Überblick Diese Sportler erlitten ein Schädel-Hirn-Trauma
Einige prominente Sportler hatten in Folge eines Unfalls ein Schädel-Hirn-Trauma – unter anderem die Skifahrerin Sarah Burke.
Oliver Schnitzler (Fußball/Hallescher FC)
Am dritten Spieltag der Saison 2017/18 prallte der Keeper beim 0:2 gegen Carl Zeiss Jena heftig mit einem Gegenspieler zusammen und wurde bewusstlos abtransportiert. Im Krankenhaus folgte die Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma.
Fernando Torres (Fußball/Atlético Madrid)
Im Spiel gegen Deportivo La Coruna fiel Torres in der Schlussphase nach einem Zweikampf mit dem Kopf auf den Boden und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Dort blieb der Spanier eine Nacht zur Beobachtung, dann gab es Entwarnung.
Daniel Buballa (Fußball/FC St. Pauli):
Im Zweitliga-Spiel der Saison 2016/17 gegen den VfL Bochum erlitt Buballa nach einem Zusammenstoß mit seinem Gegenspieler ein Schädel-Hirn-Trauma. Der Fußball-Profi war kurzzeitig bewusstlos und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Sarah Burke (Ski-Freestyle/Kanada):
Die Halfpipe-Weltmeisterin von 2005 war im Jahr 2012 beim Training auf den Kopf gestürzt und lag danach im Koma. Nach einem Herzstillstand kam es zu "schweren, irreparablen Gehirnschäden" wegen Mangels an Sauerstoff.
Die kanadische Ski-Freestylerin stirbt neun Tage nach ihrem schweren Sportunfall im Alter von 29 Jahren.
Kevin Pearce (Snowboard/USA):
In der Vorbereitung auf die Winterspiele in Vancouver stürzt der amerikanische Top-Snowboarder Kevin Pearce bei einem doppelten Salto mit dreifacher Schraube auf den Kopf. Nach dem Schädel-Hirn-Trauma liegt er im Koma, muss danach vieles neu erlernen.
712 Tage nach dem Unfall fährt Pearce mit Freunden, Sponsoren und Fans wieder Board. Später hält er Vorträge über Schädel-Hirn-Traumata und setzt sich sozial ein. Zurück in den Spitzensport kehrte er nie.
Joachim Deckarm (Handball-Weltmeister von 1978):
Am 30. März 1979 prallt der damals 25-jährige Deckarm beim Europapokalspiel im ungarischen Tatabanya mit dem Ungarn Lajos Panovics unglücklich zusammen und knallt bewusstlos auf den Betonboden der Halle. Er erleidet ein schweres Schädel-Hirn-Trauma (Schädelbasisbruch, schwere Gehirnquetschungen und gerissene Hirnhaut) und liegt danach 131 Tage im Koma.
Seitdem ist er pflegebedürftig. Deckarm lebt seit 2002 in einer Einrichtung für betreutes Wohnen in seiner Heimatstadt Saarbrücken. Dank seiner positiven Einstellung gilt Deckarm als Vorbild. Am 31. Mai 2013 wurde Deckarm in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.
Scott Macartney (Skirennfahrer/USA):
An seinem 30. Geburtstag stürzt der amerikanische Skirennfahrer Scott Macartney im Januar 2007 am Zielsprung in Kitzbühel. Er zieht sich ein Schädel-Hirn-Trauma zu und wird für einen Tag ins künstliche Koma versetzt.
Wenige Tage später darf er das Krankenhaus wieder verlassen. Im Dezember 2008 gibt er in der Abfahrt in Lake Louise sein Comeback. Er beendete mittlerweile seine Karriere.
Daniel Albrecht (Skirennfahrer/Schweiz):
Im Januar 2009 stürzt der Schweizer Skirennfahrer Daniel Albrecht beim Zielsprung in Kitzbühel schwer. Er erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Lungenquetschung. Er liegt drei Wochen im künstlichen Tiefschlaf. Ende April wird Albrecht aus dem Krankenhaus entlassen, bereits eine Woche später steht er wieder auf Skiern.
Nach dem Aufwachen sei es für ihn wie in einem Haus gewesen, in dem alles durcheinandergeraten war, sagte der ehemalige Kombinationsweltmeister einmal. Viereinhalb Jahre nach dem schweren Sturz gibt Albrecht, der im Weltcup nie wieder zu alter Stärke zurückfand, sein Karriereende bekannt.
Hans Grugger (Skirennfahrer/Österreich):
Der österreichische Skirennfahrer stürzt im Januar 2011 beim Abfahrtstraining auf der Streif in Kitzbühel. Wegen seiner schweren Kopfverletzungen muss er stundenlang notoperiert werden. Zudem liegt er knapp zwei Wochen im künstlichen Tiefschlaf.
Rund zwei Monate nach dem Unfall wird er aus dem Krankenhaus entlassen. Lange arbeitet er an einem Comeback, mehr als ein Jahr nach dem Sturz beendet er die Karriere. Probleme mit dem rechten Bein ließen keine Rückkehr in den Spitzensport mehr zu.
Michael Schumacher (Formel-1-Fahrer/Deutschland):
Der Rekord-Weltmeister ist am 29. Dezember 2013 im Skigebiet von Meribel unterwegs, als er stürzt und mit dem Kopf auf einem Stein landet. Ohne Helm hätte er den Unfall vermutlich nicht überlebt, mutmaßen die Mediziner in der Spezialklinik in Grenoble, in die Schumacher nach dem Unfall geflogen wird.
Tagelang liegt Schumacher im künstlichen Koma, die Ärzte sprachen von Lebensgefahr.
Jules Bianchi (Formel-1-Fahrer/Frankreich)
Der Franzose krachte beim Großen Preis von Japan 2014 ungebremst in einen Bergungskran und erlitt schwere Kopfverletzungen. Bianchi wurde im Krankenhaus von Tokio behandelt und auf die Intensivstation verlegt.
Bianchis Zustand war zwei Tage nach dem Unfall "ernst, aber stabil", wie die Ärzte mitteilten.