Bundesliga Gladbach feiert 1:1 bei Bayer als Erfolg

Leverkusen · Leverkusen belohnt sich erneut nicht für den hohen Aufwand. Stefan Kießling findet: "Wir haben den Sieg verschenkt."

Brouwers schießt aus vier Metern über das Tor
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Brouwers schießt aus vier Metern über das Tor

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Am Ende standen sie beide mit einem Punkt da. Doch die Bewertung des leistungsgerechten 1:1 zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach fiel sehr unterschiedlich aus. Während die Gastgeber damit haderten, sich zum neunten Mal im 15. Saisonspiel nicht mit einem Sieg für ihren Aufwand belohnt zu haben, feierten die Gäste das Remis als Erfolg. "Wenn wir den letzten Pass besser spielen, haben wir sogar die Chance, das Spiel zu gewinnen. Aber insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung, und jetzt haben wir noch zwei Spiele, um eine sehr gute Hinrunde abzurunden", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.

So zufrieden klangen die Stimmen aus dem Leverkusener Lager ganz und gar nicht. "Wir haben den Sieg verschenkt. Wieder einmal", klagte Stefan Kießling nach einem Spiel, in dem Bayer hohes Tempo und viel Offensivdrang in die Partie eingebracht hatten, der Ertrag aber auch nicht zum ersten Mal hinter den Erwartungen zurückblieb. Dabei lief das gestrige Duell richtig gut an für die Werkself. Borussia ließ in Person von Patrick Herrmann die große Chance zur Führung liegen, und Hakan Calhanoglu brachte auf der anderen Seite Bayer mit einem satten Schuss gegen eine zu passive Gladbacher Defensive in Führung.

Doch es gehört zu den leidigen Aspekten im Leverkusener Auftreten, dass zu oft aus eigener Überlegenheit zu wenig Tore, ja zu wenig Torchancen resultieren. Der gestrige Spielverlauf war dafür symptomatisch. Bayer rannte an, war aber spätestens im Sechzehnmeterraum mit seiner Herrlichkeit am Ende. Nahe am gegnerischen Tor versandete die Offensivpower in zu kompliziertem Spiel, in der Weigerung, einfach mal zu schießen. "Manchmal fehlt uns das Glück, manchmal aber auch die Effizienz", sagte Bayers Geschäftsführer Michael Schade. Und er machte auch keinen Hehl daraus, dass er enttäuscht darüber war, an einem Spieltag, "der für uns richtig gut gelaufen war, nicht unseren Teil dazu beigetragen zu haben".

Roel Brouwers' Ausgleichstor für zunehmend mutigere und gefährlich konternde Gladbacher verhinderte, dass Bayer richtig Kapital aus den Niederlagen von Augsburg und Schalke schlagen konnte und nach dem 0:1 in München und dem 0:0 in Lissabon eine Woche beschloss, "mit deren Bilanz wir natürlich nicht zufrieden sind", sagte Schade. Bayer ist zwar Dritter, aber seit Einführung der Drei-Punkte-Regel hatte eben auch noch nie ein Dritter am 15. Spieltag nur 24 Punkte. In der Vorsaison standen bei Leverkusen zu diesem Zeitpunkt 37 Punkte.

Die Borussen haben als Tabellenvierter ebenfalls 24 Zähler, allein ein ähnliches Gegrummel wie beim gestrigen Gegner ist bei den Verantwortlichen nicht zu vernehmen. In Gladbach dominiert das Positive in der Bewertung. "Wir haben von 25 Pflichtspielen nur drei verloren. Das ist eine Hausnummer", sagte Eberl. Am Mittwoch empfängt sein Team Bremen, am Samstag geht es nach Augsburg. Bayer hat noch Hoffenheim und Frankfurt vor der Brust.

(RP)
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