich, dass Berlin sich bekennt", sagte der Chef des Nationalen Olympischen Komitees am Samstagabend unter dem Beifall der 53.000 Zuschauer. Wenn viele das wünschten, "kann ich mir gut vorstellen, dass wir das ernsthaft angehen". Wowereit bekräftigte: "Herr Steinbach, Berlin steht bereit für eine neue Bewerbung!" Mit dem Stadion, das in den vergangenen vier Jahren für 242 Millionen Euro umgebaut wurde, werde der Ruf der Stadt als internationale Sportmetropole unterstrichen. "Da bekommt man natürlich Lust auf Olympia!" Bundesinnenminister Otto Schily lobte die Arena als "eines der schönsten Stadien der Welt". Er hatte schon in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass er sich Olympische Spiele in Berlin wünschen würde. Konkrete Überlegungen seien aber noch "verfrüht". In dem massiven Oval hatte Adolf Hitler am 1. August 1936 die XI. Olympischen Spiele eröffnet. Die Spiele in Nazi-Deutschland gelten bis heute als Symbol für den Missbrauch des Olympischen Gedankens. Mit seiner Olympiabewerbung für das Jahr 2000 war Berlin seinerzeit gescheitert. Im Juli 2006 soll in der Arena das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden. Fackellauf mit Enkelinnen von Jesse Owens und Louis LongMit einer großen Gala wurde das Stadion, aus dem ein komplett neues Dach und eine stahlblaue Tartanbahn herausstechen, am Samstagabend wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Zu den Stars der Veranstaltung, die von Johannes B. Kerner und Silke Böschen präsentiert wurde, zählten Pink, Nena, die "Blue Man Group" und Dirigent Daniel Barenboim mit seinem West Eastern Divan Orchestra. Einer der Höhepunkte war der Fackellauf der Veteranen des Stadions, der darin gipfelte, dass die Enkelinnen von Jesse Owens und Lutz Long, Gina Owens Hemphill und Julia Vanessa Long, symbolisch das Feuer in einer Schale entzündeten. Der schwarze US-Läufer Jesse Owens hatte 1936 in Berlin vier Goldmedaillen gewonnen, mit seinem großen Konkurrenten Lutz Long blieb er bis an sein Lebensende befreundet. Am Sonntag waren wieder Spiele in der Arena angesetzt. Hertha BSC wollte am Nachmittag gegen Besiktas Istanbul antreten, vorher durften Herthas Amateure gegen den 1. FC Union ran. Am 8. September spielt die deutsche Nationalmannschaft im Olympiastadion gegen Brasilien. Am 12. September wird das Internationale Stadionfest Istaf in der Arena gefeiert, mit den besten Leichtathleten der Olympischen Spiele in Athen.

Mike Tyson am Tiefpunkt: "Wie ein lebender Sandsack"

Karriereende drohtMike Tyson am Tiefpunkt: "Wie ein lebender Sandsack"

