Kritik an Mega-Fight zwischen Mayweather und McGregor "Das ist eine totale Kirmes-Nummer"

Hamburg · Floyd Mayweather ist wieder da. Nach seinem Rücktritt vor 21 Monaten will er der Ex-Champion wieder mal Kasse machen. Der neue Plan ist für die einen clever, für die anderen perfide.

 Conor McGregor ist eigentlich im Mixed Martial Arts zu Hause.

Conor McGregor ist eigentlich im Mixed Martial Arts zu Hause.

Foto: dpa, JC hak

Der frühere Box-Weltmeister Floyd Mayweather hat eine merkwürdige Idee, seinen unerhörten Reichtum zu mehren. Er will am 26. August in Las Vegas mit dem UFC-Kämpfer Conor McGregor in den Ring steigen. Das teilte der 40 Jahre alte Mayweather seiner gewaltigen Fangemeinde in der Nacht zum Donnerstag mit. Zwar hat der Amerikaner im September 2015 seine Karriere beendet, für eine entsprechende Prämie lässt sich "Money", wie der geschäftstüchtige Mayweather auch genannt wird, aber nicht lange bitten. Angeblich dürfen beide Rivalen jeweils dreistellige Millionen-Gagen erwarten. Ob es den Kampf aber jemals geben wird, bezweifeln viele Experten.

Mayweather galt in seiner aktiven Zeit als weltbester Boxer. Dass der in 49 Kämpfen unbesiegte Champion in fünf verschiedenen Gewichtsklassen trotz Pause weiterhin sein Metier beherrscht, gilt als sicher. Anders bei seinem Gegner.

Der Ire McGregor ist Kämpfer der sogenannten Mixed Martial Arts. Das ist ein Vollkontaktsport verschiedener Kampftechniken wie Jiu-Jitsu, Karate, Kickboxen, Taekwondo und weiteren Formen gemischt mit Elementen aus Ringen, Judo und Boxen. Regeln gibt es nahezu keine, selbst auf den am Boden liegenden Gegner darf eingetreten und -geschlagen werden.

"Das hat mit Boxen nicht viel zu tun"

Angeblich soll der Kampf nach Boxregeln ablaufen. In diesem Fall hat McGregor nicht die Spur einer Chance. Er selbst beherrscht den Faustkampf nur mäßig. "Das ist eine totale Kirmes-Nummer und hat mit Boxen nichts zu tun", sagte Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer, am Donnerstag. "Das ist eine reine PR-Geschichte. Da werden Leute für dumm verkauft."

Als Kämpfer und Leichtgewichtsweltmeister der brutalen Ultimate Fighting Championship (UHC) ist der 28-jährige McGregor ein Held und hat eine große Anhängerschaft. In den sozialen Netzwerken überschlagen sich die Fans mit Kampfgejohle. Sie hoffen, dass sich McGregor nicht an Boxregeln halten wird, sondern in sein typisches Kampfmuster verfällt. "UHC ist widerwärtig. Ich mag es nicht, wenn auf einen kampfunfähigen Gegner am Boden eingetreten wird. Das hat etwas von Gladidatoren-Kämpfen", echauffierte sich Pütz und klagte: "Dass dieses abartige Geschäft mit Boxen in Verbindung gebracht wird, ist ein völlig falsches und bedauerliches Signal."

UFC ist eine privates Unternehmen. Es gibt für die Kämpfe keinen Verband, keine Struktur, keine Ranglisten, keine Satzungen. "Die Kämpfer sind Leibeigene des Unternehmens", betonte Pütz. "Ich hoffe, dass sich so was nie in Deutschland durchsetzen wird."

(dpa)
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