Randale im Derby DFB bestraft den 1. FC Köln hart

Köln · Nach Ausschreitungen muss Bundesligist auf Teil der Zuschauer verzichten.

Kölner Fans sorgen mit Platzsturm für Chaos
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Kölner Fans sorgen mit Platzsturm für Chaos

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Foto: Dieter Wiechmann

Der 1. FC Köln ist für die Randale einiger Chaoten nach dem Derby am 14. Februar bei Borussia Mönchengladbach hart be-straft worden, kommt jedoch wohl zum letzten Mal um ein Geisterspiel herum. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verurteilte die Rheinländer zu Zuschauer-Teilausschlüssen für drei Heimspiele und 200 000 Euro Geldstrafe, von denen 120 000 in infrastrukturelle und gewaltpräventive Projekte zu investieren sind. Zudem muss der Klub eine Reihe von Auflagen erfüllen.

Der Verein darf bis zum Saisonende nur noch personalisierte Eintrittskarten zu Auswärtsspielen ausgeben und muss bis zum Ende des Jahres 2015 mindestens 50 eigene Ordner bei Spielen in der Fremde einsetzen. Außerdem muss der Klub zur neuen Saison einen weiteren hauptamtlichen Fanbeauftragten und einen hauptamtlichen Sozialpädagogen einstellen, wobei Letzterer gerade Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren betreuen soll.

"Die Strafe trifft den 1. FC Köln hart und ist finanziell wie organisatorisch für uns eine große Herausforderung", sagte Vereinspräsident Werner Spinner. "Wir sind dennoch erleichtert, dass der DFB die Fanarbeit des 1. FC Köln und die von uns nach dem Derby ergriffenen Maßnahmen anerkennt." Für den FC ist dies in der Tat der letzte Warnschuss vor noch drastischeren Strafen: Sportdirektor Jörg Schmadtke hatte vorab von einer "existenzbedrohenden" Situation gesprochen, theoretisch wären sogar Punktabzüge oder der Zwangsabstieg möglich gewesen. So schlimm kam es erwartungsgemäß nicht.

Der Zuschauerausschluss betrifft die Heimspiele gegen 1899 Hoffenheim (12. April), Bayer Leverkusen (26. April) und Schalke 04 (32. Spieltag/8. bis 10. Mai). Die "Stimmungsblöcke" S3 und S4 im Unterrang der Südtribüne (2800 Plätze) werden jeweils geschlossen bleiben, was den Klub insgesamt etwa weitere 200 000 Euro kosten wird. Die betroffenen 2500 Dauerkartenbesitzer werden von den Geißböcken entsprechend entschädigt.

Etwa 30 FC-Chaoten in weißen Overalls hatten nach der Derbyniederlage in Mönchengladbach (0:1) am 14. Februar den Platz gestürmt. Es kam zu Jagdszenen auf dem Feld, Handgreiflichkeiten mit der Polizei und den Ordnungskräften. Zwei Randalierer wurden festgenommen, ein Polizist wurde verletzt. Der 1. FC Köln entzog der Ultra-Gruppierung "Boyz" daraufhin den Fanklub-Status. Zudem sprach der FC 45 Stadionverbote aus, von denen inzwischen sechs wieder aufgehoben sind.

(sid/RP)
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