Vorfall bei Paris-Roubaix Französische Bahn geht gegen Radprofis vor

Paris · Die französische Eisenbahngesellschaft SNCF hat rechtliche Schritte gegen die "Verkehrssünder" eingeleitet, die beim Rad-Klassiker Paris-Roubaix am Sonntag einen Bahnübergang trotz geschlossener Schranke überquerten. "Millionen TV-Zuschauer haben dieses extrem gefährliche und unverantwortliche Handeln, das tragisch hätte enden können, live gesehen", hieß es in der Mitteilung der SNCF an die Behörden: "Wenige Sekunden danach fuhr ein TGV über diesen Abschnitt und hätte das Peloton treffen können."

John Degenkolb sprintet zum Sieg bei Mailand-Sanremo
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Degenkolb sprintet zum Sieg bei Mailand-Sanremo 2015

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Foto: dpa, mau ss

Der Vorfall ereignete sich auf einem Bahnübergang bei Wallers im Norden Frankreichs rund 87 km vor dem Ziel der "Hölle des Nordens", als sich eine Bahnschranke schloss und zahlreiche Profis trotzdem weiterfuhren. Erst ein Motorrad-Polizist konnte die nachfolgenden Teilnehmer stoppen, wenige Sekunden später fuhr ein Hochgeschwindigkeitszug vorbei.

Guy Dobbelaere verteidigte als Jury-Präsident das Verhalten der Fahrer: "Für die Führenden war eine sichere Bremsung nicht mehr möglich. Das Peloton war zehn Meter entfernt, als sich die Schranke schloss."

Die Rennleitung entschied daher, das Rennen danach für kurze Zeit zu neutralisieren, "um die anderen Fahrer, die angehalten haben, nicht zu bestrafen". Laut Regelbuch werden Fahrer, die geschlossene Schranken missachten, disqualifiziert. Dies wäre in diesem Fall laut Dobbelaere aber ungerecht gewesen, da nicht alle identifiziert werden konnten. 2006 hatte ein ähnlicher Vorfall an einem Bahnübergang zur Disqualifikation von drei Profis geführt.

(sid)
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