Borussia Dortmund Dortmund klarer Favorit gegen Odds

Dortmund · Eine Zitterpartie wie beim 4:3-Sieg im Hinspiel, als der Bundesligist mit 0:3 zurücklag, soll es heute nicht werden. Das Team von Trainer Tuchel will im eigenen Stadion den Einzug in die Gruppenphase der Europa League perfekt machen.

Selbstbewusstsein und Euphorie sind riesig, die letzte Hürde auf dem Weg der Europa League für den neuen Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund eine Pflicht. "Wir wollen unbedingt in die Gruppenphase und den letzten Schritt machen", verkündete Trainer Thomas Tuchel bei allem Respekt vor de, Play-off-Rückspiel heute (20.30 Uhr/ARD) gegen Odds BK aus Norwegen, das die Dortmunder im ersten Duell mit einer 3:0-Führung nach 22 Minuten schockte.

"Das Hinspiel ist verarbeitet. Ich weiß nicht, ob es etwas bringt, tagelang darüber zu reden. Wir können uns den Luxus erlauben, nicht immer den mahnenden Zeigefinger zu heben", betonte Tuchel. Immerhin drehte seine Mannschaft vor einer Woche das Spiel souverän und gewann noch mit 4:3. "Solche Siege sind wichtig. Sie sind gut für das Vertrauen in die eigene Leistung", analysierte Dortmunds Cheftrainer und sah sich im Bundesliga-Auftritt drei Tage später in Ingolstadt (4:0) bestätigt. Es war der sechste Sieg im sechsten Pflichtspiel der Saison - und Gegentore gab es bisher nur in Norwegen. "Wir wollen den Norwegern so schnell wie möglich zeigen, dass sie hier nichts holen können", sagte Dortmunds Abwehrspieler Matthias Ginter, der bei der WM-Endrunde 2014 in Brasilien zum deutschen Aufgebot gehörte.

Für Borussia Dortmund, immerhin Tabellenzehnter der Uefa-Klubrangliste, geht es im Spiel gegen den 325. des Rankings um den Fortbestand der internationalen Präsenz und den späten Lohn für die Aufholjagd in der Rückrunde der Bundesliga in der vergangenen Saison, als sich die Mannschaft vom letzten auf den siebten Platz verbesserte. Zwar wurde die angestrebte Champions League verpasst, doch Tuchel merkte an: "Wir werden, sollten wir es schaffen, auch die Europa League mit Begeisterung angehen. Und sollten wir die Gruppenphase überstehen, sehe ich es als Herausforderung."

Die Europa League habe für ihn einen hohen Stellenwert. Ab der K.o-Phase sei "der Wettbewerb gut bestückt", meinte Matthias Ginther. "Ich freue mich über jedes internationale Spiel." Klub-Boss Hans-Joachim Watzke merkte einst vielsagend an, dass ihm lediglich noch der Gewinn der Europa League auf dem Briefkopf fehle. In der Saison 2010/11 war seine Mannschaft bereits dort vertreten, schied jedoch mit nur einer Niederlage und neun Punkten bereits in der Gruppenphase aus.

Doch so weit wollen die Schwarz-Gelben noch nicht denken, sondern zunächst gegen Odds die neue Euphorie um ihren Klub nutzen. Rund 65 000 Zuschauer werden erwartet. Eine Kulisse, die den Gästen aus der norwegischen Provinz mächtig Eindruck machen wird. "Wir wollen ihnen sofort zeigen, dass es hier nichts zu holen gibt", betonte Matthias Ginter.

Der Ex-Freiburger legte wie einige Teamkameraden nach einer verkorksten Premierensaison in Dortmund einen vielversprechenden Neustart hin und dürfte als Defensiv-Allrounder erneut als rechter Verteidiger zum Einsatz kommen. Im Tor wird gemäß der vereinbarten Rotation Roman Weidenfeller stehen, der in der Liga seinen Platz an den Schweizer Roman Bürki verloren hat. Spekulationen gab es, der Nationaltorhüter könne einen Wechsel anstreben. Nun heißt es, eine Verlängerung des Ende der Saison auslaufenden Vertrages mit dem 34-jährigen sei nicht mehr ausgeschlossen.

Das Play-off-Rückspiel in der Champions League zwischen Bayer Leverkusen und Lazio Rom (Hinspiel 0:1) war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet.

(SID)
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