Halbfinale der Basketball-Bundesliga Bayern gegen dominante Bamberger nur Außenseiter

München · Den Applaus von Uli Hoeneß und die Umarmungen seiner Teamkollegen hatte sich Anton Gavel redlich verdient. Mit seinen 24 Punkten im entscheidenden fünften Spiel gegen die MHP Riesen Ludwigsburg führte der Nationalspieler Bayern München ins Play-off-Halbfinale der Basketball Bundesliga (BBL). Dort wartet in Titelfavorit Brose Baskets Bamberg nun der langjährige Arbeitgeber des Aufbauspielers.

Uli Hoeneß und Matthias Sammer sehen Halbfinal-Einzug des FC Bayern
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Hoeneß und Sammer sehen Halbfinal-Einzug der Bayern

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Foto: dpa, shp nic

"Gegen Bamberg wird es für uns noch eine Stufe schwieriger. Wir haben nicht viel Zeit zur Regeneration, aber das haben wir uns durch diese fünf Spiele selbst eingebrockt. Wir sind selbst Schuld", sagte Gavel nach dem 87:76 (42:41) gegen Ludwigsburg. Schon am Sonntag (13.20 Uhr) geht es in Bamberg im ersten Match der best-of-five-Serie um den Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft.

Nachdem die Bayern um Trainer Svetislav Pesic ihrer Favoritenrolle im Viertelfinale nur bedingt gerecht wurden und große Probleme mit den starken Ludwigsburgern hatten, sind sie in der Neuauflage des Vorjahresfinals der Außenseiter. "Es war bisher eine harte Saison für uns", sagte Kapitän Bryce Taylor, der gleichzeitig Bamberg lobte: "Sie haben bisher eine tolle Saison gespielt."

Der siebenmalige Meister aus "Freak City" setzte sich in der ersten K.o.-Runde ungefährdet mit 3:0 gegen die s.Oliver Baskets Würzburg durch. Während München bis zur letzten Minute um den Einzug in die nächste Runde kämpfte, konnte Bamberg in den vergangenen Tagen entspannen. "Natürlich hat das Kraft gekostet", sagte Gavel, der in fünf Jahren vier Meisterschaften und drei Pokalsiege mit den Brose Baskets feierte: "Jetzt haben wir wieder diesen Rhythmus, dass wir jeden dritten Tag spielen, vielleicht hilft uns das."

Nach seiner Saisonbestleistung blieb Gavel derweil bescheiden, sprach von einer "starken Teamleistung". Der gebürtige Slowake hatte in Spiel vier wegen Knieproblemen noch pausieren müssen, doch die Ärzte machten ihn rechtzeitig fit. "Sie haben sich stundenlang gekümmert", sagte er: "Aber insgesamt war es doch nicht so schlimm."

In der Bundesliga setzte es gegen Hauptrundensieger Bamberg in dieser Saison bereits zwei Niederlagen für den FCB, trotzdem will der Champion von 2014 seine Chancen nutzen. "Das war eine harte erste Runde und natürlich müssen wir uns steigern. Aber wenn wir Meister werden wollen, dann müssen wir an Bamberg vorbei. Egal ob im Halbfinale oder Finale", sagte Nationalspieler Paul Zipser.

Außerdem plagen München Verletzungssorgen. Aktuell fehlen in den Forwards Deon Thompson und Dusko Savanovic zwei wichtige Leistungsträger. "Das darf für uns aber keine Ausrede sein", sagte Gavel: "Natürlich wäre es aber schön, wenn wir in Bamberg wieder alle Mann an Bord hätten."

Durch den entscheidenden Sieg am Donnerstagabend verliert derweil das umstrittene vierte Spiel an Brisanz. Die Bayern hatten die Partie in Ludwigsburg verloren (69:75), anschließend allerdings Einspruch eingelegt, weil ein Korbleger des Amerikaners Alex Renfroe Sekunden vor dem Ende nach unzulässiger Videoansicht aberkannt worden war. Die Spielleitung der Bundesliga wies den Protest ab, noch hat München jedoch Zeit zu widersprechen.

(spol/sid)
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