Formel 1 Bestzeit für Rosberg in Sao Paulo

Sao · Auf der Buckelpiste von Sao Paulo hat Nico Rosberg den ersten Vergleich mit Sebastian Vettel deutlich gewonnen und seinen Anspruch auf den Gewinn der "deutschen Meisterschaft" in der Formel 1 untermauert.

Im zweiten Training zum Großen Preis von Brasilien gelang dem Mercedes-Piloten in 1:12,385 Minuten die beste Zeit des Tages, nachdem am Vormittag sein Teamrivale Lewis Hamilton mit 1:13,543 Minuten die Bestzeit erzielt hatte. Vettel wurde im Ferrari mit fast einer Sekunde Rückstand Dritter - und muss sich im Kampf um die Vize-WM deutlich steigern. Bei zwei noch ausstehenden Rennen - nach Sao Paulo folgt zwei Wochen später noch das Saisonfinale in Abu Dhabi. Nico Hülkenberg, der dritte Deutsche im Feld der 20 Fahrer, belegte im Force India auf der unebenen Berg- und Talbahn in der Millionen-Metropole den achten Platz.

Vor dem Qualifying heute und im Rennen morgen (jeweils 17 Uhr/RTL) sind die Hoffnungen der Ferrari-Fans auf eine Überraschung erst mal gesunken. Vettel muss Rosberg eigentlich schlagen, sonst könnte die Chance auf Rang zwei im Endklassement hinter Hamilton sich bereits erledigt haben.

Momentan spricht jedoch fast alles für Rosberg. Er hat 21 Punkte mehr als sein Landsmann (es sind noch maximal 50 Zähler pro Fahrer zu holen), und der Silberpfeil ist noch immer das stärkere Auto. Das zeigte sich im Training, als Rosberg - abgesehen vom Ausritt ins Gras kurz vor Ende der zweiten Session - souverän seine Runden drehte. Mit seinem Ausrutscher war er nicht allein. Schon das Training auf der frisch asphaltierten Strecke war Schwerstarbeit für die Piloten. Zahlreiche Fahrer klagten über fehlenden Grip, die Strecke wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren und sorgt für eine ungewohnte Belastung der Nackenmuskeln. Zudem herrschten schwülwarme Bedingungen bei 28 Grad und mehr als 60 Prozent Luftfeuchtigkeit.

Hoffnung dürfte Vettel der stets wichtige Faktor X machen. Alles Unvorhersehbare hilft den Jägern in Rot, und "diese Strecke spielt immer einen Steilpass für dramatische Momente", sagt Vettel. So fällt dem "verrückten Wetter" meist eine Rolle zu, auch diesmal sind Hitzegewitter nicht ausgeschlossen. Gestern hing eine dichte Wolkendecke über der Stadt, und gegen Mittag fielen die ersten Tropfen auf die Strecke. Zumindest im Training blieben starke Regengüsse jedoch noch aus.

(SID)
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