Madrid Der erste Clásico für Toni Kroos und Marc-André ter Stegen

Madrid · Im Clásico, dem Schlagerspiel der spanischen Erzrivalen Real Madrid und FC Barcelona, trifft heute der beste Angriff des europäischen Fußballs auf die beste Abwehr. Die Königlichen aus Madrid - angeführt von einem Cristiano Ronaldo in Bestform - erzielten mit 30 Treffern mehr Tore als die Clubs in den anderen großen Ligen in Europa. Barça ist als einziges Team nach acht Spieltagen noch ohne Gegentreffer. Der Fußball-Klassiker im Bernabéu-Stadion erhält zusätzlichen Reiz durch das mit Spannung erwartete Debüt des neuen Barça-Stürmers Luis Suárez. Genau am Tag des Derbys läuft die Sperre von vier Monaten nach seiner Beiß-Attacke gegen den Italiener Giorgio Chiellini ab.

Suárez trifft auf den Rivalen Ronaldo, mit dem er sich in der vorigen Saison den Goldenen Schuh für den besten Torjäger in Europa geteilt hatte. Er befindet sich in der Form seines Lebens, produziert Tore wie am Fließband. In den sieben Punktspielen, in denen er zum Einsatz kam, erzielte der Portugiese die Rekordzahl von 15 Treffern.

Eine Premiere erleben zudem heute der deutsche Weltmeister Toni Kroos in Diensten Reals und auf der anderen Seite der ehemalige Gladbacher Torhüter Marc-André ter Stegen. Für beide ist es der erste Clásico, für ter Stegen wahrscheinlich eher von der Bank aus. "Dass es ein besonderes Spiel ist, hat man ja auch schon in Deutschland mitbekommen", sagte Kroos bei dfb.de. Die Augen des Publikums werden aber auch auf Superstar Lionel Messi gerichtet sein: Ihm fehlt mit 250 Toren nur ein Treffer, um den Liga-Rekord des legendären Telmo Zarra (Athletic Bilbao) aus den 1940er und 1950er Jahren einzustellen. Unklar ist, ob der Argentinier noch im Bernabéu-Stadion geehrt werden soll, wenn er die historische Bestleistung bricht. Skeptiker wendeten ein, dass einige Real-Anhänger dies als eine Provokation empfinden könnten. Über Sieg und Niederlage werden nach Ansicht von Experten nicht allein die Torjäger Ronaldo, Messi, Neymar und Suárez entscheiden, sondern auch das Mittelfeld.

"In diesem Mannschaftsteil, in dem bislang immer Barcelona dominierte, kann Real einen leichten Vorteil haben", sagte der frühere Weltklassespieler Bernd Schuster. Kroos, Luka Modric und James Rodríguez ergänzten sich zuletzt vorzüglich, so dass in Madrid kaum jemand Xabi Alonso oder Angel di María eine Träne nachweint.

(dpa/sid)
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