Tennis: Nadal gewinnt das Duell der Giganten
Melbourne (dpa) Rafael Nadal schüttelte Roger Federer noch fair die Hand, dann mussten die Emotionen raus. Das mallorquinische Kraftpaket ging auf dem Centre Court der Rod Laver Arena in die Knie und schrie seine Freude in den Nachthimmel von Melbourne. In einem erneut hochklassigen Duell mit seinem Schweizer Dauerrivalen setzte sich Nadal am "Australia Day" im Halbfinale der Australian Open mit 6:7 (5:7), 6:2, 7:6 (7:5), 6:4 durch und steht damit zum vierten Mal in Serie bei einem Grand-Slam-Turnier im Endspiel. Dort trifft er am Sonntag auf den Sieger des zweiten Halbfinales zwischen Novak Djokovic und Andy Murray, die sich morgen gegenüberstehen. Zu Turnierbeginn hatte der Spanier erst mit Schulter- und dann mit Knieproblemen zu kämpfen. "Es macht mich sehr stolz, hier wieder im Endspiel zu stehen und erneut gegen einen so großen Spieler wie Roger gewonnen zu haben." Für den Spanier war es der 18. Sieg im 27. Vergleich mit Federer, bei Grand Slams lautet die Bilanz jetzt 8:2 für den Iberer. Die letzten fünf Partien hat Nadal für sich entschieden. Federer wartet nun schon seit zwei Jahren auf einen Titel bei einem Grand Slam. Letztmals triumphierte er 2010 in Melbourne. Für den langjährigen Dominator der Tour eine verdammt lange Durststrecke. Nadal wiederholte seinen Erfolg gegen Federer von 2009. Damals besiegte der zehnmalige Grand-Slam Sieger seinen ewigen Rivalen im Endspiel in fünf Sätzen. Dieses Mal erwischte Federer den besseren Start. Der 30-Jährige wirkte frischer und fokussierter und sicherte sich im Tiebreak nach 56 Minuten den ersten Durchgang. Auch im zweiten Abschnitt gelang dem Rekord-Grand-Slam-Sieger ein schnelles Break. "Am Anfang hat er einfach besser gespielt", sagte Nadal, "ich musste auf meine Chance warten''. Die kam direkt nach dem Aufschlagverlust. Nadal schaffte das Re-Break, von diesem Moment an kippte die Partie. Die Nummer zwei der Welt zog auf 5:2 davon, ehe das Match wegen des traditionellen Feuerwerks am Nationalfeiertag für rund zehn Minuten unterbrochen wurde. Nach der Pause machte er sehr starke elf Punkte in Serie, sicherte sich den zweiten Satz mit 6:2. Nachdem auch der dritte Satz an den Spanier ging , folgte mit seinem Break im vierten Satz zum 5:4 die Vorentscheidung.