Wieder neue Verletzte Der BVB geht auf dem Zahnfleisch

Mainz/Düsseldorf · Beim 3:1 in Mainz müssen Sven Bender, Marco Reus und Jakub Blaszczykowski verletzt vom Platz. Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp begegnet der Verletztenmisere inzwischen mit Zynismus.

Borussia Dortmund geht auf dem Zahnfleisch
Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Jürgen Klopp ist um einen Spruch nie verlegen und scheut sich dabei auch nicht, neue Wörter zu kreieren. "Wir sind nett genug uns auf ein Niveau herunterzuverletzten, dass es am Ende doch noch ein spannender Wettbewerb wird", sagte Dortmunds Cheftrainer mit Blick auf das Pokal-Achtelfinale morgen (20.30 Uhr) in Saarbrücken.

Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Ilkay Gündogan und Neven Subotic fehlen gegen den Fußball-Drittligisten auf jeden Fall. Beim 3:1-Sieg in Mainz mussten nun Sven Bender, der sich vier Tage zuvor in der Champions League gegen Neapel das Nasenbein gebrochen hatte und dessen Oberschenkel nun zwickte, Marco Reus, bei dem der Wadenmuskel rebellierte, und Jakub Blaszczykowski, dessen Hüfte Probleme machte, noch vor der Halbzeit ausgewechselt werden. Nach der Partie klagte auch Nuri Sahin über Beschwerden.

Wer aus diesem Quartett im Pokal dabei ist, bleibt abzuwarten. Ganz sicher im Aufgebot steht einer, der noch 13 Tage zuvor ein arbeitsloser Ex-Nationalspieler war: Manuel Friedrich. Der 34-Jährige hatte sich beim Regionalligisten RW Oberhausen fit gehalten, seitdem sein Vertrag bei Bayer Leverkusen Ende Juni ausgelaufen war. Als Borussia dann die Abwehrspieler ausgingen, erinnerte sich Trainer Klopp an den Innenverteidiger, mit dem er bereits in Mainz zu tun hatte — zunächst als Spieler, dann als Trainer.

"Er bringt keine Verunsicherung, sondern Stabilität rein", lobte Klopp seine Aushilfe, die sich immer besser zurechtfindet. Nach der Partie hatte Friedrich, dessen Kontrakt in Dortmund bis Saisonende datiert ist, aber mächtig Ärger. Richtig böse sei sein Vater Hubert, der Jugendleiter beim FSV Mainz ist und in dessen Vorstand sitzt, erzählte der Alt-Mainzer und Neu-Dortmunder.

Die Niederlage tat weh, weil für die Gastgeber ein besseres Ende möglich war. Doch ein spektakuläres Freistoßtor von Pierre-Emerick Aubameyang und zwei sicher verwandelte Elfmeter von Robert Lewandowski zerstörten die Hoffnungen der Gastgeber, die Eric-Maxim Choupo-Moting mit seinem Strafstoß zum 1:1 genährt hatte. "An Sahnetagen kann jeder. An schwierigen Tagen muss man es erst einmal beweisen", stellte Dortmunds Chefcoach Klopp zufrieden fest.

Nicht nur für Klopp und Friedrich war die Partie eine Begegnung mit der Vergangenheit. Erik Durm, derzeit als Schmelzer-Ersatz im Einsatz, spielte bis Sommer 2012 in der Mainzer Regionalliga-Mannschaft. Am Samstag holte er in der Nachspielzeit den Strafstoß heraus, den Lewandowski zu seinem elften Saisontor nutzte.

(RP)
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