Eishockey-WM Kopfschütteln über Bundestrainer Cortina

Düsseldorf · Weil das Finale ihm zu lange dauert, will Pat Cortina ohne Spieler aus Köln und Ingolstadt zur WM.

Eishockey: Pat Cortina im Porträt
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Das ist Pat Cortina

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Bundestrainer Jogi Löw nimmt die Spieler von Bayern München und Borussia Dortmund nicht mit zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Brasilien, weil sie in den Tagen vor dem Abflug noch das Pokal-Endspiel bestreiten und daher nicht mit der Nationalmannschaft trainieren können - unvorstellbar?

Natürlich! Aber im Eishockey ist genau das der Fall. Bundestrainer Pat Cortina will auf die Spieler aus Köln und Ingolstadt bei der WM vom 9. bis 25. Mai in Minsk (Weißrussland) verzichten, weil sie in den Vorbereitungsspielen der deutschen Mannschaft gegen Russland heute und am Samstag noch nicht zur Verfügung stehen. Sie bestreiten morgen (19.30 Uhr in Köln) und Sonntag (14.30 Uhr in Ingolstadt/beide ServusTV) die Finalspiele fünf und sechs um die Deutsche Meisterschaft. Zum Erreichen des Titels sind vier Siege notwendig. Nach vier Begegnungen steht es 2:2, da Gastgeber Ingolstadt das vierte Spiel mit 4:1 gewann .

Der Ingolstädter Topscorer Thomas Greilinger kann kaum glauben, dass er sich mit guten Leistungen und Toren um die WM-Teilnahme bringt. "Das wäre seltsam", sagt er und fragt: "Was wäre denn, wenn Mannheim gegen Berlin im Finale stünde? Hätte Cortina dann auf 15 Spieler verzichtet?"

Mit seiner Ankündigung ruft Pat Cortina nicht nur Kopfschütteln bei Spielern und Fans hervor, sondern auch bei seinem Assistenten Niklas Sundblad, der zugleich Ingolstadts Trainer ist. "Natürlich sollten die Spieler aus dem Finale auch bei der WM dabei sein", sagt der Schwede. "Man sollte die beste Mannschaft nominieren." Acht Kandidaten - die Kölner Danny aus den Birken, Moritz Müller, Philip Gogulla, John Tripp und Björn Krupp sowie die Ingolstädter Timo Pielmeier, Patrick Hager und Patrick Köppchen - kommen für die Nominierung in Frage.

Was beim Verband für kontroverse Diskussionen sorgt, erfreut die Liga, denn erstmals geht eine Finalserie über mehr als fünf Begegnungen. "Deshalb haben wir doch den Modus vor Beginn dieser Saison geändert", sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke, der sich auf weitere packende Duelle freut.

(RP)
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