Bundesliga-Kommentar Augsburg mischt die Liga auf

Meinung · In Mönchengladbach haben sie vor ein paar Wochen gemeinsam mit den Fans ein torloses Unentschieden gegen Bayern München gefeiert. In Leverkusen preisen sie sich für das Talent, den Münchnern eine ganze Halbzeit lang das Leben schwer gemacht zu haben. Und in Wolfsburg sagt Trainer Dieter Hecking, die Bayern müssten schon mit sieben Mann antreten, damit eine Chance bestehe, sie auf dem Weg zum nächsten Titel noch einzuholen. Also zum vorerst letzten Mal: Die Meisterschaft ist entschieden. Diesmal am 14. Spieltag.

 RP-Sportchef Robert Peters.

RP-Sportchef Robert Peters.

Foto: Phil Ninh

Fußball-Deutschland muss sich mit zwei anderen Wettläufen amüsieren: dem Kampf um die Plätze im europäischen Wettbewerb und dem Gedränge am Tabellenende. Eine besonders schöne Momentaufnahme bietet der gehobene Tabellenbereich. Dort punktet einer der größten Außenseiter der jüngeren Vergangenheit mit einer verblüffenden Beharrlichkeit. Der FC Augsburg behauptet sich im vierten Bundesligajahr neben und vor Klubs, die von ihrer wirtschaftlichen Ausstattung in einer ganz anderen Liga spielen sollten. Das Erfolgsrezept klingt wunderbar einfach: Es besteht zu großen Teilen aus Teamgeist und zu einem gehörigen aus taktischem Vermögen. Augsburg beschämt Mitbewerber, die immer noch meinen, auf dem Weg zum Erfolg sei allein die dicke Geldbörse entscheidend.

Dass die Augsburger nun nächste Woche den Titelkampf doch noch spannend machen könnten, ist aber eine zu verwegene Hoffnung. Immerhin treffen sie als Dritter in einem Spitzenspiel auf die Bayern. Und wenn sie ein 0:0 holen, dürften sie mit Recht in der Fankurve feiern.

(RP)
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