Bayer Leverkusen Mainz, Monaco, Dortmund - Bayers Woche der Wahrheit

Leverkusen · Das kriselnde Team von Roger Schmidt steht vor schweren Aufgaben. Dem Trainer bleibt kaum Zeit für Analysen.

Bayer 04 Leverkusen - FC Augsburg: Einzelkritik
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Bayer 04 - Augsburg: Einzelkritik

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Wenn Bayer 04 heute in Mainz antritt, ist das auch ein Wiedersehen unter alten Bekannten. Julian Baumgartlinger, einst Kapitän des FSV, spielt nun in Leverkusen. Dafür wechselten Levin Öztunali und als Leihgabe André Ramalho vom Rhein in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt.

Gastgeschenke hat die Werkself aber nicht zu vergeben - im Gegenteil: Die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt steht nach dem verpatzten Ligastart mit nur vier Punkten aus vier Spielen unter Druck. Auch wenn Kapitän Lars Bender (noch) nichts von einer Krise wissen will, ist klar, dass eine Niederlage die Situation in Leverkusen deutlich verschärfen würde. Das gilt vor allem mit Blick auf das kurzfristig anstehende Programm. Bereits am Dienstag geht es in der Champions League in Monaco weiter und danach kommt Borussia Dortmund in die BayArena - ausgerechnet jenes Team also, zu dem Bayer 04 in dieser Saison eigentlich den Abstand verkürzen wollte.

Danach sieht es im Moment allerdings nicht aus. Auch Roger Schmidt ist bewusst, dass die Partie in Mainz einen wegweisenden Charakter für den Saisonverlauf haben könnte. Nicht nur wegen der spiel- und zweikampfstärke des Gegners erwartet er "das für uns schwierigste Spiel seit dem Saisonstart." Klar ist, dass im Vergleich zum mageren 0:0 gegen Augsburg eine Leistungssteigerung her muss, um Zählbares aus Mainz mitzunehmen.

"Es war nicht alles schlecht, aber es war auch nicht so gut, dass wir zufrieden sein können", bilanziert Schmidt den bisherigen Saisonverlauf, der sich mit der Formel "hoher Aufwand, wenig Ertrag" zusammenfassen lässt. "Wir haben uns viel erarbeitet, aber im Fußball braucht es mehr als Arbeit", sagt der 49-Jährige. "Es gehört auch eine gewisse Inspiration, Kreativität und Freude am Spiel dazu." Das sei ein Stück weit verloren gegangen.

Ein Erfolgserlebnis muss also her - und "ein Tor zum richtigen Zeitpunkt", wie Schmidt es umschreibt. Genau das hat zuletzt gefehlt. Es scheint noch in der Abstimmung zwischen Mittelfeld und Angriff zu haken. Zu oft versanden die Offensivaktionen der Werkself auf dem Weg zum gegnerischen Tor - oder sie werden zu harmlos abgeschlossen.

Trotz des missratenen Starts sei die Stimmung im Team gut, versichert der Trainer: "Man merkt, dass die Mannschaft lebt und die Situation ändern will." Die Gelegenheit dazu gibt es heute in Mainz (15.30 Uhr). Danach gilt es, am Dienstag in Monaco das enttäuschende 2:2 gegen Moskau vergessen zu machen, bevor der BVB am kommenden Samstag nach Leverkusen reist - eine Woche der Wahrheit für die Werkself vor der Länderspielpause Anfang Oktober.

(RP)
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