Fotos Haye zeigt Klitschko seinen gebrochenen Zeh
Nach dem Kampf reichten sich die Kontrahenten erstmals die Hand: Wladimir Klitschko und David Haye. Der unterlegene Brite hatte wochenlang mit fragwürdigen Aktionen die Werbetrommel für den Box-WM-Kampf gerührt. Freunde werden die beiden wohl nicht mehr, dafür sorgte auch noch das Nachspiel.
Auf der Pressekonferenz nach der Punktniederlage hatte Haye auch gleich eine Begründung parat - ein gebrochener Zeh sei für die Pleite verantwortlich gewesen. Zur Untermauerung seiner Argumente kletterte er auf den Tisch und präsentierte dem Publikum seine Füße.
Der kleine Zeh des linken Fußes soll ihn während des Kampfes behindert haben. Er sei kaum in seinen Schuh gekommen, beteuerte der Brite.
"Ich will keine Ausreden nach dem Kampf finden. Aber vor drei Wochen habe ich meinen kleinen Zeh gebrochen. Absagen wollte ich deswegen natürlich nicht. Aber ich konnte meinen Schuh nicht richtig anziehen. Das hat mich schon ziemlich behindert und ich konnte nicht so loslegen, wie ich wollte“, sagte Haye.
"Ich bin kein Arzt, aber vielleicht hat dich ja eine Biene gestochen", entgegnete ihm Klitschko, der zuvor durch den Sieg den letzten der vier wichtigen WM-Gürtel in die Familie geholt hatte, amüsiert.
"Ich hätte ihn gern mit meinem 50. K.o. zu Boden geschickt, doch es hat leider nicht gereicht", sagte Wladimir.
Haye versteckte sein Gesicht unter einer dunklen Sonnenbrille.
Klitschko fand deutliche Worte für den Verlierer: "Das war eine Lehrstunde, leider ohne K.o. Aber ich glaube, er hat genug abgekriegt, um zu verstehen, dass er nichts im Schwergewicht zu suchen hat. Er ist nicht aus dem Holz geschnitzt. Er sollte zurück ins Cruisergewicht gehen."
Haye zeigte sich unbeeindruckt, zum Gerücht, er solle nun gegen Wladimirs Bruder Witali kämpfen, äußerte er sich nicht.
Der Brite hatte vor dem Kampf angekündigt, seine Profilaufbahn nach 27 Kämpfen (25 Siege) beenden zu wollen. Eine Millionengage könnte ihn wohl dennoch umstimmen.