Louisville (rpo). Einst war er eine der schillerndsten Personen im Boxzirkus, jetzt ist er an geschichtsträchtiger Stelle am absoluten Tiefpunkt seiner Karriere angelangt: Ex-Champ Mike Tyson ging in der Geburtsstadt von Muhammad Ali schon nach wenigen Minuten gegen einen Nobody zu Boden.Nach zwei Minuten und 51 Sekunden der vierten Runde beendete Danny Williams in Louisville das Comeback des einstigen Weltmeisters aller Klassen und Verbände, der im Ringstaub der Freedom Hall nur noch Mitleid erweckte. "Ein Rücktritt ist definitiv möglich. Er ist 38 Jahre alt, ich weiß nicht, wohin sein Weg führt. Ich werde ihn nicht belügen", sagte sein Trainer Freddie Roach. "Er stand da wie ein lebender Sandsack. Ich würde ihm raten, aufzuhören," kommentierte WBC-Weltmeister Witali Klitschko im Premiere-Studio die Live-Übertragung des Kampfes, der für Tyson eigentlich die Vorbereitung für einen Titelfight gegen den Ukrainer sein sollte. Nach dem Desaster in Kentucky ist für "Iron Mike" eher das Karriereende als der WM-Titel in Sicht, den mit 20 Jahren einstmals jüngsten Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten hat die Zeit eingeholt. Gegen Williams ließ Tyson nur in der ersten Runde alte Qualitäten erkennen. 17 Monate nach seinem letzten Kampf beim Blitzsieg in nur 49 Sekunden gegen seinen US-Landsmann Clifford Etienne funktionierte diesmal die Überfalltaktik nicht, Williams überstand die ersten Attacken mühelos. "Er hat mich ein paar Sekunden lang in der ersten Runde ordentlich erwischt. Aber ich habe bewiesen, dass ich ein Kämpfer bin," sagte Williams. Der 31-jährige Brite kam in den nächsten Runde gegen einen schnell ermüdenden Gegner immer besser zurecht und fügte dem sieben Jahre älteren Tyson in der dritten Runde eine blutende Augenbrauenverletzung zu. Tysons Demontage war perfekt, als Williams ihn mit einer Serie von 27 Schlägen binnen weniger Sekunden auf die Bretter schickte. Die fünfte Niederlage im 57. Profikampf konnte auch Referee Dennis Alfred nicht verhindern, der das Anzählen unterbrach, um Williams in die Ringecke zu schicken. Trotz der Schützenhilfe kam Tyson nicht mehr auf die Beine und verschwand nach dem Fight kommentarlos zur Untersuchung ins Krankenhaus, wo er sich einer Computertomografie am Knie unterzog. "Er hat sich schon in der ersten Runde eine Knieverletzung zugezogen," versuchte Manager Shelly Finkel das Desaster seines Schützlings zu entschuldigen. Klitschko dazu: "Da muss man natürlich abwarten, bis die Ärzte ein Ergebnis bekannt geben. Und wenn so eine Verletzung vorgelegen hat, wird der Name Tyson vielleicht nicht ganz so heftig beschädigt. Für Tyson hat die Niederlage auch finanzielle Konsequenzen. Bei rund 38 Millionen Dollar Schulden war die Börse von acht Millionen Dollar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, zumal sechs Millionen direkt an die Gläubiger gehen. Tyson, der in seiner Karriere über 300 Millionen Dollar verschleudert hat, sollte von Promoter Bob Aarum 80 Millionen Dollar für insgesamt drei Kämpfe erhalten. Das dürfte nun hinfällig sein. Von Börsen in dieser Höhe kann Williams vorerst nur träumen, machte aber noch im Ring einen anderen Traum war. Seine unerwartet als Zuschauerin angereiste Lebensgefährtin Zoe Brown, die Mutter seiner zwei Kinder, nahm den spontanen Heiratsantrag des Engländers an. Für seinen 32. Sieg um 35. Kampf kassierte Williams 250.000 Dollar, wird nun aber wohl in höhere Preisklassen aufsteigen. "Er hat sich heute einen Namen gemacht. Ich möchte nichts vorwegnehmen, aber Danny Williams ist ein möglicher Gegner für mich," sagte Witali Klitschko. Keinen Namen mehr zu machen brauchte sich Laila Ali. Die Tochter des einstmals "Größten" verteidigte im Rahmenprogramm ihren WM-Titel im Supermittelgewicht durch technischen K.o. in der neunten Runde gegen Monica Nunez aus der Dominikanischen Republik erfolgreich und blieb damit auch im 18. Kampf (15 K.o.) ungeschlagen.

