Düsseldorfer EG Bernhard Ebner will alles richtig machen

Düsseldorf · Der 23 Jahre alte DEG-Verteidiger bildet mit Stephan Daschner eine Abwehrreihe, die er sich nicht ausgesucht hat. Trotzdem schaut der gebürtige Bayer optimistisch in die Zukunft des Düsseldorfer Eishockeyclubs.

 Kann auf die Erfahrung von 89 Spielen in der DEL zurückgreifen: Verteidiger Bernhard Ebner.

Kann auf die Erfahrung von 89 Spielen in der DEL zurückgreifen: Verteidiger Bernhard Ebner.

Foto: american-sports.info

Bernhard Ebner nutzt die freie Minute und greift zum Laptop. Doch er surft nicht zum Freizeitvergnügen, sondern erstellt seinen Aufenthaltsplan für die internationale Anti-Dopingagentur (NADA). Der Eishockeynationalspieler teilt der NADA mit, wo er sich im Oktober, November und Dezember aufhält, wo der Kontrolleur ihn an welchem Tag findet. So nutzt er die Zeit, ehe es wieder in Richtung Eishalle geht. Ebner gehört zu der handvoll Spieler, die die beiden vielleicht schwersten Jahre bei der DEG miterlebt haben. Zweimal Tabellenletzter. Und wie allen anderen hat er sich geschworen, dass es kein drittes derartiges Jahr geben wird.

Für den 23-jährigen Verteidiger, der in der vergangenen Saison zum Nationalspieler gereift ist, macht die Erfahrung den großen Unterschied zum Vorjahr aus. "Kreutzer, Collins, Conboy, Mondt — das sind alles erfahrene Spieler", sagt er. Sich selbst zählt er jedoch nicht dazu: "Ich habe noch keine 100 DEL-Spiele absolviert." Noch nicht, 89 sind es bislang.

In dieser Saison wird Bernhard Ebner ein Verteidiger-Paar mit Stephan Daschner bilden — so war es jedenfalls in den ersten drei Vorbereitungsspielen. "Ich komme gut mit ihm zurecht, aber ich habe die Reihen nicht zusammengestellt", sagt er. "Es war auch nicht mein Wunsch. Ich habe noch nie einen Wunsch-Mitspieler genannt. Ich glaube auch nicht, dass ich in der Position bin zu sagen, ich will mit dem oder dem zusammenspielen." Daschner kannte er bislang nur als Gegner, nicht als Nebenspieler. Daher sei eine Prognose, ob die beiden zusammenpassen, auch ziemlich vage gewesen. Der erste Eindruck nach drei Testspielen ist jedoch positiv.

Bernhard Ebner ist Bayer. Er wirkt ruhig, abwartend, überlegt. Er mag Schweden, die Ruhe der Landschaft dort, Boot fahren und das Fischen. Flotte Sprüche und forsche Prognosen sind nicht sein Ding. "Ich möchte defensiv besser spielen und verletzungsfrei bleiben", sagt er. Letzteres ist klar, ersteres muss er konkretisieren: "Weniger Fehler machen, aggressiver drauf gehen, mehr reden und sich gegenseitig helfen. Natürlich habe ich den Wunsch, alles richtig zu machen und jedes Spiel zu gewinnen. Ich weiß, dass ich das nie werde, aber ich will möglichst nah ran kommen."

Die beiden schwierigen Jahre bei der DEG haben bei ihmkeine negativen Spuren hinterlassen. Trotzdem freut er sich auf die neue Saison. "Es ist immer schön, mit guten Spielern wie Collins, Conboy oder Turnbull zusammenzuspielen. Solch Spieler verbessern jedes Team."

Das Trainingslager in der Schweiz dient vor allem dem Teambuilding, dem Wachsen und Zusammenhalt der Mannschaft. "Die Tage fördern den Prozess, auf dem Eis wird es noch ein bisschen länger brauchen", sagt Ebner.

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