Nürnberg/München Bundesligist Nürnberg entlässt Trainer Verbeek

Nürnberg/München · Martin Bader blickte ernst hinter seiner schwarz umrandeten Brille hervor. Einen "schönen Tag", sagte der Sportvorstand des 1. FC Nürnberg kurz nach der Entlassung von Trainer Gertjan Verbeek, könne er "leider" nicht wünschen - es herrschte mal wieder Untergangsstimmung beim Altmeister aus Franken. U23-Coach Roger Prinzen und Club-Idol Marek Mintal sollen jetzt den drohenden Rekordabstieg verhindern und den achten Sturz in die 2. Liga abwenden. "Wir müssen alles versuchen, um in der Bundesliga zu bleiben und jetzt dringend in den Endspielmodus kommen", sagte Bader.

Zuvor hatte der Sportvorstand die kurze Ära Verbeek nach nur 184 Tagen beendet. Er schloss sich damit einem Votum des Aufsichtsrates nach mehrstündiger Sitzung an, das "eindeutig" ausgefallen sei, wie Bader meinte. Verbeek stürzte über die jüngste Negativserie mit nur einem Sieg in den vergangenen acht Spielen und zuletzt vier Niederlagen in Folge. Drei Spieltage vor dem Saisonende belegt Nürnberg mit 26 Punkten den vorletzten Tabellenplatz, der Hamburger SV auf Relegationsplatz 16 hat 27 Zähler. Ihn habe deshalb die "Sorge um die Existenz" umgetrieben, meinte Bader.

Prinzen müsse vor dem Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 am Samstag "das Bewusstsein in die Mannschaft hineinkriegen, dass wir da das erste von drei Endspielen haben". Danach geht es noch gegen Hannover 96, zu Schalke 04 und womöglich wie zuletzt 2010 in die damals erfolgreich bestrittene Relegation. Damit es doch noch gut ausgeht, plant der Club ein Trainingslager in Mainz - und viele Gespräche, "damit jedem Einzelnen klar wird, was auf dem Spiel steht", wie Bader sagte. Den Profis rief er zu: "Gebt euren Frauen Fotos von euch, weil ihr sie in den nächsten drei Wochen nicht seht!" Verbeek (51), auch das betonte Bader, halte er nach wie vor für einen "herausragenden Trainer".

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort