Erschossener Boxer Hatte Raaff Kontakte ins Rockermilieu?

Köln · Im Fall des am Montagabend erschossenen Stefan Raaff rätselt die Kölner Mordkommission noch immer über die Hintergründe.

 Stefan Raaff hatte offenbar Kontakte ins Rockermilieu.

Stefan Raaff hatte offenbar Kontakte ins Rockermilieu.

Foto: stefan-raaff.de

Der 45-jährige ehemalige Profiboxer war vor dem Haus seiner Freundin in Frechen-Königsdorf getötet worden — mit sechs Schüssen in den Bauch. "Wer so etwas tut, will töten und gleichzeitig sein Opfer leiden lassen", sagte gestern ein Polizeisprecher. Anwohner hatten Schüsse gehört und die Polizei alarmiert. Raaff starb noch am Tatort.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Köln sagte, es gebe weder eine Spur zum Täter noch einen Hinweis auf ein konkretes Motiv. Berichte, wonach das Opfer Kontakte zu den Hells Angels hatte, wollte der Beamte nicht bestätigen. Er sagte: "Wir ermitteln in alle Richtungen." Doch Mutmaßungen über eine Verbindung Raaffs ins Rockermilieu häufen sich. Der Boxer soll zuletzt in einer Jacke des verbotenen Hells-Angels-Charters "MC Midland" gesehen worden sein.

Rechtsanwalt Wolfgang Bonn, der die Hells Angels im Rheinland vertritt, sagte "Bild.de": "Raaff war mit einem Hells-Angels-Mitglied aus dem Rheinland befreundet. Aber er war weder Mitglied, Prospect oder ,Hang Around' bei den Hells Angels." Demnach soll Raaff nicht einmal eine lose Verbindung zu den Rockern gehabt haben.

Derzeit brodelt es in der Kölner Rocker-Szene: In einem Ausgehviertel in der Innenstadt droht ein Krieg zwischen Hells Angels und dem neu gegründeten kurdischen Rockerclub "Median Empire". Erst Ende November schoss dort ein 30-Jähriger auf die Kneipe "Bubble Lounge", die dem Präsidenten von "Median Empire" gehört.

(sym)
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