Box-Kampf endet Unentschieden Remis zwischen Sturm und Stieglitz sichert Arbeitsplätze
Stuttgart · Ein salomonisches Unentschieden zwischen den Ex-Weltmeistern Felix Sturm und Robert Stieglitz sorgt weiter für Hochspannung und Arbeitsplatzsicherung im Supermittelgewicht.
Die Punktrichter hatten nach zwölf begeisternden Runden vor 6500 Zuschauern je einen der beiden Kämpfer mit 115:113 vorne gesehen. Der dritte wertete 114:114. Ein Verlierer hätte seine Karriere auf Top-Niveau nur schwer fortsetzen können. Abraham als Gast am Ring, sein Manager Kalle Sauerland, Ex-Schwergewichtler Axel Schulz und die Sturm-Entourage hatten den 35 Jahre alten Kölner knapp vorne gesehen. Aber der starke Endspurt des Magdeburgers Stieglitz, der die ersten Runden gegen den technisch versierteren und härter treffenden Sturm abgegeben hatte, rechtfertigte das Urteil. An den Gesichtern beider Boxer war abzulesen, dass sie sich nichts geschenkt hatten. Sturm war optisch am übelsten gezeichnet.
Tatsächlich wäre ein schneller Rückkampf das logischste. Aber so wird es wohl vorerst nicht kommen. Zuerst wird Abraham seinen Titel zum Start der neuen TV-Kooperation zwischen Sat.1 und dem Sauerland-Stall im Februar auf freiwilliger Basis wahrscheinlich erneut gegen Paul Smith verteidigen. Der in Armenien geborene Berliner hatte den Briten Ende September in Kiel einstimmig nach Punkten geschlagen.
Danach müsste sich Abraham innerhalb der folgenden 90 Tage seinem Pflichtherausforderer Stieglitz stellen, auch wenn diese Begegnung gewisse Abnutzungserscheinungen aufweist. Beide boxten in den vergangenen 18 Monaten schon dreimal (Bilanz: 2:1 für Abraham) gegeneinander. Erst danach - vielleicht im Herbst - könnte wieder Stieglitz gegen Sturm boxen, oder die Premiere Sturm contra Abraham kommt noch davor. Beide Managements und Sat.1 haben mehrere Trümpfe in der Hand. Zu diesem Thema sagte Sturm den Satz des Abends: "Unsere Arbeitsplätze sind in den kommenden beiden Jahren auf jeden Fall gesichert."