Düsseldorfer EG Abstreiter tritt Gerüchten entgegen

Düsseldorf · Bei der DEG ist in diesen Tagen jede Menge los - auf dem Eis, aber auch in der Kabine, im Krankenhaus und in den sozialen Netzwerken. Und alle 48 Stunden wird gespielt. Heute gastiert um 19.30 Uhr der ERC Ingolstadt im ISS-Dome.

 DEG-Co-Trainer Tobias Abstreiter.

DEG-Co-Trainer Tobias Abstreiter.

Foto: american-sports.info

Wenn Fußballer eine englische Woche bestreiten, wird über die hohe Belastung geklagt. Im Eishockey wird derzeit alle 48 Stunden gespielt. Hinzu kommt, dass die Mannschaften stundenlange Hin- und Rückfahrten per Bus absolvieren - wie zum Beispiel heute der ERC Ingolstadt, den die Düsseldorfer EG erwartet, die am Mittwoch noch in Wolfsburg (1:4) gespielt hat und in der Nacht zurückgefahren ist. Aber nicht nur auf dem Eis herrscht in diesen Tagen Hochkonjunktur, eine Nachricht jagt die nächste.

Tobias Abstreiter Der 46 Jahre alte Landshuter sah sich gestern genötigt, eine Erklärung abzugeben. "Es gibt Gerüchte in den so genannten sozialen Netzwerken, ich würde nach Straubing wechseln", sagte Abstreiter. "Da ist null dran. Es gibt keinen Kontakt und es gab auch kein Gespräch. Ich habe hier einen Vertrag, bin gerne in Düsseldorf und arbeite sehr gerne mit Christof zusammen. Ich hoffe, dass damit Klarheit und Ruhe herrscht." Abstreiter hat ebenso wie Christof Kreutzer bei der DEG einen Vertrag bis 2019. Dass solch ein Gerücht entstanden ist, kann allerdings nicht verwundern - zumal seit einigen Wochen auch der verletzte Kapitän Daniel Kreutzer mit hinter der Bande steht. Was aber viel wichtiger ist: Abstreiter ist Bayer, seine Familie lebt dort, er ist ein exzellenter Fachmann, weshalb ihn Bundestrainer Marco Sturm zu seinem Assistenten bei der Nationalmannschaft ernannt hat. Was liegt da häher, als dass Abstreiter Cheftrainer bei einem bayerischen Klub wird? Eines Tages vielleicht.

Christof Kreutzer Den Cheftrainer haben all diese Gerüchte nicht irritiert. "Tobi und ich arbeiten nicht nur zusammen, sondern sprechen auch jeden Tag miteinander", sagt der Coach, der sich lieber ganz auf die sportliche Situation konzentriert. "In Wolfsburg haben wir viel richtig gemacht. Aber wir haben auch Fehler gemacht, die wir nicht machen dürfen." Einer von Marco Nowak führte zum 1:2-Rückstand. "Er hat seine Abreibung schon auf der Bank bekommen. Jeder darf Fehler machen, aber er sollte einen Fehler nicht öfter machen." Und mit Blick auf die schwache Torausbeute in der Offensive fügt der Trainer hinzu: "Vor allem dürfen wir keine leichten Gegentore kassieren."

Marcel Brandt Der 24 Jahre alte Allroundspieler hat aufregende Stunden hinter sich. Um 3.30 Uhr war er aus Wolfsburg nach Hause gekommen und hatte gerade zwei Stunden geschlafen, als ihn seine Freundin Tanja weckte - mit Wehen. Eigentlich sollte das Baby erst Mitte Januar kommen, doch gestern Morgen war es so weit: Lia kam um 8.18 Uhr zur Welt, 45 Zentimeter groß, 2660 Gramm schwer, gesund und munter. "Ich bin froh, dass das Baby da ist", sagt Trainer Kreutzer. "Jetzt kann er sich wieder aufs Eishockey konzentrieren. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie das ist, wenn man zum ersten Mal Vater wird."

Henry Haase Der 23 Jahre alte Verteidiger saß gestern in der Kabine und konnte es nicht fassen: Er kam nicht in seinen Schlittschuh. Aus gutem Grund, denn sein Fuß ist nach einem Zehenbruch deformiert. "Ihn müssen wir bremsen", erklärt Abstreiter. Die Ärzte haben Haase zwei Wochen Pause verordnet.

Norm Milley Das sah schon wieder gut aus. Der 36 Jahre alte Kanadier stand gestern nach seiner Schulterverletzung wieder auf dem Eis. Von fünf Schussversuchen landeten vier im Netz. "Du spielst am Freitag", frotzelte Kreutzer, der solch einen Torjäger braucht. Doch Milley wird heute noch nicht wieder auflaufen, sondern erst am Dienstag gegen Schwenningen. "Die vier Tage Ruhe werden ihm noch helfen", meint der Coach.

ERC Ingolstadt Nach zwei Auswärtsniederlagen in Mannheim (1:7) und Wolfsburg würde ein Sieg gegen die Bayern heute nicht nur guttun, sondern es wäre auch ein versöhnlicher Jahresabschluss. Kreutzer weiß um die Stärke der Bayern und fordert: "Wir müssen einfach besser sein, einen Schritt mehr machen und von der Strafbank wegbleiben. Ingolstadt wird uns alles abverlangen, aber wir werden gewinnen. Wir müssen kontinuierlich punkten, um da zu bleiben, wo die Musik spielt." Mindestens auf Platz zehn.

(ths)
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