Baldi hielt sich mit öffentlichen Antworten zurück. Dafür sprach Jan Pommer. "Ich kann mir schwer vorstellen, dass es keine Strafe gibt", sagte der Liga-Geschäftsführer. Es sei bekannt, dass Funktionäre mit Schiedsrichter-Ansetzungen nichts zu tun haben", ergänzte Pommer. Die Bayern sollen sich zu den Vorgängen äußern, danach werde man entscheiden. Anfang Juli auf der Strategie-Tagung der Klubs müsse zudem diskutiert werden, wie man grundsätzlich miteinander umgehen möchte, sagte Pommer. "Wir sind eine Fair-Play-Organisation."

Die Profis interessieren die Scharmützel der Funktionäre wenig. Für die Berliner geht es heute um die letzte Titelchance. "Aus Spiel zwei wissen wir, wie es funktioniert. Wir haben unseren Plan. Allerdings steht auf der anderen Seite eine sehr erfahrene Mannschaft", sagte Berlins Trainer Sasa Obradovic. Vergangene Woche hatte sein Team mit 95:81 gewonnen. Setzt es sich erneut durch, fällt die Entscheidung am Sonntag in München.

Die Bayern genießen in Berlin nicht erst seit den Verbalattacken wenig Sympathien. Dass vor Saisonbeginn in Heiko Schaffartzik, Yasim Idbihi und Deon Thompson wichtige Alba-Profis an die Isar gelockt wurden, stieß unangenehm auf, wenngleich deren Verträge endeten. Die reichen Bayern, die sich mit viel Geld das beste Team zusammenkaufen und zugleich die nationalen Konkurrenten schwächen würden - diese aus dem Fußball bereits bekannten Vorwürfe wurden laut.

Alba-Coach Obradovic schaffte es, aus zwölf neuen Spielern eine starke Mannschaft zu formen. Ob sie aber die Qualität und das Glück hat, das Bayern-Team zu stoppen, wird sich zeigen. Die Gäste um Malcolm Delaney, der als Spielgestalter und Korbjäger überzeugt, sind der Favorit. Wie man Erfolge in und mit Berlin feiert, wissen Svetislav Pesic, Alba-Trainer von 1992 bis 2000, und sein Assistent Emir Mutapcic, der als Chefcoach von 2000 bis 2005 in der Hauptstadt arbeitete.