Borussia Mönchengladbach Stindl blüht jetzt bei Borussia auf

Mönchengladbach · Der 27-Jährige ist maßgeblich am Aufschwung des Fußball-Bundesligisten beteiligt.

Borussia Mönchengladbach - FC Sevilla: Note 1 für Lars Stindl
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Borussia - Sevilla: Einzelkritik

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Foto: afp, PST/ej

Es gibt zwei Lars Stindls bei Borussia Mönchengladbach. Den, der auf der Suche nach sich selbst war in den ersten Wochen der Saison. Und den Stürmer Stindl, der ein wichtiges Element im Team von Trainer André Schubert ist. Die Champions-League-Spiele gegen den FC Sevilla zeigen dies. Beim 0:3 im September lieferte Stindl sein schwächstes Spiel ab. Damals war die gesamte Mannschaft in Unordnung, und Stindl, als Anführer aus Hannover geholt, war zu sehr mit sich beschäftigt, als dass er dem Team helfen konnte. Im Rückspiel, beim 4:2, war Stindl, jetzt fix als Stürmer gesetzt neben Raffael, der Matchwinner mit zwei Toren.

So trug er wesentlich dazu bei, dass sich Gladbach an Sevilla vorbeimogelte in der Tabelle und nun im letzten Spiel bei Manchester City aus eigener Kraft Platz drei und die damit verbundene Teilnahme an der Europa League sichern kann. Gelingt das und landet auch Leverkusen in der zweiten Klasse Europas, gibt es eine nette regionale Konstellation, die etwas hat von der früheren Oberliga West: In Dortmund, Schalke, Gladbach und Bayer wären dann vier Teams aus NRW dabei. "Wir wollen unbedingt in die Europa League", stellte Stindl klar.

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Sein Beitrag zur aktuellen Situation Borussias ist beträchtlich: Seit es beim 27-Jährigen läuft, läuft es auch bei Gladbach. In der Bundesliga hat er drei Tore erzielt und drei vorbereitet. Gegen Sevilla traf er zum 1:0 und 4:1. Es waren seine Champions-League-Treffer zwei und drei, damit ist er Gladbachs Rekordtorschütze in der Königsklasse. Dass auch sein Sturmpartner Raffael traf, passt, denn seit sie zusammen Dienst tun, stimmt die Balance bei Borussia. Sie sind offensiv immer in der Lage, gute Ideen und Torgefahr zu entwickeln, zudem stellen sie als erste Verteidiger geschickt Laufwege zu. Es passt so gut, dass Schubert feststellte, dass es für alle anderen Angreifer schwer sei, an den routinierten Herren vorbeizukommen.

Stindl hat einen pinseligen Stil, er wischt hin und her auf dem Spielfeld. Würde man seine Laufwege mit bunten Strichen nachvollziehen, wäre es ein skurriles Gemälde. Mit zuweilen unorthodoxen Bewegungen schafft er Räume, er hat ein Gespür für den finalen Pass und ist "eiskalt" vor dem Tor, wie Torhüter Yann Sommer anmerkte. Stindl ist die perfekte Ergänzung zu Raffael. Das Duo ist nahezu in jedem Spiel produktiv: mit Toren oder Assists.

Auch der dritte Torschütze gegen Sevilla, Fabian Johnson, gehört zu den Gesichtern des Aufschwungs. "Er ist ein wichtiger Strukturspieler", befand Sportdirektor Max Eberl. Johnson ist ballsicher, technisch und taktisch versiert - er fehlte in den ersten Wochen der Saison verletzt, auch beim 0:3 in Sevilla. Borussia war zu grün, wie auch in den beiden Spielen in der Runde der letzten 32 der Europa League im Februar, als sie besser spielte, aber 0:1 und 2:3 verlor.

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Foto: dpa, kne hpl

Am Mittwoch war Borussia reifer und abgezockter als der Gegner - diese Eigenschaften hatte man eigentlich eher dem zweimaligen Europa-League-Gewinner zugeschrieben. Das 4:2, der erste Sieg Borussias in der Champions League, war der bisherige Höhepunkt des Werdegangs einer Mannschaft, die sich neu geordnet und entwickelt hat: spielerisch, kämpferisch und mental. "Ich bin froh, dass es jetzt so gut läuft", sagte Lars Stindl.

(RP)
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