Chambers boxt mit Respekt "Herr Klitschko ist ein großer Champion"

Düsseldorf (RP). Der Schwergewichts-Weltmeister aus der Ukraine verteidigt seine Titel der Verbände IBF, WBO und IBO am 20. März in der Esprit-Arena gegen Eddie Chambers (USA). 51 000 Zuschauer werden zu dem Spektakel erwartet.

Klitschko boxt gegen Chambers in Düsseldorf
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Eddie Chambers ist der große Rummel wohl nicht ganz geheuer. Der 27-Jährige steht da und lächelt verlegen in die Kameras. Er guckt sich um, als ob er sich verlaufen hätte und nun den schnellsten Weg wieder nach draußen sucht. Die Herren um ihn herum finden, dass Chambers unbedingt hierhin gehört. Sie sagen, er sei ein Box-Talent wie einst Muhammad Ali, Joe Frazier und Mike Tyson. Mindestens.

Seine Fähigkeiten soll er am 20. März in der Düsseldorfer Esprit-Arena zeigen — gegen Wladimir Klitschko. Der trägt den Beinamen "Dr. Steelhammer", seit sechs Jahren thront der Ukrainer ununterbrochen auf dem Thron des Schwergewichts-Champions der Verbände IBF, WBO und IBO. Sollte Chambers tatsächlich ein Großer werden wollen, an diesem Abend am Rhein ist dazu die ideale Gelegenheit sein Können zu demonstrieren.

Rein körperlich geht er mit eher ungünstigen Voraussetzungen in die Auseinandersetzung im Ring. Chambers misst 1,85 m und ist damit stattliche 13 Zentimeter kleiner als Klitschko. Im Lager der aus Philadelphia stammenden Nummer eins der WBO-Rangliste sieht man darin freilich keinen entscheidenden Nachteil. "Der Junge ist unheimlich schnell, der Junge ist unheimlich gut in Form, der Junge kann unheimlich hart zuschlagen", beteuert sein Promoter Dan Goosen.

So oder ähnlich hat der gleiche Goosen zuvor bereits zwei ambitionierte Kämpfer den Klitschkos als Herausforderer vermittelt. Tony Thompson und Chris Areola. Letzterem wurde durch den älteren Klitschko-Bruder Vitali ziemlich schnell verdeutlicht, dass es kein guter Einfall war, sich auf ein solches Duell einzulassen.

Natürlich soll diesmal alles anders werden. Chambers selbst gibt sich betont respektvoll vor dem Titelträger und sagt ganz artig: "Herr Klitschko ist ein großer Champion. Ich bin stolz, dass er mir diese Chance gibt. Ich werde meine Möglichkeit nutzen und die Welt schocken — am 20. März hole ich mir in Düsseldorf den Titel." Chambers blickt noch einmal in die Runde, versucht so finster wie möglich dreinzublicken und setzt sich dann wieder auf seinen Hocker. Sprücheklopfen ist nicht so seine Sache.

Wladimir Klitschko will noch mehr wissen von seinem Kontrahenten und übernimmt kurzerhand die Moderation: "Eddie, was ist das für dich für ein Gefühl, in einem solchen Stadion zu sein?" Chambers steht auf und dreht sich um. Ziemlich viele Plätze sind zu sehen. Mehr als 50 000 Zuschauer werden erwartet. "Das ist wirklich ein großes Ding", sagt Chambers.

Klitschko ist solche Dimensionen schon gewöhnt. Bei seiner letzten erfolgreichen Titelverteidigung im Juni vergangenen Jahres gegen Ruslan Chagaev kamen 61 000 Zuschauer nach Gelsenkirchen in die Arena. Neun Monate hat er seitdem pausiert. "Das ist für mich kein Problem. Ich habe die freie Zeit genossen", sagt Klitschko. "Jetzt freue ich mich aber wieder auf die Arbeit. Eddie ist ein guter Junge, aber der Champion bin ich."

(RP)
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