Starke TV-Quote Wladimir Klitschko schlägt "Wetten, dass...?"

Köln · Klarer Erfolg für Box-Weltmeister Wladimir Klitschko (Ukraine) im Kampf um die TV-Quoten: Den Punktsieg von "Dr. Steelhammer" gegen Herausforderer Alexander Powetkin (Russland) in Moskau sahen 11,02 Millionen TV-Zuschauer bei einem Marktanteil von 35,4 Prozent.

Wladimir Klitschko - Alexander Powetkin: Runde für Runde
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Foto: dpa, Maxim Shipenkov

Die ZDF-Unterhaltungsshow "Wetten, dass ...?" mit Markus Lanz fiel mit 6,85 Millionen Zuschauern bei einem Marktanteil von 22,1 Prozent auf den geringsten Wert, den je eine reguläre "Wetten, dass...?"-Sendung erzielt hat. Der bisherige Minusrekord (April 2011) lag bei 7,41 Millionen.

Spätestens entschieden war der Zweikampf der Sender, als der Boxkampf um 21.58 Uhr begann. Die Klitschko-Quote kletterte auf über 11 Millionen Zuschauer, Lanz fiel auf 6 Millionen zurück. Allerdings schalteten bei RTL rund eine Million Zuschauer weg, wenn in den Kampfpausen Werbung gezeigt wurde. Als das Urteil verkündet wurde, waren mehr als 12 Millionen Zuschauer bei RTL eingeschaltet, "Wetten, dass..?" blieb knapp über der 5-Millionen-Marke.

Mit den 11,02 Millionen Zuschauern erzielte der Klitschko-Kampf ein deutlich besseres Ergebnis als beim letzten K.o.-Sieg des Mehrfach-Champions gegen Francesco Pianeta im Mai (8,31 Millionen). Die Rekordquote aus dem Kampf gegen den Briten David Haye vom Sommer 2011 (15,56) blieb allerdings unerreicht.

Putin fehlt am Ring

Russlands Staatspräsident Wladimir Putin ist dem WM-Kampf am Samstagabend fern geblieben. Obwohl sich in den Tagen vor dem Mega-Fight die Gerüchte gemehrt hatten, Putin werde persönlich in der Olympiahalle der russischen Hauptstadt in der ersten Reihe direkt am Ring Platz nehmen, kam es kurzfristig doch nicht dazu.

"Einen Tag vor dem Kampf mussten wir zwischenzeitlich sogar die Halle verlassen, weil von den russischen Behörden ganz genau die Sicherheit überprüft wurde", sagte Klitschkos Manager Bernd Bönte. Was der Grund für das Nichterscheinen des umstrittenen Politikers war, ist nicht bekannt.

Angeblich hatte sich Putin, ein bekennender Kampfsport- und Powetkin-Fan, in den vergangenen Monaten persönlich dafür eingesetzt, dass das politisch aufgeheizte Duell zwischen dem Ukrainer Klitschko und dem Russen Powetkin in Moskau stattfindet. Putin habe sich außerdem zu seinem 61. Geburtstag am Montag nichts mehr gewünscht als einen Sieg Powetkins. Doch daraus wurde nichts. Der "Russische Ritter" kassierte die erste Profiniederlage seiner Karriere und unterlag dem dominanten Klitschko einstimmig nach Punkten (119:104, 119:104, 119:104).

Kein Rückkampf geplant

Der Mega-Fight zwischen Box-Weltmeister Klitschko und Powetkin am Samstagabend wird wohl ein einmaliges Ereignis bleiben. "Es steht keine Revanche an", sagte Klitschkos Manager Bernd Bönte am Sonntagmorgen in Moskau: "Wenn jemand wie Wladimir wirklich jede Runde klar gewinnt, dann muss man darüber nicht mehr diskutieren."

Der Ukrainer Klitschko hatte den bis dahin ungeschlagenen Lokalmatador Powetkin am Samstag vor 14.000 Zuschauern in der Olympiahalle der russischen Hauptstadt einstimmig nach Punkten (119:104, 119:104, 119:104) bezwungen und seine WM-Gürtel souverän verteidigt. Die maximale Wertung von 120 Zählern verhinderte lediglich ein Punktabzug, ansonsten sahen die drei Punktrichter den hochkonzentrierten "Dr. Steelhammer" in allen zwölf Runden klar vorn.

Gegen wen Klitschko nach dem "Machtkampf in Moskau" als nächstes in den Ring steigen wird, ist aktuell noch offen. "Es werden einige Namen gehandelt, aber Wladimir wird dieses Jahr nicht mehr boxen, erst im Frühjahr wieder", sagte Bönte: "Dann schauen wir mal, was sich bis dahin ergibt."

Der konkurrierende Sauerland-Boxstall, der auch Powetkin betreut, brachte bereits den Namen von Schwergewichtshoffnung Denis Boytsov (27/Russland) ins Spiel. "Er ist sicher ein interessanter Name, aber es gibt viele interessante Namen im Schwergewicht", sagte Bönte: "Wer der nächste Gegner von Wladimir wird, werden nun die Weltverbände entscheiden - und das dann rechtzeitig mit uns absprechen." Ein weiterer Kandidat ist der ebenfalls bei Sauerland unter Vertrag stehende Kubrat Pulew.

(sid)
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