Fecht-WM Dormagener Säbelfechter holen Mannschafts-Gold

Kasan · Als das historische WM-Gold perfekt war, gab es bei den deutschen Säbelfechtern kein Halten mehr. Nicolas Limbach sank jubelnd auf die Knie, seine Teamkollegen Max Hartung, Benedikt Wagner und Matyas Szabo begruben ihn nur Sekunden später unter sich.

Nach vielen vergeblichen Versuchen machte die Dormagener Mannschaft durch ein 45:41 gegen Olympiasieger Südkorea mit dem Weltmeistertitel ihr Meisterstück. Und schrieb in Kasan gleichzeitig Geschichte: Noch nie stand ein deutsches Säbelteam bei einer WM ganz oben auf dem Podest.

"Das ist ein richtiger Traum. Das Maximum", sagte Bundestrainer Vilmos Szabo. Seit Jahren versuchen sich seine Schützlinge bei einer WM an einer Medaille - bis zu den Titelkämpfen in Kasan vergebens. Gestern gab es für die auch privat miteinander befreundeten Fechter das goldene Happy End. Und das trotz gesundheitlicher Probleme: Limbach kämpfte mit Schüttelfrost, Hartung mit einem Magen-Darm-Infekt. Doch weder von ihrer angeschlagenen Gesundheit noch vom Olympiasieger oder dem bis dato amtierenden Weltmeister Russland im Halbfinale ließen sie sich von ihrem Weg abbringen.

Zugleich sorgten die Säbelfechter für das zweite deutsche Edelmetall der Titelkämpfe. Nach Silber durch Degenfechterin Britta Heidemann ist die offizielle Vorgabe des Deutschen Fechter-Bundes von zwei bis drei Medaillen damit erfüllt. Bereits nach dem 45:40 im Halbfinale gegen Gastgeber Russland war die Freude im deutschen Team riesengroß; nur zwei von neun Teilgefechten verloren sie. "Das ist, wie bei der Fußball-WM gegen Brasilien zu gewinnen", sagte Szabo. Und genau wie den Fußballern gelang seinem Team später der große Coup. Im Finale lagen die Deutschen 10:17 zurück, ehe die Aufholjagd begann. Limbach setzte schließlich den entscheidenden 45. Treffer.

(sid)
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