Boxen Das ist Felix Sturm
Felix Sturm wurde am 31. Januar 1979 in Leverkusen geboren. Der Mittelgewichtler heißt mit bürgerlichem Namen Adnan Catic und ist bosnischer Abstammung.
Bereits als Amateurboxer konnte Sturm eine erstaunliche Bilanz aufweisen. In 143 Amateurkämpfen siegte er 134 Mal bei neun Niederlagen.
2000 holte der Linksausleger die Goldmedaille bei den Europameisterschaften im Halbmittelgewicht und nahm an den Olympischen Spielen in Sydney teil.
2001 wechselte "Leonidas" ins Profilager und gestaltete gleich seinen ersten Kampf gegen den Portugiesen Antonio Ribeiro siegreich.
Bereits nach 19 Profikämpfen durfte Sturm als Herausforderer seinen ersten Titelkampf gegen den Argentinier Hector Velazco bestreiten, den er nach Punkten gewann. Sturm konnte sich mit 24 Jahren WBO-Weltmeister nennen.
Im März 2006 erhielt Sturm erneut die Chance auf einen Weltmeistertitel. Gegner war Maselino Masoe aus Samoa, der nach Punkten niedergerungen wurde. Den Titel verlor Sturm allerdings bereits drei Monate später wieder an den Spanier Javier Castillejo.
Sturm kämpfte sich trotz des erneuten Rückschlags wieder zurück an die Weltspitze und holte sich im Rematch den Titel zurück.
Die folgenden vier Titelverteidigungen gewann Sturm allesamt, bevor es am 25. Juni 2011 in Köln zum Fight gegen Matthew Macklin kam. Zwei Punktrichter stimmten für Sturm, während einer den Boxkampf für Macklin wertete. Nach Meinung vieler Experten behielt der Deutsche seinen Titel zu Unrecht.
Sturm verbesserte seine Kampfstatistik auf 39 Siege in 45 Duellen. Nur dreimal verließ er den Ring als Verlierer, zwei Kämpfe endeten unentschieden. Die Auseinandersetzung mit dem Australier Sam Soliman zu Beginn des Jahres 2013 hatte Sturm ursprünglich verloren. Weil Soliman gedopt war, ging der Kampf ohne Wertung in die Statistik ein.
Sturm schrieb am 7. Dezember 2013 deutsche Boxgeschichte, als er zum vierten Mal den Weltmeistertitel gewann. Der 34 Jahre alte Mittelgewichtler aus Leverkusen besiegte in Stuttgart den bisherigen IBF-Titelträger Darren Barker (England) durch technischen K.o. bereits in der zweiten Runde.
Am 21. Februar 2016 gewann er den Revanche-Kampf gegen Fjodor Tschudinow, wurde zum fünften Mal Weltmeister und verbesserte so seinen eigenen Rekord.
Am 16. April 2016 bestätigte Sturm, dass die World Boxing Association ihm mitgeteilt habe, dass er nach dem Sieg gegen Tschudinow in der A-Probe positiv auf die anabole Substanz Hydro-XY-Stanozolol getestet worden sei. Später stellte sich auch die B-Probe als Positiv heraus. Sturm hatte inzwischen seinen WBA-Titel im Supermittelgewicht aufgrund einer Verletzung niedergelegt. Eine Sperre der Boxverbände gab es nicht.
Im April 2020 wurde Sturm wegen Steuerhinterziehung, Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz und Körperverletzung (in dem Kampf, in dem er gedopt war), zu drei Jahren Haft verurteilt. Sturm ging in Revision. Im Dezember 2021 wurde das Strafmaß auf zwei Jahre und vier Monate Haft reduziert.
Noch während der laufenden Revision gab Sturm im Dezember 2020 sein Comeback mit einem Kampf gegen Timo Rost.
Am 26. März 2022 bestritt Sturm einen WM-Ausscheidungskampf gegen den Ungarn Istvan Szili und verlor nach Punkten. Bei einem Sieg in der Dortmunder Westfalenhalle hätte Sturm zum sechsten Mal um einen WM-Gürtel boxen können.
Das Karriereende war damit für Sturm aber trotzdem nicht in Sicht. Am 18. Februar 2023 stieg er gegen Sükrü Altay in den Ring und gewann. Anschließend kündigte er an, seine Laufbahn noch ein wenig fortsetzen zu wollen.
Zunächst aber musste Sturm seine Haftstrafe antreten. Ab dem 28. Februar 2023 war er im offenen Vollzug der JVA Euskirchen.