Basketball-Bundesliga Bamberg erteilt Meister Bayern eine Lehrstunde

Bamberg · Bamberg ist die Mannschaft der Stunde in der Basketball-Bundesliga und erteilt sogar den Bayern eine Lehrstunde. Alba Berlin erledigt seine Pflichtaufgabe in Bremerhaven mit etwas Mühe.

FC Bayern München geht in Bamberg unter
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Bayern geht in Bamberg unter

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Die bärenstarken Brose Baskets Bamberg haben im Schlager der Basketball-Bundesliga den FC Bayern München souverän besiegt. Die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri setzte sich am Sonntag zum Abschluss der Hinrunde mit 80:63 (42:32) durch und verdrängte damit den Titelverteidiger vom zweiten Tabellenplatz. Spitzenreiter Alba Berlin hat derweil nur 43 Stunden nach dem Sensationscoup gegen den FC Barcelona auch die nächste Pflichtaufgabe gelöst — 95:75 beim Vorletzten Eisbären Bremerhaven.

Beim siebten Sieg in Serie der Bamberger, die am zweiten Weihnachtsfeiertag auch schon die Berliner klar bezwungen hatten und ein ganz heißer Meisterschaftskandidat sind, waren Joshua Duncan mit 22 und der überragende Bradley Wanamaker mit 18 Punkten die erfolgreichsten Werfer. Für die Münchner traf bei ihrer vierten Saisonniederlage der Ex-Bamberger Anton Gavel (15) vor 6800 Zuschauern am häufigsten. Beide Teams treffen bereits am 14. Januar wieder in der Eurocup-Zwischenrunde aufeinander.

Die Franken überzeugten vor allem in der Abwehr. Nach einem vergebenen Drei-Punkte-Wurf von Münchens Heiko Schaffartzik kurz vor Ende des zweiten Viertels zog Bamberg auf acht Punkte davon und ließ die Bayern nicht mehr herankommen. Dabei hatte der italienische Coach Trinchieri vor der Spitzenpartie noch gemeint: "Wir sind als Herausforderer diesmal noch nicht einmal in der Rolle des Schülers."

Alba präsentierte sich in Bremerhaven lange Zeit noch angeknockt vom Kraftakt gegen Barcelona zu Beginn der Euroleague-Zwischenrunde. Erst im Schlussabschnitt setzte sich das Team von Trainer Sasa Obradovic ab und beendete die Vorrunde als souveräner Tabellenführer mit dem 16. Sieg im 17. Spiel. "Wir haben echt Schwierigkeiten gehabt", sagte Nationalspieler Alex King bei Telekombasketball nach drei Erfolgen in fünf Tagen. "Wir müssen gut regenerieren, ausruhen. Aber wir müssen jetzt schlau arbeiten, wir werden auf dem Teppich bleiben."

Vor Beginn des letzten Viertels durften die Bremerhavener bei nur drei Punkten Rückstand aber noch auf die große Überraschung hoffen. Mit einer geschlossenen Leistung und sechs Spielern, die zweistellig punkteten, setzte sich die Klasse von Alba letztlich aber doch durch. "Das Entscheidungsverhalten ist schlecht, die mentale Frische ist nicht da. Wir müssen uns zusammenreißen, das wird uns die nächsten Wochen begleiten", sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi in der Halbzeit angesichts des Mammutprogramms mit noch 13 Partien in der Runde der besten 16 Euroleague-Mannschaften.

Trotz des Auftakterfolgs der Berliner wären allzu große Hoffnungen auf den Viertelfinaleinzug bei Gegnern wie Real Madrid, Panathinaikos Athen, Galatasaray Istanbul oder Maccabi Tel Aviv noch vermessen. "Wir haben die Underdog-Rolle ein klein wenig verloren, man wird uns ernster nehmen als zuvor", betonte Nationalspieler Niels Giffey dennoch. "Nach so einem Sieg gehen wir mit extrem großem Selbstvertrauen in die nächsten Spiele."

Dies zeichnet auch das Überraschungsteam der BG Göttingen aus. Die Niedersachsen durften sich durch die Niederlage des Mitteldeutschen BC (82:86 gegen ratiopharm Ulm) und der Artland Dragons (89:79 bei Braunschweig) sogar über die Qualifikation für den Pokal freuen. "Vor der Saison hätte keiner von uns mit so einem Erfolg gerechnet. Umso schöner ist es, wenn unsere Arbeit auf und neben dem Parkett so belohnt wird", sagte Geschäftsführer Frank Meinertshagen. Die Auslosung des Viertelfinals mit dem FC Bayern, Alba, Bamberg, Ulm und Bonn findet am 11. Januar in Ulm statt, Top-Four-Gastgeber Oldenburg ist automatisch für das Finalturnier im April qualifiziert.

(dpa)
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