77:64 gegen Österreich Deutsche Basketballer entgehen Blamage nur knapp

Schwechat · Die deutschen Basketballer haben sich zu einem Pflichtsieg gegen Österreich gemüht und damit eine Blamage in der EM-Qualifikation gerade noch abgewendet. 72 Stunden nach der bitteren Pleite in Polen (67:68) gewann das Team von Bundestrainer Emir Mutapcic in Schwechat bei Wien 77:64 (33:35), lieferte dabei aber eine teilweise katastrophale Leistung ab.

EM-Quali 2014: Deutschland mit Zittersieg gegen Österreich
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Bester deutscher Schütze war Maximilian Kleber mit 20 Punkten. Der Trend bei der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) zeigt trotz des Sieges kaum nach oben.

"Heute waren wir nur im letzten Viertel gut. Die ersten 30 Minuten waren wir weit weg von unserer normalen Form. Wir müssen uns alle fragen, warum wir Deutschland heute so repräsentiert haben", sagte ein enttäuschter Mutapcic. Aus der Ferne lobte NBA-Superstar Dirk Nowitzki die Energieleistung via Twitter: "Starkes Comeback, Jungs!"

Im 25. Duell mit Österreich gelang den deutschen Korbjägern zwar der 15. Sieg und der fünfte in Folge. Eine überzeugende Leistung seines Teams sah Mutapcic aber erneut nicht, stattdessen lag lange Zeit sogar eine Überraschung für den Nachbarn in der Luft, der zuletzt vor 37 Jahren gegen Deutschland gewinnen konnte. Zum Auftakt hatte die Mannschaft von Trainer Werner Sallomon in der Gruppe C Luxemburg bezwungen. Deutschland liegt in der Gruppe hinter Polen nun auf Rang zwei.

Für das EM-Turnier im kommenden Jahr, das ursprünglich in der Ukraine stattfinden sollte und für das nun ein neuer Gastgeber gesucht wird, qualifizieren sich neben den sieben Gruppensiegern auch die sechs besten Zweiten. Der DBB hat sich mit Berlin um die Ausrichtung der Vorrunde beworben.

Mutapcic hatte seine Startformation nicht verändert, es begannen neben NBA-Profi Dennis Schröder (Atlanta Hawks) auch Maik Zirbes (Roter Stern Belgrad), Karsten Tadda, Elias Harris (beide Brose Baskets Bamberg) und Bayerns Robin Benzing. Besonders Schröder startete mit viel Schwung und steuerte acht Punkte im ersten Viertel bei, vom Rest kam aber kaum Unterstützung. Am Ende kam er auf 13 Punkte.

Ein weiterer Hoffnungsträger hatte vor dem zweiten Spiel seine Teilnahme an der EM-Quali abgesagt: Center Tibor Pleiß, der erst am Montag nach langer Hängepartie beim FC Barcelona unterschrieben hatte, ist ohne Spielpraxis und hatte in den vergangen Wochen nicht voll mit dem Team trainiert.

Pleiß' Teamkollegen war anzusehen, dass man den Fehlstart gegen Polen unbedingt ausmerzen wollte. Doch die Schwächen im deutschen Spiel blieben auch gegen Österreich eklatant: In der Verteidigung, Mutapcic' größter Baustelle, bot man den Gastgebern große Räume, die besonders Enis Murati eiskalt nutzte, der am Ende auch Topscorer wurde (27). Nur dank Klebers starkem Endspurt und zahlreichen Fehlversuchen der Gastgeber darf die DBB-Auswahl erst einmal aufatmen.

Am Sonntag (19.00 Uhr) trifft Deutschland im ersten Heimspiel in Trier auf Luxemburg.

(sid)
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