Dortmund Kehl schießt Dortmund ins Halbfinale

Dortmund · In der Verlängerung trifft der 35-Jährige im DFB-Pokal zum 3:2 gegen den Bundesliga-Rivalen 1899 Hoffenheim.

Borussia Dortmund: Sebastian Kehl trifft zum Sieg gegen 1899 Hoffenheim
8 Bilder

Kehl-Hammer bringt Dortmund ins Halbfinale

8 Bilder

Vor sieben Jahren machte das Dorf Hoffenheim einen Ausflug nach Dortmund. 5000 Fans begleiteten den aufstrebenden Zweitligisten zum Pokalviertelfinale, weil ein Gönner den Geldbeutel ganz weit aufgemacht hatte. Sie erlebten damals eine 1:3-Niederlage. Gestern war wieder DFB-Pokalviertelfinale. Aber diesmal war der Hoffenheimer Fanblock im ehemaligen Westfalenstadion sehr viel übersichtlicher besetzt. Die Gastmannschaft hinterließ allerdings mehr Eindruck, sie hielt die Begegnung lange offen. Borussia Dortmund setzte sich erst in der Verlängerung mit 3:2 durch, weil Sebastian Kehl mit einem Fernschuss traf, dem wahrscheinlich ersten Weitschuss der Saison.

Die ersten Probleme hatte Dortmund schon vor dem Anpfiff. Kapitän Mats Hummels zwickte es mal wieder im empfindlichen Oberschenkel. Er musste seine Teilnahme ebenso absagen wie Nationalmannschaftskollege Marco Reus. Ihn hinderten Schmerzen im Adduktorenbereich. Für Reus spielte Henrikh Mkhitaryan auf der linken Angriffsseite, für Hummels verteidigte Sokratis.

Dessen Nebenmann Neven Subotic prägte die erste Halbzeit. Zunächst stand er nach einem eigentlich verunglückten Eckball von Jakub Blaszczykowski goldrichtig. Mit der Innenseite des rechten Fußes lenkte er die Vorlage in die vielzitierte lange Ecke zur 1:0-Führung für das Team von Trainer Jürgen Klopp.

Die Dortmunder waren gerade dabei, das ungewohnte Erlebnis eines Heimtores, das sie drei Pflichtspiele nicht mehr genossen hatten, zu verarbeiten, da hieß es schon 1:1. Im Anschluss an einen Eckstoß von Sebastian Rudy erfreute sich Kevin Volland erstaunlicher Freiheiten im Strafraum. Mit einer gekonnten Direktabnahme traf er ins Netz.

Dann kam der zweite Auftritt von Subotic. 40 Meter vor dem eigenen Tor bekam er den Ball nicht unter Kontrolle, Firmino lief dankbar auf den Kasten des BVB zu und brachte sein Team mit einem gefühlvollen Heber mit 2:1 in Führung. Der Treffer zeigte Wirkung, von Dortmund war bis zur Pause außer fußballerischen Dokumenten von Ratlosigkeit nichts mehr zu sehen. Hoffenheim kontrollierte den Gegner und war spielerisch deutlich besser.

Erst nach dem Wechsel wurde der BVB wieder ein ernstzunehmender Gegner, weil er viel aggressiver zu Werke ging und auch im vorderen Drittel Zweikämpfe suchte. Dadurch brachte er das ohnehin erstaunlich begeisterungsfähige Publikum wieder vollends hinter sich. Und es wurde laut. Das wiederum beeindruckte die Hoffenheimer. Sie verloren ein bisschen die Selbstverständlichkeit in ihrem Aufbauspiel, und auch Firmino konnte nicht mehr so unbehelligt seine kleinen Tricks einstreuen.

Die logische Folge der konzentrierteren Dortmunder Spielweise war der Ausgleich zum 2:2. Pierre-Emerick Aubameyang, zuvor klar im Schatten der Verteidiger, köpfte auf Flanke von Erik Durm ein. Der Gast wurde seinem Ruf gerecht, nicht eben zu den Abwehrspezialisten im Lande zu zählen, denn von seinen Innenverteidigern war beim Tor des Mannes aus Gabun keine Spur. Der BVB setzte nach, weniger mit fußballerischer Klasse als mit Wucht und Einsatz, aber das sind im Moment seine Mittel. Hoffenheim hatte jedenfalls große Mühe, sich gelegentlich vom Druck zu befreien. Das Zusammenspiel lief nicht mehr so wie über weite Strecken des ersten Durchgangs, weil die Gastgeber viel zupackender auftraten.

Beide Teams hätten das Spiel vor der Verlängerung entscheiden können. Aber Hoffenheims Torwart Oliver Baumann wehrte einen Kopfball von Subotic ab, und Firmino setzte den Ball auf der anderen Seite ans Außennetz.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort