Axel Schulz neuer Experte Sat.1 soll Sauerland-Boxstall neuen Glanz verleihen

Berlin · Zur Präsentation des neuen TV-Deals mit Sat.1 scheute Sauerland Event keine Mühen und Kosten. Im noblen Spiegelsaal des Berliner Adlon Hotels ließ Deutschlands größter Profistall seine Weltmeister samt WM-Gürtel antreten. "Für uns ist es super, dass wir so einen großen Vertrag bekommen haben. Das haben uns viele nicht zugetraut", sagte Geschäftsführer Kalle Sauerland.

 Jürgen Brähmer, Arthur Abraham, Cecilia Braekhus und Yoan Pablo Hernandez sind die Aushängeschilder des Sauerland-Boxstalls.

Jürgen Brähmer, Arthur Abraham, Cecilia Braekhus und Yoan Pablo Hernandez sind die Aushängeschilder des Sauerland-Boxstalls.

Foto: dpa, ped hak

Sechs Kämpfe pro Jahr sollen bei Sat.1 mit Sauerland-Kämpfern im Free-TV pro Jahr gezeigt werden, zwei im Pay-per-view. Ein Budget von bis zu einer Million Euro soll der Sender angeblich pro Kampfabend in den kommenden zwei Jahren bei Sauerland-Kampfabenden investieren. Neuer Experte am Ring wird Ex-Profi Axel Schulz.

"Die Qualität unseres Sportproduktes hat gepasst. Wir hatten in den Verhandlungen mit den jungen Kämpfern sehr gute Argumente", sagte Geschäftsführer Kalle Sauerland. Zu den jungen Hoffnungsträger gehören Tyron Zeuge, Enrico Kölling und Stefan Härtel - und der forsche Vincent Feigenbutz.

Gerade Feigenbutz zeigte, wie motiviert besonders die jungen Sauerland-Kämpfer sind. Angesprochen auf seine nächsten Gegner sagte der 18 Jahre alte Youngster. "Erst wohl Stieglitz, dann Abraham." Angesichts so großer Respektlosigkeit platzte Weltmeister Arthur Abraham der Kragen. "Wer im Training nicht mal Schläge von Leichtgewichtlern verträgt, sollte nicht so eine große Klappe haben.
Schon gar nicht vor laufender TV-Kamera", wütete "King Arthur".

"Genau das sind die Typen, die wir brauchen", sagte Zeljko Karajica, Geschäftsführer von ProSieben/Sat.1, über den jungen und ungestümen Feigenbutz. Der Kampfsport-Experte Karajica hat viel vor mit den Sauerland-Kämpfern. "Ich denke, ein Marktanteil von bis zu 25 Prozent ist möglich. Wir sind der neue deutsche Boxsender", sagte Karajica.

Das ist in der Tat so, denn neben Sauerland sind auch Felix Sturm mit seinem Management und der SES-Boxstall aus Magdeburg bei Sat.1 unter Vertrag. "Dadurch haben wir enorme Möglichkeiten. Jetzt kann keiner mehr sagen, der Kampf kommt nicht zustande, weil zwei TV-Sender im Spiel sind", sagte Karajica.

Aushängeschilder bleiben jedoch die Weltmeister Abraham, Jürgen Brähmer und Yuan Pablo Hernandez. Auch mit dem nächsten Klitschko-Gegner Kubrat Pulew strebt der Berliner Boxstall eine weitere Zusammenarbeit an. Unklar ist nach wie vor, ob Marco Huck geht. Der Cruisergewichts-Weltmeister hatte seinen Ende 2014 auslaufenden Vertrag nicht verlängert. "Noch hat er Bedenkzeit, aber er soll nicht zu lange nachdenken, sonst ist der Zug abgefahren", sagte Kalle Sauerland.

Die ARD hatte die Zusammenarbeit mit dem Team von Gründer und Senior Wilfried Sauerland nach 13 Jahren für Ende 2014 beendet. Das Erste war pro Jahr mit rund 13 Millionen Euro für zwölf Kampfabende beteiligt. Zuletzt war die Kritik an der Sportart innerhalb des Senders allerdings zu groß geworden, so dass ein Ausstieg unausweichlich wurde. "Es war schade, weil es dort auch viele Leute gab, die Boxen sehr mögen", sagte Sauerland.

(sid)
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