Kiefer im Halbfinale gescheitert

Andy Roddick im Finale gegen Roger FedererKiefer im Halbfinale gescheitert

Toronto (rpo). Mit dem ersten Saisonsieg will es bei Nicolas Kiefer nicht so recht klappen. Der deutsche Daviscup-Spieler verlor innerhalb einer Woche zum zweiten Mal gegen den selben Gegner.Nicolas Kiefer hat seinen Aufwärtstrend beim Masters-Turnier in Toronto bestätigt und trotz des verpassten Finaleinzugs sein Selbstbewusstein gestärkt. Der Niedersachse verlor die Neuauflage des letztwöchigen Indianapolis-Finales 5:7, 3:6 gegen Titelverteidiger Andy Roddick, der im Endspiel am Sonntagabend (20.00 Uhr MESZ) wie schon bei den 118. All England Championships auf Wimbledonsieger Roger Federer traf. Der topgesetzte Schweizer bezwang im Halbfinale den Schweden Thomas Johansson 4:6, 6:3, 6:2. Kiefer betrachtete die Niederlage nicht als Rückschlag: "Okay, jetzt hat Andy mich innerhalb einer Woche zweimal geschlagen, aber vergleichen kann man die beiden Spiele nicht: im Finale von Indy war ich chancenlos. Dieses Mal war ich ein großes Stück näher dran, habe mich viel besser gefühlt, hatte Breakchancen, sogar 0:40. Doch dann holt er seine Kanonenaufschläge raus oder ich war ein Minimum zu spät am Ball, was mir eben gegen ihn nicht passieren darf." Für Roddick war das Halbfinalspiel das längste Match der Woche. Bei dem 142-minütigen Fight musste der US-Open-Sieger im ersten Satz drei Breakbälle abwehren. Im zweiten Satz leitete der an Nummer zwei gesetzte US-Profi mit einem Break im sechsten Spiel seinen 38. Saisonsieg ein. Kiefer, der in nun drei Duellen mit Roddick noch nie gewann, hatte im Viertelfinale Andre Agassis Bezwinger Jürgen Melzer (Österreich) 3:6, 6:1, 6:1 geschlagen und damit seinen Siegeszug auf den nordamerikanischen Hartplätzen fortgesetzt. Viermal stand er in diesem Jahr schon in einem Finale. In Memphis (gegen Joachim Johansson), Scottsdale (gegen Vince Spadea), Los Angeles (gegen Tommy Haas) und zuletzt in Indianapolis gegen Roddick zog er allerdings jedesmal den kürzeren und wartet daher weiter auf seinen ersten Turniersieg seit Oktober 2000 in Hongkong. Den will "Kiwi" nun in der kommenden Woche landen: "Jetzt gehts nach Cincinnati, aber erst gibts einen Tag ohne Schläger und ein bisschen Ausruhen. In der ersten Runde muß ich gegen Joachim Johansson ran, der hier auch im Viertelfinale stand. Aber darum mache ich mir noch keinen Kopf." Für den 27-jährigen Kiefer läuft die Vorbereitung für die am 30. August beginnenden US Open nach Plan. "Das Turnier hier hat mir eine Menge Selbstvertrauen gegeben. Es geht immer weiter aufwärts und doch sehe ich immer wieder, woran ich arbeiten muss. Jetzt muss ich eine gute Balance aus Pausen und Spielen finden. Müde bin ich aber nicht, ich habe sogar Heißhunger auf weitere Erfolge. Die können nämlich süchtig machen." Süchtig nach Rekorden scheint Federer zu sein, obwohl der Eidgenosse dies bestreitet. "Ich bin nicht hier, um Rekorde zu brechen. Ich will das Turnier gewinnen," sagte Federer nach dem 164-minütigem Match gegen Johansson, seinem 56. Sieg im 60. Saisonspiel. Zuletzt hatte der Australian-Open-Sieger in der dritten Runde der French Open gegen den Brasilianer Gustavo Kuerten als Verlierer einen Tennisplatz verlassen, danach 22-mal in Folge gewonnen. Dies ist die längste Siegesserie im internationalen Tennis seit fünf Jahren. 1999 hatte der siebenmalige Wimbledonsieger Pete Sampras aus den USA 24 Matches in Folge gewonnen. Im Fall seines vierten Turnierssieges in Serie ist in Toronto eine weitere Bestmarke fällig. Drei Siege hintereinander auf Gras-, Sand- und Hartplätzen hatte zuletzt Björn Borg 1979 gefeiert.