Basketball-Supercup in Bamberg Schröder macht die Mannschaft stärker

Düsseldorf · Der Basketballprofi spielt in der US-amerikanischen NBA. Beim Supercup in Bamberg tritt der 20-Jährige mit dem Nationalteam gegen Israel, Russland und Lettland an.

Deutschland siegt bei Schröders Premiere
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Foto: dpa, woi hak

Wenn Dennis Schröder einen Basketball in seinen Händen hält, fühlt sich der Sohn einer gambischen Mutter wohl. Auch seinen Mitspielern geht es dann gut. Obwohl der Spielgestalter am 15. September erst seinen 21. Geburtstag feiert, ist er schon eine feste Größe im Nationalteam, für das er aber erst eine Partie absolvierte. Am vergangenen Sonntag feierte Schröder in Leipzig sein Debüt. Einsatz zwei, drei und vier folgen in Bamberg. Lettland (Freitag/20.15 Uhr), Israel (Samstag, 16.30 Uhr) und Russland (Sonntag, 15 Uhr) sind die Gegner beim Supercup.

Als Schröder vor fünf Tagen eingewechselt wurde, lag die deutsche Auswahl gegen WM-Teilnehmer Finnland mit 6:17 zurück. Schröder übernahm sofort die Rolle des Chefs, machte das Spiel schnell, setzte seine Mitspieler in Szene und demonstrierte seine ausgeprägten Qualitäten in der Abwehrarbeit.

Dass die Begegnung mit 74:67 gewonnen wurde, lag nicht nur an Schröder - aber auch an ihm. "Ich will die Mannschaft neben Heiko Schaffartzik führen. Ich möchte nicht der alles und alle dominierende Korbjäger sein. Mein Ziel ist es, die Mannschaft stärker, erfolgreicher zu machen", betonte der 1,88-Meter-Mann und ergänzte: "Für mich war die NBA die richtige Entscheidung. Ich habe mich weiterentwickelt."

Im vergangenen Sommer schaffte Schröder den Sprung in die spielstärkste Liga der Welt. Die Bilanz des Rookies bei den Atlanta Hawks: Einsätze in 49 der 82 Hauptrundenpartien. Er spielte im Schnitt pro Partie 13 Minuten, erreichte dabei 3,7 Punkte und 1,9 Assists (Anspiele, die zum Korberfolg führten). Aber Schröder gehörte nicht immer zum Aufgebot.

Das sind Erfahrungen, die für einen Neuling nicht ungewöhnlich sind. Sie verunsicherten Schröder aber auch nicht. Dabei half der Kontakt zu Dirk Nowitzki, dem deutschen Basketball-Superstar der Dallas Mavericks. Immer noch tauscht sich der NBA-Frischling mit dem NBA-Altmeister aus und ist dankbar für die Tipps des Würzburgers. Schröder weiß, was er kann. Er ist selbstbewusst, fordert aber nichts ein.

Ist er in Form, dann ist er ein Führungsspieler. Wie der Münchner Profi Schaffartzik, der Einzige im Team, der beim Alter eine "3" vorne stehen hat. Mit ihm trainierte und spielte Schröder noch einige Zeit beim Bundesligisten Braunschweig. Der NBA-Profi hat an seinen Defiziten gearbeitet. Wenn er heute attackiert wird, zieht er sein Ding durch, lässt er sich beim Wurf nicht mehr verunsichern.

Schröder brennt auf Einsätze in der Nationalmannschaft. Ihm macht es Spaß, mitgestalten zu können. "Er hat ein sehr großes Potenzial. Er ist aber erst am Anfang seiner Karriere", betonte Emir Mutapcic.

Der neue Bundestrainer hofft, dass Schröders Interesse an der Nationalmannschaft nicht nachlässt - auch hier ist Nowitzki das Vorbild. Der Profi lässt daran keinen Zweifel. "Ich möchte zur EM 2015. Die Olympischen Spiele 2016 in Rio sind auch ein Ziel", erklärte Schröder.

Aber dies hängt nicht allein von ihm ab. Vor einem Jahr fehlte er bei der Europameisterschaft, in der das Team in der Vorrunde scheiterte. Die Atlanta Hawks erwarteten, dass er sich mit ihrem Kader auf die Saison vorbereitete. Die Nationalmannschaft will den Anschluss an die Topteams finden. Erste Etappe ist die EM-Qualifikation vom 10. bis 27. August mit Spielen gegen Polen, Österreich und Luxemburg. In absehbarer Zeit wollen die deutschen Profis nicht nur zusehen, wenn wie in Spanien eine WM gespielt wird (30. August bis 14. September). Sie möchten wieder mitmischen.

(RP)
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