Griff nach dem letzten Strohhalm Barta rüttelt DEG ein letztes Mal wach

Düsseldorf · Düsseldorfs Assistenzkapitän Alexander Barta findet nach dem 1:2 in Nürnberg klare Worte. Zwei Spiele bleiben noch für den Einzug in die Eishockey-Play-offs.

 Alexander Barta.

Alexander Barta.

Foto: american-sports.info

Barta schaut grimmig drein und schüttelt den Kopf. Der Stürmer der Düsseldorfer EG steht auf dem Eis in der Nürnberger Arena. Über ihm zeigt der Videowürfel einen 2:1-Sieg der Ice Tigers an. Den Ärger darüber bekommt kurz darauf ein TV-Reporter der Telekom zu spüren. "Wir gehen wieder ohne Punkte hier raus. Es ist mir doch scheißegal, ob wir besser oder schlechter waren: Null Punkte!", sagt der 35-Jährige mit genervt aggressivem Unterton. Der Spielverlauf in Nürnberg ähnelte dem so vieler anderer DEGPartien in dieser Saison der Deutschen Eishockey Liga: Gut gespielt, nichts Zählbares mitgenommen. Barta will mit dem Interview noch einmal aufrütteln, greift nach dem letzten Strohhalm, um an den abschließenden beiden Hauptrundenspieltagen doch noch den Einzug in die erste Play-off-Runde zu schaffen.

Interimstrainer Tobias Abstreiter unterstützt Bartas Vorgehen: "Als Leistungsträger, als Assistenzkapitän ist es sein gutes Recht, ein paar klare Worte nach außen zu richten." Denn immerhin lebt trotz der Niederlage die vage Hoffnung auf die Play-offs noch immer. Da die Schwenninger Wild Wings ihr Spiel gegen die Adler Mannheim ebenfalls verloren haben, bleibt es vor den Spielen gegen Berlin (heute, 19.30 Uhr) und am Sonntag gegen Krefeld (14 Uhr, beide im ISS Dome) bei drei Punkten (und acht Toren) Rückstand . "Ich habe schon das Gefühl, dass wir die Enttäuschung in der Kabine in Nürnberg gelassen haben. Es ist wieder ein positiver Fokus da. Der Glaube lebt noch", sagt Abstreiter.

Einer, der diesen Glauben bereits bei den Ice Tigers verkörpert hat, ist Marco Nowak. Vor etwas mehr als einem Monat drohte dem Verteidiger nach einer Einblutung im Oberschenkel eine Beinamputation. Am Mittwoch stand er wieder auf dem Eis, da sich Teamkollege Stephan Daschner kurzfristig verletzt abmelden musste. "Das ist sensationell", sagt Abstreiter. "Marco hat sich in den Dienst der Mannschaft und des Vereins gestellt. Hut ab vor dieser Einstellung." Auch gegen Berlin und Krefeld wird Nowak mithelfen. Der Einsatz von Daschner, der mit Adduktorenproblemen zu kämpfen hat, ist äußerst unwahrscheinlich.

Kurzentschlossene Eishockey-Fans können sich den Weg nach Rath heute übrigens sparen: Der Dome ist ausverkauft. Einige wenige Karten gibt es aber noch für das Derby gegen Krefeld. "Die Fans müssen der siebte Mann sein. Sie müssen uns zum Sieg tragen", betont Abstreiter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort