Düsseldorfer EG DEG verschenkt Punkte gegen Krefeld

Düsseldorf · Das ist ein Tiefschlag im Kampf um die Play-off-Plätze. Vor 8502 Zuschauern, die ein tolles Spiel sehen, unterläuft Ken-Andre Olimb 68 Sekunden vor Schluss der entscheidende Fehler. Die DEG verliert gegen Krefeld mit 4:5.

DEL 14/15: DEG - Krefeld Pinguine
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Natürlich werden in jedem Spiel nur drei Punkte vergeben, aber dennoch sprechen Sportler gerne von so genannten "Sechs-Punkte-Spielen". Damit wird der Sachverhalt beschrieben, wenn zwei Mannschaften nahe beieinander liegen — so wie Düsseldorf und Krefeld vor der Begegnung. Fünf Punkte trennten die rheinischen Rivalen. Mit einem Sieg hätte die DEG den Abstand auf acht Zähler vergrößern können, bei einer Niederlage wären es nur noch zwei Punkte Differenz. Die DEG war einem Punktgewinn ganz nahe, schenkte die Zähler 68 Sekunden vor Schluss aber her und verlor mit 4:5 (1:1, 1:0, 2:4).

Die DEG-Fans wussten, dass es schwierig werden würde, denn Trainer Christof Kreutzer musste in Tim Conboy (Kreuzbandriss), Shawn Belle (Lungenentzündung), Drew Schiestel (Haarriss in der Rippe), Bobby Goepfert (Hüfte) und Michael Davies (Dopingsünder) gleich auf fünf der elf Ausländer verzichten, zudem auf Dominik Daxlberger (Rücken). So galt die Abwehr als verwundbar, in der die Nachwuchskräfte Corey Mapes (22 Jahre), Jonas Noske (19) und Hagen Kaisler (18) die erfahrenen Kräfte Conboy, Belle und Schiestel ersetzen mussten.

Mucksmäuschen still war es, als unmittelbar vor dem Spiel den Verstorbenen Jochen Hülder, Manager der Toten Hosen, und Udo Müller-Heitmann, jahrzehntelang Schiedsrichterbetreuer, gedacht wurde. Doch dann wurde es laut, weil es auf dem Eis vom ersten Bully an mit großem Engagement zur Sache ging. Doch nach nicht einmal fünf Minuten spitzte sich die personelle Situation in der Abwehr noch zu, weil Stephan Daschner wegen angeblichen Checks gegen Kopf und Nacken vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde. Es schien, als schweiße das die Mannschaft nur noch mehr zusammen, doch das 0:1 während der fünf Minuten Unterzahl konnte trotz großen Kampfs nicht verhindert werden. Als sich DEG-Youngster Manuel Strodel dann einen Faustkampf mit Martin Schymainski lieferte, hatten die Zuschauer in den ersten zehn Minuten schon weitaus mehr zu sehen bekommen als in manch anderem Spiel. Als Kurt Davis in Überzahl nicht wusste wohin mit dem Puck und aus der Distanz aufs Tor schoss, hatte er das Glück des Tüchtigen, denn die abgefälschte Scheibe trudelte zum Ausgleich ins Netz. Damit konnte die DEG mehr als zufrieden sein.

Der Mittelabschnitt ging jedoch klar an die Gastgeber. Nachdem Daniel Fischbuch die Mannschaft in Führung gebracht hatte, spielte sie selbstbewusst auf, setzte die Krefelder unter Druck und hatte zahlreichen gute Möglichkeiten. Die Fans, die mehrfach den Torschrei auf den Lippen hatten, waren schier aus dem Häuschen, als es mit der knappen, nun aber verdienten Führung in die zweite Pause ging. 35 Sekunden nach Wiederbeginn sah es dann noch besser aus, denn Andreas Martinsen erhöhte in Überzahl auf 3:1.

Das war die Vorentscheidung, dachten einige. Von wegen! Die Krefelder steckten nicht auf und kamen durch einen Doppelschlag von Beechey und Sonnenburg innerhalb von 125 Sekunden zum Ausgleich. Plötzlich hatten die Gäste Oberwasser, doch die DEG ging erneut in Führung. Daniel Fischbuch leistete großartige Vorarebit für den Torschützen Ken Olimb. Doch der Torschrei war kaum verklungen, da glichen die Gäste erneut aus. Die Schlussphase war ein regelrechtes Herzschlagfinale. Und dann geschah das, was nicht passieren durfte. Ken-Andre Olimb verlor die Scheibe, Perrault zog sofort ab, und der Puck zappelte unhaltbar im Netz. Eine bittere, am Ende vermeidbare Niederlage.

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