Oberhof Biathlon: Platz drei für Frauenstaffel in Oberhof

Oberhof · Zwei Strafrunden (rund 300 Extra-Meter) waren am Ende dann doch zuviel: Tina Bachmann (Schmiedeberg), Miriam Gössner (Garmisch), Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) und Nadine Horchler (Willingen) haben im dichten Nebel von Oberhof den ersten Staffel-Heimsieg seit 2008 verpasst, mit Rang drei aber für einen guten Weltcup-Auftakt der Biathlon-Festwoche im Thüringer Wald gesorgt. Das Quartett musste sich bei strömendem Regen und Nebel vor 15 000 Fans nur den Staffeln aus der Ukraine und Frankreich geschlagen geben.

Ausgerechnet Gössner, die unlängst in Pokljuka ihren ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, verballerte dabei in Führung liegend einen möglichen Erfolg. "Ich habe nichts mehr gesehen. Ich habe auf das Diopter geschaut und es war nur grau", sagte Gössner, nachdem sie sich beim Stehendschießen zwei Strafrunden eingehandelt hatte. Das deutsche Quartett erreichte nach acht Nachladern und zwei Strafrunden das Ziel mit 1:47,3 Minuten Rückstand auf die Ukrainerinnen, die ihrerseits nur fünf Zusatzpatronen benötigten.

Der Auftakt für das ersatzgeschwächte Team von Trainer Gerald Hönig – ausgerechnet auf die erkrankte Lokalmatadorin und viermalige Staffel-Weltmeisterin Andrea Henkel musste er verzichten – war vielversprechend. Ohne Nachlader traf Bachmann beim Liegendanschlag alle fünf Scheiben, auch ein Sturz im tiefen Schnee in der zweiten Runde hielt sie von einer weiteren fehlerfreien Serie nicht ab. Zumindest mit ihrer Leistung am Schießstand war sie zufrieden. "Beim Laufen ist es mir im tiefen Schnee allerdings sehr schwer gefallen. Bei dem Sturz habe ich in der Kurve eine Kuhle übersehen", sagte Bachmann, die mit einer knappen halben Minute Rückstand auf Rang drei an Gössner übergab.

Nach ihrem Malheur am Schießstand zeigte die Garmischerin in der Loipe erneut eine fantastische Leistung und merzte ihre Strafrunden sogar fast wieder aus. Die für Henkel ins Team gerutschte Hildebrand übernahm noch in Schlagdistanz zur Spitze und überzeugte mit nur zwei Nachladern, auch wenn sie die Ukrainerin auf der Schlussrunde aus den Augen verlor. "Endlich durfte ich mal mit und nicht gegen die Mädels laufen. Ich hatte kalte und nasse Finger, deshalb habe ich so lange bei den Nachladern gebraucht,", sagte Hildebrand.

Dies tat am Ende auch Horchler, die dreimal nachladen musste. Trainer Hönig war mit der Leistung seines jungen Quartetts dennoch zufrieden. "Hätte mir das gestern jemand gesagt, hätte ich es sofort und gerne angenommen", sagte er.

Aufs Podest will heute (17.30 Uhr/ZDF) auch die Männer-Staffel.

(SID)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort