Pokljuka Deutsche Biathleten räumen ab

Pokljuka · Auch beim letzten Weltcup des Jahres überzeugt das DSV-Team, obwohl es keine weiteren Podestplätze gab.

Trotz der Podest-Nullnummer in den letzten beiden Rennen des Jahres gehen die deutschen Biathleten mit breiter Brust in die Weihnachtspause. Sie haben die Gewissheit, so stark zu sein wie schon lange nicht mehr. Mit grandiosen Auftritten in Pokljuka mit dem Doppelsieg von Simon Schempp, dem Erfolg von Laura Dahlmeier und zwei weiteren Podestplätzen stellten sie ihre beeindruckende Frühform unter Beweis. "Ich hoffe, dass es im Januar so weitergeht", sagte Schempp. Der Schwabe konnte da auch die Foto-Finish-Niederlage gestern im Massenstart gegen den Altmeister Ole Einar Björndalen im Kampf um Rang drei verschmerzen. Dass die Erfolge, die in den vergangenen zwei Wochen fast am Fließband kamen, aber längst keine Selbstverständlichkeit sind, zeigte sich auch bei den Damen. Im Massenstart wurde Vanessa Hinz nach zu vielen Schießfehlern als Beste Neunte, direkt gefolgt von Franziska Preuß und Laura Dahlmeier.

Damen-Bundestrainer Gerald Hönig war 74 Tage vor dem WM-Start dennoch zufrieden: "Wir haben ein kompaktes Team und können mit ruhigem Gewissen in die Weihnachtspause gehen." Nach den ersten drei der insgesamt neun Weltcups führen seine Mädels in der Nationenwertung deutlich, die Herren sind Zweite. Insgesamt haben die Skijäger in den bisher 20 Saisonrennen sechs Siege (Schempp/3, Dahlmeier/2, Hildebrand/1) und 19 Podiumsplätze eingeheimst. Im Gesamtweltcup sind mit Franziska Hildebrand (3), Franziska Preuß (6), Laura Dahlmeier (7) und Maren Hammerschmidt (10) gleich vier Damen in den Top Ten. Schempp ist Dritter - 53 Punkte hinter Martin Fourcade. "Was die Jungs in den ersten Wochen geleistet haben, ist sensationell", meinte Bundestrainer Mark Kirchner. Doch nach den kräftezehrenden Weltcupwochen sind die Akkus ziemlich leer. "Ich bin einfach nur froh, dass ich ein paar Tage Ruhe habe", sagte Schempp. Doch ab Mittwoch geht es mit dem Training weiter. "Wir wollen ja auch im neuen Jahr wieder vorne mitlaufen." Angeführt vom "Schemppinator", der erst 22-jährigen Dahlmeier und Hildebrand zeigen die Deutschen mannschaftliche Geschlossenheit. Warum es so gut läuft? "Momentan passt einfach alles von A bis Z. Wir sind ein superstarkes Team, jeder kann auf das Podest laufen und das zeigt, dass wir vieles richtig machen", sagte Dahlmeier.

Allein weil sie beim Saison-Auftakt in Östersund krank fehlte und Schempp mit zweimal patzte, laufen die beiden noch nicht im Gelben Trikot der Weltcup-Spitzenreiter. Die Kristallkugel hat für Schempp den höchsten Stellenwert. Dahlmeier setzt andere Prioritäten: "Mein Fokus liegt auf der WM. Den Gesamtweltcup kann man auch die nächsten Jahre angreifen."

(RP)
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