Wegner und Sauerland attackieren Maske "Henry hat große Scheiße geredet"

Erfurt · Henry Maske hat sich als ARD-Experte am Wochenende nicht sonderlich viele Freunde gemacht – vor allem nicht bei Box-Promoter Wilfried Sauerland und Trainer UIi Wegner. Die kritisierten den ehemaligen Weltmeister aufgrund seiner Meinung scharf.

 Henry Maske muss sich harte Wort von Wilfried Sauerland und Ulli Wegner gefallen lassen.

Henry Maske muss sich harte Wort von Wilfried Sauerland und Ulli Wegner gefallen lassen.

Foto: dpa, bvj jhe

Henry Maske hat sich als ARD-Experte am Wochenende nicht sonderlich viele Freunde gemacht — vor allem nicht bei Box-Promoter Wilfried Sauerland und Trainer UIi Wegner. Die kritisierten den ehemaligen Weltmeister aufgrund seiner Meinung scharf.

Firat Arslan fühlte sich betrogen, Fritz Sdunek beschimpfte die Kampfrichter, und selbst Henry Maske witterte einen Skandal. Die umstrittene Niederlage von Box- "Opa" Arslan (43) in Erfurt gegen den Kubaner Yuan Pablo Hernandez hat für viel Wirbel gesorgt.

"Ich hatte das Gefühl, dass ich die klareren Treffer hatte", sagte Arslan nach der bitteren Niederlage in seinem vermeintlich letzten WM-Kampf. Sein Coach Sdunek wurde wesentlich deutlicher: "Für mich heißt der Sieger Firat Arslan. Solche Kampfrichter machen langfristig das Boxen kaputt."

Die Trainer-Legende (machte die Klitschkos zu Weltmeistern) hatte kein Verständnis für das umstrittene Urteil (115:113, 113:115, 113:116), mit dem Hernandez seinen IBF-Titel im Cruisergewicht verteidigte. Mit seiner Meinung war Sdunek nicht allein. "Arslan hat gewonnen, seine absoluten Möglichkeiten ausgeschöpft", sagte Ex-Weltmeister und TV-Experte Maske.

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"Wer von einem Fehlurteil spricht, der kann nicht mehr mein Freund sein", sagte Wegner und kritisierte die Analyse von Maske scharf: "Wenn er das gesagt hat, dann bin ich wirklich sauer. Eine Schweinerei ist das von ihm." Sauerland ging in seiner Wortwahl sogar noch ein bisschen weiter: "Henry hat große Scheiße geredet."

Arslan schlug bei der Verkündung des Urteils die Hände über dem Kopf zusammen. Auch ein Großteil der Zuschauer reagierte entsetzt und pfiff den wenig überzeugenden, jedoch technisch überlegenen Hernandez aus. "Über das Urteil zu diskutieren, ist Quatsch", sagte Hernandez-Coach Ulli Wegner (72). Beim Team von Hernandez ("Ich habe verdient gewonnen") reagierten die Verantwortlichen äußerst dünnhäutig auf Kritik.

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Promoter Kalle Sauerland, Sohn von Wilfried Sauerland und Betreuer beider Boxer, konnte die Diskussion nicht nachvollziehen. "Von einem Fehlurteil zu sprechen, geht für mich zu weit. Es war Pablos bester Kampf, er hat die deutlicheren Treffer gemacht", sagte er: "Es war knapp, aber auch Firat hat eine großartige Leistung gezeigt."

Vor dem Kampf hatte Arslan noch gesagt, dass es seine vierte und letzte Chance auf einen WM-Gürtel sein würde. Im 17. Jahr seiner Profikarriere kämpfte der in Friedberg geborene Arslan aufopferungsvoll, um nach dem Verlust seines WBA-Titels im Jahr 2008 erneut einen WM-Gürtel zu erringen. Für Arslan war das ein Deja-vu-Erlebnis. Im November 2012 hatte er nach einer ebenfalls starken kämpferischen Leistung umstritten gegen WBO-Champion Marco Huck verloren. Möglich, dass Arslan weiter boxt, um doch noch ältester Cruisergewichts-Weltmeister der Geschichte zu werden.

(sid/dpa/spol)
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