Verdacht auf Jochbeinbruch Klitschko haut Herausforderer Pulew ins Krankenhaus

Hamburg · Der K.o.-Sieg von Boxweltmeister Wladimir Klitschko hat beim Bulgaren Kubrat Pulew deutliche Spuren hinterlassen. Der Herausforderer musste ins Krankenhaus. Klitschko will jetzt schnell zu seiner schwangeren Verlobten.

Wladimir Klitschko - Kubrat Pulew
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Die Niederlage gegen Klitschko hat für Pulew schmerzhafte Folgen. Der Bulgare musste nach dem Kampf mit einer Mittelgesichtsfraktur am Jochbein, Verletzungen am Oberkiefer und einer starken Gehirnerschütterung in ein Hamburger Krankenhaus gebracht werden. Das teilte Ringarzt Stephan Bock nach einer ersten Untersuchung Pulews mit. "Ich wünsche immer, dass der Sportler nach dem Kampf gesund ist", sagte Klitschko, der Pulew durch K.o. in der fünfte Runde bezwungen hatte. "Aber das ist halt Sport."

Klitschko: "Es war schwer"

Das sei auch der Preis gewesen für seine Verbalattacken zuvor, meinte Klitschko. Der 38 Jahre alte Ukrainer hatte aber auch positive Worte für den Herausforderer übrig. "Kubrat Pulew hat eine gute Leistung gebracht. Dafür gebührt ihm Respekt. Es war schwer." Noch im Ring wandte sich Klitschko an seine Landsleute: "Ich möchte diesen Sieg den Leuten in der Ukraine widmen. Sie haben es in dieser Zeit sehr schwer", sagte er und schwenkte eine blau-gelbe Fahne.

Vor 14.500 Zuschauern in der ausverkauften O2-Arena der Hansestadt schickte Klitschko seinen Rivalen bereits in der ersten Runde zweimal zu Boden. Auch in der Folge hielt der mit 1,98 Meter vier Zentimeter größere Champion den von Otto Ramin trainierten Bulgaren auf Distanz. Im dritten Abschnitt stand Pulew nach einem weiteren Wirkungstreffer vor dem K.o. In Runde fünf war das ungleiche Duell dann beendet, nachdem der Titelverteidiger nach 2:11 Minuten erneut hart getroffen hatte.

Seit zehneinhalb Jahren unbesiegt

Für Klitschko, der die Weltmeistergürtel der Verbände IBF, WBO und WBA hält, war es der 63. Sieg im 66. Profikampf. Der in Hamburg und den USA lebende Athlet ist seit acht Jahren Weltmeister und hat seit zehneinhalb Jahren nicht mehr verloren. Für seine 17. erfolgreiche Titelverteidigung kassiert Klitschko 5,7 Millionen Dollar. Pulew kann sich mit 1,4 Millionen Dollar trösten. Der Boxer aus dem Berliner Sauerland-Stall kassierte die erste Niederlage nach 20 siegreichen Profikämpfen. Er fällt damit in der IBF-Rangliste zurück, kann sich das Recht auf einen WM-Kampf aber wieder erarbeiten.

Am Sonntag fliegt der Dreifach-Champion nach Nashville in den USA, wo seine schwangere Verlobte Hayden Panettiere das erste gemeinsame Kind erwartet. Stichtag für die Geburt ist der 1. Dezember. "Sie versteht viel vom Boxen. Sie fand es schrecklich, dass sie nicht dabei sein konnte", sagte Klitschko. "Sie hat sich den Kampf auf HBO angeschaut." Die Klitschko Management Group hat einen Kooperationsvertrag mit dem amerikanischen Boxsender über drei Kämpfe geschlossen.

(dpa)
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