Box-Fight in Oberhausen Wladimir Klitschko gewinnt peinlichen WM-Kampf

Oberhausen · Box-Champion Wladimir Klitschko hat seine Weltmeistertitel im Schwergewicht erfolgreich verteidigt. Der 38 Jahre alte Ukrainer gewann in Oberhausen gegen Herausforderer Alex Leapai (Australien) durch K.o. in der fünften Runde.

Wladimir Klitschko - Alex Leapai: Runde für Runde
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Foto: ap, FO

Klitschko feierte in seinem 65. Profikampf seinen 62. Sieg (53 nach K.o.) und behält damit die Gürtel der Weltverbände WBA, IBF und WBO. Für ihn war es bereits der 25. WM-Kampf seiner Karriere. Die letzte Niederlage hatte er vor zehn Jahren in Las Vegas gegen Lamon Brewster aus den USA kassiert, den Titel allerdings zwei Jahre später zurückerobert.

Der Kampf war jedoch, wie so oft, mehr eine Farce als ein echtes Kräftemessen. Der Außenseiter baute nur auf den "Lucky Punch", Klitschko hatte keine Mühe, den Australier auf die Bretter zu schicken.

Wladimir Klitschko gegen Alex Leapai: Die Bilder des Kampfs
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Boxen: Wladimir Klitschko - Alex Leapai

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Gleich nach dem Kampf war Manuel Charr, der im September 2012 gegen Witali Klitschko verloren hatte, mit einer Gruppe von Männern bemüht, den Ring zu stürmen — es gelang ihnen aber nicht. Immerhin durfte er kurz mit Kai Ebel am RTL-Mikrofon sprechen. "Ich will einfach meinen Rückkampf haben, ich möchte hier in Deutschland boxen", sagte Charr.

Auch Shannon Briggs, der in den vergangenen Tagen mehrfach auf sich aufmerksam gemacht hat, war wieder in Klitschkos Nähe — und feuerte aus der zweiten Reihe den Herausforderer mit "Alex, Alex"-Rufen an. Sowohl Briggs als auch Charr reihten sich mit ihren Auftritten ein in einen Abend, der allein durch die Rolle Leapais schon peinlich genug war.

"Es war nicht leicht, mein Kopf war in der Ukraine. Was derzeit in meiner Heimat passiert, beschäftigt die ganze Welt", sagte Klitschko, der sich bei seinen deutschen Fans bedankte: "Diese Fans sind einmalig." Vor Leapai zog Klitschko trotz des einseitigen Kampfes seinen Hut: "Du hast alles gegeben, Respekt."

Wladimir Klitschko: Hayden Panetierre schaut sich Alex-Leapai-Kampf an
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Klitschko-Freundin Panetierre schaut sich Leapai-Kampf an

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Derzeit scheint es keinen Boxer auf der Welt zu geben, der Klitschko ernsthaft gefährden kann — Pflichtherausforderer Leapai fehlten neben der nötigen Reichweite auch die technischen und taktischen Möglichkeiten. Nach dem dritten Niederschlag beendete der Ringrichter den Kampf.

In Wladimirs Ecke verfolgte Witali Klitschko den 53. K.o.-Sieg seines jüngeren Bruders, ging bei Jabs und Geraden mit und gab in den Pausen Ratschläge. Der ehemalige WBC-Weltmeister war trotz der Krise in der ukrainischen Heimat am Kampftag aus Kiew angereist, um Wladimir zu unterstützen, seine Ehefrau Natalia sang in der mit 12.000 Zuschauern ausverkauften Arena die ukrainische Nationalhymne.

(sid/gic)
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