NBA Nowitzki und Mavs lösen Play-off-Ticket

Dallas · Vor einem Jahr musste der deutsche Basketball-Superstar zusehen, als noch 16 NBA-Klubs ihren Meister ermittelten. Diesmal ist er beim "großen Tanz" wieder dabei. Das Team aus Dallas ist aber nur ein krasser Außenseiter.

Nowitzki und Dallas erreichen die Play-offs
24 Bilder

Nowitzki und Dallas erreichen die Play-offs

24 Bilder

Dirk Nowitzki schrie seine Freude heraus. Nach einem Jahr Abstinenz feierte der Basketball-Profi nach dem 101:98 gegen den unmittelbaren Konkurrenten Phoenix ausgiebig die Rückkehr in die Play-offs. Zum 13. Mal steht der Würzburger mit den Dallas Mavericks in der K.o.-Runde der nordamerikanischen Profiliga (NBA). "Es fühlt sich gut an, zurück beim großen Tanz zu sein. Dort, auf der großen Bühne, wollen alle Klubs sein", sagte der 35-Jährige zum glücklichen Ausgang einer Hauptrunde mit Höhen und Tiefen. Die Mavs haben vor dem letzten regulären Saisonspiel als Siebter einen der der acht Play-off-Ränge sicher.

Da auch Dennis Schröder und die Atlanta Hawks durch das 98:85 gegen Titelverteidiger Miami Heat ihren Platz in den Ausscheidungsspielen um den Titel sicher haben, stehen erstmals seit 2001 wieder zwei gebürtige Deutsche in den Playoffs. Damals schaffte es neben Nowitzki auch der Leverkusener Detlef Schrempf mit den Portland Trail Blazers.

Für den ersten großen deutschen NBA-Star war vor 13 Jahren in Runde eins Schluss — und auch Nowitzki & Co. werden es schwer haben. Mit einem Sieg im abschließenden Spiel der regulären Saison bei den Memphis Grizzlies am Mittwoch hätten die Mavs Platz sieben sicher und würden zumindest dem West-Meister San Antonio Spurs aus dem Weg gehen. "Unser Club steht dafür, Meisterschaften zu gewinnen. Die kommenden Aufgaben sind hart, egal, gegen wen es geht, aber wir werden bereit sein", betonte Mavs-Coach Rick Carlisle.

Zunächst war die Erleichterung nach den verpassten Playoffs im Vorjahr greifbar. "Das große kollektive Ausatmen der Mavericks wird noch genug Wind produzieren, um die Haare für mehrere Tage durcheinanderzubringen", schrieben die "Dallas Morning News". Nowitzki erzielte 23 Punkte und zeigte mit 21 Zählern in der zweiten Halbzeit eine starke Leistung. "Der Grund, warum wir gewonnen haben, ist, weil wir in Dirk einen der besten Spieler auf dem Planeten haben", lobte Coach Rick Carlisle. "Und weil Monta Ellis sein größtes Spiel dieses Jahr gespielt hat, als wir ihn am meisten brauchten." Der 37 Jahre alte Neuzugang war mit 37 Punkten Topscorer.

Im dritten Viertel lagen die Gastgeber schon mit 13 Zählern hinten, doch die beiden Stars führten den Meister von 2011 wieder heran. Mit einem Distanzwurf zum 92:89 brachte Nowitzki sein Team in Führung und setzte zum ersten Jubelschrei an. "Das war schon ein Playoffspiel für uns", sagte der Flügelspieler angesichts der engen Ausgangslage im Westen. "Es waren viele Aufs und Abs diese Saison, aber wir haben es geschafft."

Vor allem auswärts trumpfte das Team aus Texas sehr selbstbewusst auf, gewann 23 von 40 Partien. Für Nowitzki, der in 78 Spielen im Schnitt 21,6 Punkte erzielte und seit vergangener Woche zu den erfolgreichsten zehn Korbjägern in der NBA-Geschichte gehört, ein wesentlicher Grund für die Play-off-Teilnahme. Von 41 Aufgaben in eigener Halle lösten die Mavericks immerhin 26.

Knapp drei Minuten vor Ende knickte Flügelspieler Nowitzki mit dem linken Fuß um, kehrte aber auf das Feld zurück. "Es tut die ersten Minuten weh, aber dann warte ich und es ist gut", sagte Nowitzki, der schon mindestens zehnmal an Knöchelverletzungen laborierte. "Es war jedenfalls gut genug, so dass ich wieder rein konnte."

Beim Erfolg gegen Meister Miami stand der frühere Braunschweiger Schröder nicht auf dem Parkett. Ohne den Rookie (Neuling) buchte Atlanta das Playoff-Ticket im Osten. Dort treffen die Hawks erneut auf Miami oder die Indiana Pacers. Es ist die siebte Teilnahme in Folge. Dies ist die längste Serie in der Eastern Conference.

(DPA)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort