Abraham-Kampf am Samstag Sauerland sieht "neue Ära für das Boxen"

Berlin · Kalle Sauerland kann den Samstagabend kaum noch erwarten. "Dann beginnt eine neue Ära für das Boxen", sagt der Promoter von Deutschlands größtem Boxstall. Seine Augen leuchten, wenn er über die neue Zusammenarbeit mit TV-Partner Sat.1 spricht.

 Das Rematch zwischen Artur Abraham und Paul Smith findet in Hamburg statt.

Das Rematch zwischen Artur Abraham und Paul Smith findet in Hamburg statt.

Foto: dpa, lus jai

Nicht nur Sauerland erhofft sich einen gewaltigen Schub für die Faustkämpfer, mit einer erfolgreichen Titelverteidigung soll Weltmeister Arthur Abraham für einen perfekten Auftakt der Traum-Ehe sorgen.

"Wir freuen uns, sehr viele große Fights zusammen zu machen", sagte Sauerland. Am ersten großen gemeinsamen Kampfabend wird am Samstag (22.30 Uhr/Sat.1) Supermittelgewichts-Champion Abraham gegen den Briten Paul Smith in den Ring steigen. Dann sollen nicht nur mehr als 10.000 Zuschauer in der Berliner Arena am Ostbahnhof dabei sein, sondern auch Millionen vor den TV-Geräten.

"Wir möchten einen sehr guten Eindruck im ersten Kampf bei Sat.1 hinterlassen", sagte Abrahams Trainer Ulli Wegner und nahm seinen Schützling in die Pflicht: "Er wurde als großer Star angekündigt, also muss er das auch beweisen und den Kampf gewinnen."

Abraham ist das Gesicht der neuen Partnerschaft und spielt in den Werbespots die Hauptrolle. Weitere Zugpferde sind die Weltmeister Jürgen Brähmer und Yoan Pablo Hernandez. Auch Gennadi Golowkin soll zum Star aufgebaut werden. Der WM-Kampf des in Stuttgart lebenden Kasachen gegen den Briten Martin Murray wird in der Nacht zum Sonntag ebenfalls live aus Monte Carlo übertragen.

"Ich denke, ein Marktanteil von bis zu 25 Prozent ist möglich. Wir sind der neue deutsche Boxsender", sagte Zeljko Karajica, Geschäftsführer von ProSieben/Sat.1, bereits im November.

Dass Boxen plötzlich zur großen Nummer im Privatfernsehen werden kann, wurde überhaupt erst durch das Ende der Partnerschaft zwischen Sauerland und der ARD möglich. Das Erste war pro Jahr mit rund 13 Millionen Euro für zwölf Kampfabende beteiligt, zuletzt war die Kritik an der Sportart innerhalb des Senders allerdings zu groß geworden. Nach 13 Jahren lief die Zusammenarbeit Ende 2014 aus - und für Sat.1 ergab sich eine einmalige Chance.

"Wir wollen eine neue Box-Ära einläuten", sagt auch Sat.1-Sportchef Alexander Rösner: "Wir haben ein langfristiges Engagement mit Sauerland und können jetzt endlich mit dem großen Sport anfangen." Große Fights seien auch deswegen möglich, weil beim Sender auch Sturm Boxing (Felix Sturm) und SES Boxing (Robert Stieglitz) unter Vertrag stehen. Die Ausrede, dass Kämpfe wegen verschiedener TV-Partner nicht möglich seien, entfällt damit völlig.

Insgesamt zehn bis zwölf Kampfabende, so der Plan des Fernsehsenders, sollen pro Jahr auf den unterschiedlichsten Plattformen zu sehen sein. Mit den Sauerland-Profis wird sich Sat.1 im Free-TV an sechs und zusätzlich im Pay-TV an zwei Abenden schmücken. Experte bei den Live-Übertragungen wird der ehemalige Profi Axel Schulz, die frühere Kickbox-Weltmeisterin Christine Theiss wird die Interviews führen und Tobias Drews die Kämpfe kommentieren. Insgesamt sind zur Premiere in Berlin 178 Mitarbeiter des Senders vor Ort, 13 Kameras filmen Abrahams Re-Match gegen Smith.

(sid)
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