Berufsverband beklagt Situation "Die Trainer haben die Schnauze voll"

Berlin · Der Trainer-Berufsverband BVDTS hat die derzeit unbefriedigende Situation der Spitzentrainer im deutschen Sport heftig kritisiert und schnelle Entscheidungen des Bundesinnenministeriums eingefordert.

 Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport beim DOSB.

Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport beim DOSB.

Foto: imago

"Die Trainer haben die Schnauze voll. Die Stimmung ist ziemlich mies", beklagte die Verbands-Vorsitzende Dafni Bouzikou bei einem Forum mit prominenten Gästen am Rande des Internationalen Deutschen Turnfestes in Berlin.

"Unsere Trainer haben viel Hoffnungen mit der Leistungssportreform verbunden. Jetzt sind sie aber nur noch frustriert, genervt und wütend, dass sie gar nicht mehr vorkommen in der aktuellen Diskussion", beklagte sie. Zum einen hätten viele mischfinanzierte Trainer wegen der vom BMI im Zuge der Reform geforderten Streichungen von Bundesstützpunkten nur Verträge bis zum Jahresende erhalten, zum anderen seien die meisten Gehälter viel zu niedrig und nicht motivierend, sich dem Trainerberuf zu verschreiben.

Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport im DOSB, bestätigte die unbefriedigende Situation. "Wir müssen die Missstände nicht nur diskutieren, sondern endlich handeln", sagte er. Daher sei eine Expertengruppe gegründet worden, die Musterverträge für Trainer ausarbeiten werden sollen.

Entscheidend sei aber eine Erhöhung des Sport-Budgets durch das Innenministerium. "Bundestrainer sollten bezahlt werden wie Gymnasiallehrer, Cheftrainer wie Schulleiter", forderte Andre Hahn, der sportpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Die Linke.

(dpa)
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