Überzeugender Sieg gegen Arslan Huck soll bis 2015 das Schwergewicht erobern

Stuttgart · Nach seinem Sieg gegen Firat Arslan will Marco Huck ins Schwergewicht wechseln. Einen Wunschgegner hat der WBO-Champion im Cruisergewicht auch schon – Witali Klitschko.

Marco Huck - Firat Arslan: die Promis am Ring
6 Bilder

Marco Huck - Firat Arslan: die Promis am Ring

6 Bilder
Foto: dpa, Sebastian Kahnert

Nach seinem Sieg gegen Firat Arslan will Marco Huck ins Schwergewicht wechseln. Einen Wunschgegner hat der WBO-Champion im Cruisergewicht auch schon — Witali Klitschko.

Die Pflichtaufgabe war schnell abgehakt. Gerade hatte Marco Huck seinen WBO-Gürtel im Cruisergewicht gegen Firat Arslan eindrucksvoll verteidigt, da forderte er den König des Schwergewichts. "Mein Wunsch ist es, gegen die Besten der Welt zu boxen. Und ich hoffe nun, dass der Klitschko endlich kommt", sagte Huck nach einem triumphalen Abend, an dem eigentlich nur eine Frage offengeblieben war: Wann wird "Käpt'n Huck" das Schwergewicht erobern?

Marco Huck - Firat Arslan
22 Bilder

Marco Huck - Firat Arslan

22 Bilder
Foto: ap, Daniel Kopatsch

Ob und wann der 29 Jahre alte WBO-Champion seinen nächsten Versuch in der Königsklasse des Boxsports wagen wird, ließen seine Promotor Wilfried und Kalle Sauerland auch am frühen Sonntagmorgen weit nach Mitternacht offen. Immerhin: Bereits am 3. Mai (Huck: "Wieso erst so spät?") wird ihr Schützling aber wieder in den Ring steigen. Ort, Gegner und Gewichtsklasse sind derzeit zwar noch unbekannt, nach seiner starken Vorstellung gegen den 14 Jahre älteren Arslan muss Huck allerdings den nächsten Schritt vollziehen und im Schwergewicht antreten. Alternativen? Fehlanzeige.

Und weil er das selbst am besten zu wissen scheint, betrieb er nach seinem Sieg durch technischen K.o. in der sechsten Runde noch im Ring kräftig Eigenwerbung. "Wenn ich topfit bin", behauptete Huck forsch, "kann mich niemand auf der Welt schlagen. Weder im Cruiser-, noch im Schwergewicht. Da kann ich mich nur selbst schlagen."

Ein Raunen erfüllte die Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Sicherlich, vor 11.000 zunächst vermehrt kritischen, dann aber äußerst beeindruckten Zuschauern hatte Huck nach langer Zeit mal wieder so richtig überzeugt und Arslan mit einer Tracht Prügel versehen. Aber Wladimir Klitschko bezwingen? Den wahrscheinlich besten Fighter auf diesem Planeten?

"Warum nicht?", fragte Huck. Er habe bereits nachgewiesen, was er geleistet hat. "Und die 30 Köpfe da oben verlieren ständig. Aber ich habe schon Schlachten geschlagen, die Leute wollen eine Huck-Show sehen — weil sie wissen, dass zu jeder Minute etwas passieren kann."

So geschehen im emotionalen zweiten Kampf gegen Arslan. Fünf Runden lieferten sich "zwei wahre Krieger" (Sauerland) einen verbissenen Fight, bei dem sich niemand einen Vorteil erarbeiten konnte. Dann aber explodierte der Champion förmlich — der Rest ist Geschichte.

"Das war ein Volltreffer, der hat Wirkung hinterlassen", sagte Arslan später mit einem dicken Veilchen unter dem linken Auge. "Wir wissen doch alle, dass Marco so richtig draufhauen kann."

Und deshalb glaubt auch Hucks Trainer Ulli Wegner, dass der gebürtige Jugoslawe sein erster Schwergewichtsweltmeister werden wird. 2012 hatte er gegen den Russen Alexander Powetkin äußerst umstritten den Kürzeren gezogen. Nun aber soll alles anders werden.
Denn der Kult-Trainer (71) hat einen Plan.

"Bis zum 1. Januar 2015 wird Marco Schwergewichtsweltmeister sein", prophezeite Wegner, für den die Aufgabe in der höchsten Gewichtsklasse einen besonderen Reiz besitzt. "Aber wir sind kein Ein-Mann-Betrieb und müssen das alles mit unserem Management klären."

Gesprächsbedarf besteht nach der Niederlage auch bei Arslan, ebenfalls Sauerland-Schützling. "Weil Deutschland nicht mit so vielen guten Boxern gesegnet ist" würde Wilfried Sauerland als Promoter eine Fortsetzung der Karriere befürworten. Aber als Mensch rät er Arslan davon ab. "Solche Treffer hinterlassen Wirkung", sagte Sauerland.

Nach dem Urlaub will sich Arslan mit seinem Team zusammensetzen und entscheiden. Ausgang offen: "Wir werden schauen, wie es weitergeht. Ich bin ein Kämpfer."

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort