"Kampfansage an Doping im Spitzensport" Kabinett beschließt Entwurf für Anti-Doping-Gesetz

Die Bundesregierung hat in der Kabinettssitzung am Mittwoch den Entwurf für das geplante Anti-Doping-Gesetz beschlossen. Das gemeinsam von den Ministerien des Inneren, der Justiz und der Gesundheit erarbeitete Gesetz sieht unter anderem vor, erstmalig das Selbstdoping von Sportlern sowie den Besitz von Dopingmitteln uneingeschränkt unter Strafe zu stellen. Dabei könnten überführten Athleten sogar Haftstrafen von bis zu drei Jahren drohen.

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Foto: dpa, Gero Breloer

"In Deutschland wurde seit Jahrzehnten über ein Anti-Doping-Gesetz gestritten. Ich bin froh, dass uns jetzt ein Durchbruch gelungen ist. Unser Anti-Doping-Gesetz ist ein Statement für den sauberen Sport und eine Kampfansage an das Doping im Spitzensport", sagte Justizminister Heiko Maas (SPD): "Mit unserem Anti-Doping-Gesetz unterstützen wir die Olympiabewerbung Hamburgs. Athleten, Zuschauer, Sponsoren und Verbände: Alle wollen saubere Spiele. Es darf keine Siege und Medaillen mehr um jeden Preis geben." Das Gesetz muss noch vom Bundestag verabschiedet werden.

Zuletzt hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) Bedenken angemeldet und vor juristischen Problemen bei der Umsetzung gewarnt. Kritik hatte es auch von Datenschützern und der Athletenkommission des DOSB gegeben. Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA)
unterstützt dagegen den Vorstoß der Politik.

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hatte sich zuletzt gegen zu viel Einflussnahme des Sports auf die Ausgestaltung des Gesetzes ausgesprochen. "Wir reden hier über Strafrecht und ein Bundesgesetz. Da gilt das Primat der Politik - und nicht die Autonomie des Sports", hatte der für Sport zuständige CDU-Politiker im Gespräch mit der Tageszeitung Die Welt erklärt.

(sid)
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