Mayweather vs. McGregor Milliarden-Kampf könnte alle Grenzen sprengen

Las Vegas/Berlin · In der Boxwelt bahnt sich ein Mega-Kampf zwischen Floyd Mayweather und Conor McGregor an. Das Duell könnte aus verschiedenen Gründen alle Grenzen sprengen.

 Die Verhandlungen laufen noch, aber Conor McGregor schießt sich bereits verbal auf Floyd Mayweather ein.

Die Verhandlungen laufen noch, aber Conor McGregor schießt sich bereits verbal auf Floyd Mayweather ein.

Foto: afp, sr

Die Verhandlungen für den Milliarden-Kampf nehmen gerade erst Fahrt auf, doch das verbale Duell zwischen Floyd Mayweather und Conor McGregor ist längst eröffnet. "Meine Faust ist größer als sein Kopf. Ich werde ihm beibringen, wie man richtig kämpft", sagte McGregor, Megastar und Doppel-Weltmeister der Ultimate Fighting Championship (UFC).

Langsam, aber sicher bahnt sich ein Box-Kampf der Superlative an zwischen dem Iren und Floyd "The Money" Mayweather, dem ungeschlagenen Profibox-Weltmeister aus den USA. "Alle wollen das sehen, und wir wollen es den Fans geben", sagte der 39-jährige Mayweather. Mit einem Rekord von 49 Siegen ohne Niederlage war er 2015 zurückgetreten, doch nun lockt das große Geld.

"Ich bin davon überzeugt, dass der Kampf beim Verkauf eine Milliarde US-Dollar bringen kann", sagte McGregor. Mayweather hatte mit seinem Titelkampf gegen Manny Pacquiao im Mai 2015 über pay-per-view die Rekordsumme von 410 Millionen Dollar generiert. Das könnte locker übertroffen werden, denn einen derartigen Kampf mit Sportlern aus zwei unterschiedlichen Disziplinen, dazu noch beide derart exzentrisch, hat es noch nie gegeben.

"Floyd und ich müssen uns in Las Vegas treffen und reden. Sobald wir eine Zahl haben, mit der ich und er zufrieden sind, gehen wir zu den Promotern", sagte McGregor, der die nötige Profibox-Lizenz besitzt. Der 28-Jährige holte 2016 als erster Kämpfer Titel in zwei Gewichtsklassen der Ultimate Fighting Championship (UFC) und ist mittlerweile gelangweilt, weil ihm die starken Gegner fehlen.

100 Millionen Dollar Antrittsgage will McGregor angeblich kassieren. Nicht ausgeschlossen, dass das tatsächlich passiert. Denn "The Notorious" (Der Berüchtigte) ist nicht nur ein gnadenloser Kämpfer und König der Vollkontaktsportler, sondern auch ein knallharter Geschäftsmann. Mit seinen Kämpfen hat der Mann aus Dublin, der vor einigen Jahren noch von Sozialhilfe lebte, Millionen gemacht.

"Ich verprügele Leute für Lastwagenladungen voller Bargeld. Wie könnte ich dieses Leben hassen?", sagte McGregor. Auch Mayweather ist steinreich und hat ein ebenso lockeres Mundwerk wie der elf Jahre jüngere Europäer. "Es geht auch um Entertainment, das macht Spaß", sagte Mayweather.

Gekämpft werden könnte nach Mayweathers Wunsch bei einem Gewicht von etwa 150 Pfund (68 Kilogramm), McGregor ist das aber relativ egal. "Er braucht eben Regeln, ich nicht. Er hat Angst", sagte der Mann, der wie kein anderer für Mixed Martial Arts (MMA) steht. Wenn alles klappt, könnte der Fight rund um den Jahreswechsel in Las Vegas stattfinden.

McGregors Worte klingen arrogant, nach dem üblichen Geplänkel der Preiskämpfer. Doch er hält sein Wort, erfüllt seine großspurigen Prophezeiungen fast immer. "Die Leute haben immer über mich gelacht. Niemand hat mir die Dinge zugetraut, die ich erreicht habe. Die Zweifler und das Lachen motivieren mich", sagte McGregor.

Genau wie Mayweather provoziert er für sein Leben gerne, scheut kein Duell, kein Wortgefecht. Zu Pressekonferenzen erscheint er im Nerzmantel oder im elfenbeinfarbenen Anzug und lenkt schon damit alle Aufmerksamkeit auf sich. Und die Iren liegen ihm zu Füßen. Tausende reisen mit ihm um die Welt, sind bei den Kämpfen dabei und feuern ihn euphorisch an.

"Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht dankbar für dieses Leben bin", sagte McGregor, der mit dem Sieg über Mayweather Geschichte schreiben will: "Warum sollte man nur eine Welt erobern, wenn man auch zwei Welten erobern kann?"

(sid)
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